Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Knappertsbusch

Knappertsbuschs Beethoven-Interpretationen
Seine Liveaufnahmen sind wichtige Tondokumente: Hans Knappertsbusch repräsentiert eine Kapellmeisterkunst, die seither ausgestorben scheint. Seine Beethoven-Interpretationen mit den Wiener Philharmonikern (Symphonien Nr. 3 und Nr. 7, das Vierte Klavierkonzert mit Wilhelm Backhaus, Coriolan-Ouvertüre) klingen für einen Knappertsbusch-Neuling fremd, einer opernhaften, breit fließenden Klangsinnlichkeit verpflichtet. Wer sich darauf einlässt, ahnt aber bald, warum Wiener Musikfreunde ihren „KNA“ vergöttert haben: Hier weht ein dramatischer Geist, nichts scheint vorhersehbar, gewaltige Steigerungen entwi...

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Jonas Kaufmann

Ein Tenor im Alleingang
Daß sich ein Sänger allein an die Soli seines „Liedes von der Erde“ wagt, hätte sich Mahler nie träumen lassen. Zur Genealogie einer ungewöhnlichen Symphonie.
Seine Verehrer werden vor jedem Auftritt nervös. Diesmal aber steigt das Erwartungsbarometer auf ein selbst bei diesem Tenor ungewohntes Niveau: Jonas Kaufmann singt i...

 

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Ödon Rácz

Kontrabaßkonzerte

Auf der neuen CD findet sich Klassik und Romantik von tatsächlich gesanglichem Zuschnitt.
Als Kontrabaßist der Wiener Philharmoniker steht Ödön Rácz für deren tönendes Fundament gerade; als Solist beweist er, daß man auch auf seinem Instrument singen kann. Oder besser: daß er es kann. Er versteht sich auf die Kunst des Kontrabass-Belcanto, die von manchen Komponisten gefordert, aber so richtig vielleicht erst von Rácz eingelöst wurde.
Die neue CD mit dem Franz-Liszt-Kammerorchester enthält Werke der Haydn-Zeitgenossen Vanhal und Dittersdorf sowie das h- Moll-Konzert des schon von Rácz’ Vorgänger Ludwig Streicher popularisi...

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CD-Edition

Mono, nicht monoton
Aus einer versunkenen Welt großer Interpretationen.

Cover Art 1951 für Mendelssohns „Sommernachtstraum“-Musik.

Dreißig Jahre dauert der Zyklus offenbar: Von Mitte der Fünfzigerjahre bis in die Achtziger regierte die Langspielplatte, danach die CD. Und wenn nicht alles täuscht, dann steigen die Musikfreunde derzeit langsam, aber sicher auf Streamingdienste um und holen sich ihre Lieblingsmusik auf die Festplatten ihrer Computer. Zu diesem Zweck muß alles digitalisiert werden, was die Jahrzehnte überdauern soll. Allerdings feiert die Langspielplatte ein Comeback – demnächst eröffnet mitten in Wien wieder ein Geschäft, das ...

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Ariadne auf Naxos

In den kleinsten Dingen wohnt der größte Zauber
Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss' Sorgenkind "Ariadne auf Naxos" wird 100 und gehört längst zu den Selbstverständlichkeiten im Repertoire.
Es war eine der wenigen Uraufführungen von historischer Bedeutung an der Wiener Staatsoper: Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal präsentierten 1916 ...

 

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Mrawinsky

Ein Diktator am Pult
Eine Mravinsky-Edition ist angekündigt, Vol. 1 ist eben erschienen – zu günstigem Preis kann man sich eine Übersicht über die Aufnahmen eines der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts verschaffen, des prägendsten russischen Maestros der sowjetischen Ära.
Ältere Wiener Musikfreunde können sich an Yevgeni Mravinsky (wir übernehmen hier die Schreibweise der CD-Edition) noch sehr gut erinnern. Seine Erscheinung war trotz ihrer Zartheit, ja Fragilität auf dem Podium ehrfurchtgebietend. Mit knappen, klaren Bewegungen, die vom Saal aus oft kaum wahrnehmbar waren, entfesselte er Klangorkane. Er war einer der Diktatoren am...

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Clemens Sander

„Die schöne Müllerin“
In Eigenregie haben Klemens und Uta Sander eine Neuaufnahme von Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ herausgebracht. Sie interpretieren ihn kammermusikalisch im besten Sinn: ein Psychodrama, das, je stärker die Emotionen sich ballen, umso konsequenter nach innen weist. Der ebenmäßig schöne, doch ganz aus dem Wort geborene Gesang Klemens Sanders tönt bald wie ein Selbstgespräch. Die Unausweichlichkeit des Schicksals des Müllerburschen wird umso intensiver spürbar, je stiller die Töne werden, auch des subtil auf die Bedürfnisse des Baritons abgestimmten Klaviers. Größe in der Schlichtheit: berührend. (Ars Prod...

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Korngold Lieder

Sämtliche Lieder: Erich Wolfgang Korngolds
Die Wiederbesinnung auf das Werk Erich Wolfgang Korngolds beschert uns eine Doppel-CD mit dem Liedschaffen des genialen Musikkritikersohnes – von ersten Talentproben („So Gott und der Papa will“) bis zur späten Liebeserklärung an Wien. Nebst Adrienne Pieczonka bewältigt Konrad Jarnot den Löwenanteil, wortdeutlich, mit Gespür für Korngolds spätromantisch-ausschwingendes Melos. Wohllaut strömt auch dort, wo Zeitgeschichte hereinspielt: Spannend zu vergleichen, was aus einem „Soldatenabschied“ nach dem Krieg wurde. Und die „Kaiserin-Zita-Hymne“ verwendete Korngold später für den Film über Königin Elizab...

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Harnoncourt

Nikolaus Harnoncourts Beethoven
Das Hören zwingt ihn ohne Unterlaß zur Auseinandersetzung – mit Beethoven!
Es sollte, man merkt es der Verpackung an, ein ganzer Beethoven- Zyklus werden – es wurde ein fragmentarisches Abschiedsgeschenk. Erstmals wollte Nikolaus Harnoncourt alle Neune mit „seinem“ Ensemble aufnehmen. Nun liegt der Mitschnitt der Symphonien 4 und 5 vor; tatsächlich weitaus spannender als der einst viel gerühmte Erstversuch mit dem Chamber Orchestra of Europe, dem es an orchestraler Qualität mangelte. Der Concentus Musicus setzt Harnoncourts Ideen perfekt um, lebendig, aggressiv, ja verstörend. Selbst wer das nicht liebt, wird z...

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Sokolov spielt Beethoven

Seelenprotokolle
Grigory Sokolov spielt Schubert und Beethoven.
Er gehört zu den Idolen der modernen Klassikinterpretation: Grigory Sokolov studiert – wie einst Alfred Brendel – jeweils ein Programm ein und absolviert dieses dann in den großen Konzertsälen der Welt; auch für Festspiele macht er keine Ausnahme. So stammt denn ein Mitschnitt des Tourneeprogramms von 2013 zum Teil aus Salzburg, zum Teil aus Warschau. Gleich viel, man hört Schuberts Impromptus op. 90 und die Klavierstücke D 946, aber auch Beethovens „Hammerklaviersonate“ mit höchster Spannung, denn wie immer fesselt Sokolovs Spiel vom ersten Takt an, diesfalls vom einsam hingeset...

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