Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS
Schubert – von Schuen und Heide
André Schuen und Daniel Heide haben ihren Schubert-Zyklus komplettiert.
Mit der Veröffentlichung der »Winterreise« haben André Schuen und Daniel Heide ihren Schubert-Zyklus bei der Deutschen Grammophon vollendet, alle drei Liederzyklen – inklusive des keineswegs vom Komponisten als zusammengehörige Lieder-Folge definierten »Schwanengesangs« – liegen nun vor.
Schubert – von Schuen und Heide weiterlesenKlara Tomljanovic mischt die Gitarre-Szene auf
Ein Parforceritt auf der Gitarre
Die andere Gitarre
Wer da glaubt, die Gitarre sei dazu da, daß man sie zum Lagerfeuer mitbringt, um dort stimmungsvoll draufloszuklimpern, irrt gewaltig: Die Gitarristin Tomljanovic wirft mit ihrem neuen CD-Album alle einschlägigen Vorstellungen vollständig über den Haufen. Pop oder Klassik, das ist hier nicht die Frage: Avantgarde, lautet die Anwort: Sechs zeitgenössische Komponisten haben – zum größten Teil in enger Zusammenarbeit mit der Solistin – neue Stücke für Gitarre geschrieben, die hie und da wirklich völlig neue Klang-Räume eröffnen.
Eine CD als Grenzerfahrung für die Musikerin – wie für ihre Hörer!
William Steinberg Edition
Geboren in Berlin, 1936 emigriert, wurde Wilhelm Steinberg im amerikanischen Exil zu einem der wichtigsten Garanten für den Aufstieg der US-Orchester zur Weltspitze. Für Toscanini hat er das legendäre NBC-Orchester vorbereitet, mit Bronislaw Huberman Israel Philharmonic begründet.
In seinen amerikanischen Jahren hat Steinberg einige viel gerühmte Aufnahmen mit dem Piettsburgh Orchestra gemacht, die von der Deutschen Grammophon nun in exzellenten Digitalisierungen gesammelt herausgebracht wurden. Erinnerungen an einen deutschen Kapellmeister, der die Tugenden seines Handwerks zum Ruhm der amerikanischen Orchestergeschichte einzusetzen wußte.
Schon vor einigen Wochen kamen einige der einstigen Aufnahmen, die Steinberg in Boston für die Deutsche Grammophon gemacht hat, als liebevoll edierte LP-Versionen auf (rein analog produzierten) 180-Gramm-Vinyl-Pressungen heraus – für Audiophile eine Trouvaille, die dank der exquisiten Aufnahmetechnik jener Ära das Orchester in allen Farben und in ungeheurer dynamischer Bandbreite hören läßt – ein idealer Testballon für Hi-Fi-Anlagen. Der Klang ist bei effektvollen Stücken wie Hindemiths »Konzertmusik für Streicher und Blechbläser« oder Holsts »Planten« überwältigend!
Zum Bruckner-Jahr: Aus den Archiven
Zum 200. Geburtstag Anton Bruckners kommen unzählige CD-Novitäten auf den Markt. Zu den erstaunlichsten Serien zählt vielleicht jene, die bei SOMM Recordings erscheint. In mehreren Teilen kommen rare Bruckner-Aufnahmen aus internationalen Archiven – großteils erstmals auf CD – in den Handel. Der exzellente Tontechniker Lani Spahr sorgt für die Digitalisierung, fachkundige Unterstützung bei der Auswahl der Aufnahmen gewährt die Bruckner Society of America.
Am Ende sollen dann alle elf Symphonien und andere wichtige Kompositionen in Interpretationen erhältlich sein, die für Bruckner-Sammler durchaus von Belang sein könnten – wie Vol. 2 der Edition beweist: Da finden wir nebst einer aus musikantischem Geist entwickelte, gleichwohl analytisch klare Darstellung der komplexen e-Moll-Messe unter Karl Forster und, vor allem, eine Aufnahme der zweiten Symphonie unter der Leitung Georg Ludwig Jochums.
Ihn haben Kenner als Bruder des allseits geschätzten Brucknerianers Eugen Jochum im Gedächtnis. Als Chef des Brucknerorchesters hat Georg Ludwig Jochum in den Fünfzigerjahre einige exzellente Bruckner-Aufnahmen gemacht, war damals aber auch außerhalb von Linz aktiv. Die Wiedergabe der Zweiten stammt aus Köln, bedient sich natürlich der damals üblichen, aus den beiden erhaltenen Versionen des Werks kompilierten Spielfassung – darf aber angesichts des dramatischen Impetus und der klugen formalen Disposition als eine der hörenswertesten frühen Interpretationen dieses selten gespielten Werks gelten.
Erich J. Wolff
Legendärer Wagner aus Bayreuth
Hans Knappertsbuschs »Ring«-Zyklus aus dem Jahr 1956 ist akustisch rundumerneuert auf CD greifbar.
Der Podcast auf der Website der »PRESSE«
Schmidts »Fredigundis«
Poschners Bruckner geht ins Finale
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 7
RSO Wien
Markus Poschner
Soeben kam die Aufnahme von Bruckners E-Dur-Symphonie in den Handel. Markus Poschners bereits jetzt allseits gerühmter Bruckner-Zyklus geht damit bald in die letzte Runde: Zum Jubiläumsjahr sollten ja sämtliche Fassungen der elf Symphonien des Komponisten unter der Leitung des Linzer Chefdirigenten greifbar sein.
Poschners Bruckner geht ins Finale weiterlesenDie bittere Komödie
Richard Strauss‘ »Schweigsame Frau«, eine neue CD in Luxusbesetzung und ein Wermutstropfen.
Der Bayerische Rundfunk zelebriert seinen 75. Geburtstag und öffnet die Archive: Zum Vorschein kommen dabei auch musikalische Kostbarkeiten, zum Beispiel die Studioproduktion von Ausschnitten aus Richard Strauss‘ Komödie »Die schweigsame Frau« in Luxusbesetzung aus dem Jahr 1960.
Die Besetzung liest sich wie das Who is Who der damaligen deutschsprachigen Opernszene, Hans Hotter ist der Sir Morosus, Fritz Wunderlich sein Neffe, Hermann Prey der schlaue Barbier und Ingeborg Hallstein die kleine Timidia, die sich in einen fürchterlichen Drachen verwandelt, sobald der alte Sir sie geehelicht hat – bekannt aus Donizettis »Don Pasquale« – und wer nun sagt, das sei ihm bekannt, denn in ähnlicher Besetzung seit die Oper ja ein Jahr zuvor bei den Salzburger Festspielen mitgeschnitten worden, der sollte dennoch die CD-Neuerscheinung nicht verachten: Der Rundfunkmitschnitt aus dem Salzburger Festspielhaus ist durch Bühnengeräusche ebenso beeinträchtigt wie durch die alte Aufnahmetechnik und den Zustand der Bandkopie, von der die Deutsche Grammophon den CD-Umschnitt herstellen mußte.
Die bittere Komödie weiterlesen