Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Petrenkos Einstand

Bahnbrechende Erstaufnahmen
Berliner Philharmoniker. Bilanz des ersten Chefdirigentenjahres: Beethoven und auch Stephan und Schmidt.
Neue Chefdirigenten großer Symphonieorchester sorgen in der Regel dafür, dass so rasch wie möglich Beethoven- oder Brahms-Aufnahmen, oder noch besser Berlioz' "Symphonie fantastique", in den Handel kommen. Es wäre aber erstaunlich gewesen, hätte Kirill Petrenko ähnlich gehandelt. Eben ist die erste Box mit CDs und DVDs erschienen, die seine Arbeit mit den Berliner Philharmonikern dokumentiert.
Und da fehlt Beethoven nicht: Die Siebente und die Neunte hat Petrenko in der vergangenen Saison dirigiert und aufgenomm...

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Mozarts Geige

Wie klang Konzertmeister Mozarts Geige?
Neu auf CD. Christoph Koncz, Vorgeiger der philharmonischen Sekundgeiger, durfte mit einem der bedeutendsten Erbstücke der Salzburger Sammlungen sämtliche Violinkonzerte des Meisters mit den Musiciens du Louvre aufnehmen.
Ich spiellte als wenn ich der gröste geiger in Ganz Europa wäre", berichtete Wolfgang Amade Mozart seinem Vater aus Augsburg im Jahre 1777. Er hatte am Vorabend nach dem Souper sein Violinkonzert in G-Dur musiziert, "es gieng wie öhl. alles lobte den schönen, reinen Ton", fuhr er fort. Wie gern wüsste man, wie dieser "schöne, reine Ton" tatsächlich geklungen hat. Immerhin: Mit der Verö...

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Henzes „Prinz von Homburg“

Wie süße Träume eines Offiziers produktiv werden
Hans Werner Henzes "Prinz von Homburg" in Ingeborg Bachmanns Textfassung: ein Livemitschnitt aus Stuttgart.
In der Partitur findet sich die Widmung an Igor Strawinsky. Für einen deutschen Komponisten der Jahre um 1960 war das keine Selbstverständlichkeit. Für Hans Werner Henze zumal, der ja mit eigenwilligen Anverwandlungen der Schönbergschen Zwölftonmethode Furore gemacht hatte.
Doch schon die Bezeichnung "deutscher Komponist" hätte Henze damals weit von sich gewesen. Italien war längst seine Wahlheimat, gegen Deutschland hegte er heftige Vorbehalte. Im Süden fühlte er sich wohl, dort fragte k...

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Die Heilige Messe

Äußerst herbe Klänge für den lieben Gott
Eine neue CD vereint Werke von Anton Bruckner und Igor Strawinsky. Diese beiden Komponisten haben scheinbar wenig miteinander gemein - und doch klingt hier manches rätselhaft verwandt.
Über Anton Bruckner hat sich Igor Strawinsky recht despektierlich geäußert, befand er doch, dieser hätte neun Mal dieselbe Symphonie komponiert. Strawinsky war es freilich gewohnt, von Stück zu Stück seinen Stil zu wechseln. "Petruschka" klang völlig anders als der "Feuervogel" - und beide schienen wenig mit dem unmittelbar folgenden "Sacre du printemps" zu tun zu haben.
Das Geniale daran: Ob spätromantisch, archaisch-mo...

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Prokofieff entecken

Das ist erst der ganze Prokofieff
Klaviermusik und Lieder. Pianist Vadym Kholodenko und Mezzosopranistin Margarita Gritskova zeigen den russischen Meister der Moderne auch von ganz ungewohnten Seiten.
Sergej Prokofieff gehört unzweifelhaft zu den bedeutendsten Vertretern der musikalischen Moderne. Doch ragt nur die sprichwörtliche Spitze des Eisber...

 

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Arabella Steinbacher

Die Lust am Klang von der Renaissance zur Postmoderne
Stilbrüche. Die Pianistin Alexandra Sostmann und die Geigerin Arabella Steinbacher suchen (und finden) Verbindungen zwischen Jahrhunderten.
Wer da meint, Klaviermusik müsse so klingen wie eine Rachmaninow-Etüde oder zumindest wie Ludwig van Beethovens "Sturmsonate", wird mit dieser CD nicht glücklich werden.
Wer aber hören möchte, was auf einem modernen Konzertflügel sonst noch alles möglich ist, wird die Neuerscheinung freudig begrüßen. Die Pianistin Alexandra Sostmann hat früheste Beispiele von Musik, die ausdrücklich für Tasteninstrumente komponiert wurde, mit Werken der jüngsten Vergan...

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Strauss‘ „Enoch Arden“

Wo Richard Strauss Tränen zugelassen hat

Melodram. Bruno Ganz ist kurz vor seinem Tod ein letztes Mal ins Aufnahmestudio gegangen, um sich einer Rarität zu widmen: Im Verein mit dem exzellenten Pianisten Kirill Gerstein hat er »Enoch Arden« eingespielt.

Was er von dem Gedicht Lord Tennysons halte, das er da zu einem so ungewöhnlichen Melodram verarbeitet hatte, fragte man Richard Strauss. "Ja, was glaubt's ihr denn", lautete die bajuwarische Antwort: "I schlaf' doch an mein' Flügel, wenn der Possart seine Tränerln ausdruckt". Das war typisch für den Komponisten - allzu überschwängliche Gefühlsäußerungen überließ er seinen Hörern. Und es w...

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Pinnock spielt Bach

Auf den Spuren von Bachs Geheimnissen
Bach auf dem Cembalo. Trevor Pinnock legte seine erste Einspielung des "Wohltemperierten Klaviers Band I" vor: Erfreulich undogmatisch, klangbetont und auf sinnliche Auslotung tonaler Charakteristika bedacht.
Trevor Pinnock ist wohl einer der weltweit bekanntesten Originalklang-Interpreten und als Orchesterleiter wie als Cembalist viel gerühmt. Wer die Doppel-CD mit der Neuaufnahme des ersten Bandes von Bachs "Wohltemperiertem Klavier" in die Hand bekommt, ist zunächst versucht, in seiner Sammlung eine frühere Wiedergabe dieser Musik durch Pinnock zu suchen. Er wird nicht fündig werden. Es handelt sich ta...

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Das Alban Berg Quartett

Die vollständige Berg-Tour
Gesamt-Ausgabe der Aufnahmen des legendären Wiener Ensembles in einer Box mit 62 CDs und allen Video-Aufnahmen auf DVD.
Vor 50 Jahren debütierte das prägende Kammermusikensemble. Zum Jubiläum des Alban Berg Quartetts erscheint die Gesamtedition.Auf den Tag genau vor einem halben Jahrhundert war in der "Presse" vom "Wunder namens Alban Berg Quartett" zu lesen. Das klang nach journalistischer Übertreibung, doch in diesem Fall waren die Kommentatoren - und vor allem: Das Publikum - weltweit geneigt, die Charakterisierung jahrzehntelang fortzuschreiben.

Das Alban Berg Quartett überstand Wechsel an den mittleren Pulten ...

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Vikungur Olafssons neue CD

Pariser Musik-Charme durch Islands Brille
Klavier-Album. Vikungur Olafsson koppelt auf seiner jüngsten CD Clavecin-Musik von Rameau mit Werken von Claude Debussy und zieht aus diesem Jahrhunderte überspannenden pianistischen Bogen einigen Gewinn.
Wie kann sich ein Pianist in Zeiten wie diesen von der enormen Konkurrenz absetzen? Angesichts der zahlreichen aus allen Erdteilen kommenden Kollegen, die alle sehr schnell und manche noch schneller das Repertoire von Bach bis Prokofieff herunterspielen können, ohne viele Fehler zu machen, punktet man am leichtesten mit klug zusammengestellten Programmen, die Musikfreunden Entdeckungen bieten und neu...

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