Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Erich Zeisl

Wie aus Wiener Klang "Jewish Music" wurde
Livestream. Eine CD-Präsentation in den pittoresken Kasematten des Wiener Palais Coburg nimmt heute zeithistorische Dimensionen an.

Wer sich für die Wiener Musik der Spätromantik interessiert, muss heute Abend den Livestream aus dem Wiener Palais Coburg sehen. In den historischen Kasematten, die als Teil der Befestigungsanlage in den einstigen Basteien der Stadt an sich schon einen Besuch wert sind, musiziert die Pianistin Magda Amara mit dem Bariton Günter Haumer und dem Initiator des Projekts, dem Geiger Johannes Fleischmann.
Zu erleben sind die Nummern der eben veröffentlichten CD "Exodus", die un...

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Haydn und Stamitz

Trondheim gibt uns eine anregende Musikstunde
Wiener Klassik. Wenn ein Meister für einen dilettierenden König komponiert, heißt das noch nicht, dass er weniger gute Musik schreibt.
Diese CD, schon einige Zeit im Handel, darf nicht unter dem Radar von Musikfreunden, die an der Wiener Klassik interessiert sind, bleiben. Viel zu wenig beschäftigt man sich mit der Frage, wie die Kunst Haydns, Mozarts und in der Folge jene des Jahresregenten Beethovens eingebunden ist in die Zeitläufte der Musikgeschichte. Dass Beethoven, wie Graf Waldstein das so schön ausgedrückt hat, "Mozarts Geist aus Haydns Händen empfangen" konnte, geschah ja nicht im luftle...

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Karl Richter

So satt und prächtig darf Barock klingen
CD-Edition. Sämtliche Aufnahmen, die der Dirigent, Cembalist und Organist Karl Richter für die Deutsche Grammophon gemacht hat, sind auf 100 Silberscheiben gesammelt erhältlich und lassen uns stilistische Grundfragen erörtern.
Weitsprung von der Orgelbank", titelte eine Münchner Zeitung, als das Bayerische Staatsorchester unter Karl Richter einst Bruckners Achte musizierte. Dieser Dirigent war eindeutig registriert: Deutschlands führender Kritiker, Joachim Kaiser, schrieb: "Wer Bach sagt, spricht auch von Karl Richter."
Karl Richter war auch hierzulande der Mann für die Barockmusik. Erinnert man sich n...

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Raphaela Gromes

Raphaela Gromes bereitet uns erneut Entdeckerfreuden
Cellokonzerte. Nicht nur Schumanns berühmtes Werk, sondern auch Raritäten von Julius Klengel und Richard Strauss schwelgen in Romantik.
Die Cellistin Raphaela Gromes und ihr Klavierpartner Julian Riem sind immer für Überraschungen gut. Jede ihrer CD-Neuerscheinungen birgt Schatzfunde. Nach spritzigen "Rossiniana" und einer märchenhaften Offenbach-CD, die angelegentlich daran erinnerte, dass der Operetten-Meister als Cellist seine Karriere begonnen hat, sorgte die Aufnahme der Cellosonate von Richard Strauss für Schlagzeilen, weil die CD nicht nur die wohlbekannte Version des kammermusikalis...

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Barbirolli-Edition

Musik gegen den kulturellen Brexit
Barbirolli-Edition. Warner hat sämtliche Aufnahmen des großen Dirigenten auf 109 CDs herausgebracht, Sony hat um New Yorker Einspielungen ergänzt: eine Offenbarung.
Oscar Wilde legt einer seiner Bühnenfiguren den Satz in den Mund: "Jetzt habe ich endlich begriffen, warum England zu Europa gehört. Wenn England nicht dazugehörte, wäre ja Europa schon Asien." Also aus asiatischer Sicht: Auf den großen Musiker John Barbirolli musste uns eine spektakuläre Edition aufmerksam machen, die sämtliche HMV-Aufnahmen dokumentiert. Sony legte zum Gedenken an den 50. Todestag des Maestros noch die New Yorker Aufnahmen dazu...

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Weinbergers „Frühlingsstürme“

Gleich nach der Premiere kamen die Nazis
Operetten-Revival. Mit Jaromir Weinbergers "Frühlingsstürmen" wurde in Berlin die letzte Erfolgsoperette der Weimarer Republik auf DVD gebannt.
Das ist eine der spannendsten DVD-Neuerscheinungen: Barrie Kosky hat in seiner Komischen Oper Berlin im Frühjahr 2020 die Operette "Frühlingsstürme" von Jaromir Weinberger herausgebracht (bei Naxos), ein effektvolles Stück aus der Werkstatt eines Meisters, der vor 1933 nicht nur im leichten Genre erfolgreich war.

Diesmal geht es nicht um Koskys gewohnt bunt-bewegte Regie. Es geht zur Abwechslung einmal wirklich ums Werk. Und um den Komponisten. Vielleicht erin...

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Streaming

Ab sofort feiern wir hier in Österreich jede Woche Neujahr
Streaming. Die Plattform "Fidelio" zeigt bis Silvester im Siebentage-Rhythmus Mitschnitte der philharmonischen Walzerkonzerte seit 2010.
In diesen Tagen, da der Spaßgesellschaft ihr längst realisierter immerwährender Fasching verleidet wird, kann es nicht schaden, wenn man uns zumindest in Aussicht stellt, dass Neujahr nicht nur am 1. Jänner zu feiern ist. Wer sich ein Dutzend DVDs zulegt, kann das Spielchen spielen, wann immer er will. Als Abonnent des Streaming-Dienstes "Fidelio" sitzt man nun aber Sonntag für Sonntag zur rechten Stunde in der fußfreien Reihe im Wiener Musikverein -...

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Hans Swarowsky

Zwischentöne
Aus der Werkstatt eines legendären Dirigentenausbildners
Auf elf CDs erschien zum Sparpreis eine Sammlung von Aufnahmen unter der Leitung Hans Swarowskys, bei dem Abbado, Mehta und Co. lernten.
Eine prägende Erscheinung im Musikleben der Sechziger- und Siebzigerjahre war Hans Swarowsky jedenfalls: Aus seiner Wiener Dirigentenklasse gingen zahllose Kapellmeister hervor, die mehr oder weniger große Karrieren machen konnten. Nicht nur Zubin Mehta und Claudio Abbado hielten (und halten) das Andenken ihres Lehrers hoch. Auch manche Vertreter der sogenannten Originalklang-Praxis haben Swarowsky viel zu verdanken.

Zwischen dieser Wahrn...

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Thielemanns Bruckner

Das philharmonische Universum
Bruckner auf CD. Christian Thielemann ist der erste Dirigent, mit dem Wiens Meister-Orchester eine Gesamtaufnahme aller neun Symphonien in Angriff genommen hat.
Diese CD ist Teil des vielleicht wichtigsten Aufnahmeprojektes der amtierenden Generation der Wiener Philharmoniker. Man kann ja über alle möglichen musikalischen Vorlieben und Spezialisierungen diskutieren. Aber die Behauptung, dieses Orchester sei quasi das einzig echte Originalklang-Ensemble für die Musik Anton Bruckners, sollte unbestritten bleiben.
Nun konnte ja, wer mit wienerisch-philharmonischen Bruckner-Aufführungen unter Karl Böhm und Herbert vo...

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Geheimnisvolles Baryton

Kuriose Meisterwerke
Maddalena del Gobbo lässt im Musikverein die Viola da Gamba in all ihren Spielarten erklingen.
Otto Biba, langjähriger Direktor des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien-und damit Herr über eine der wertvollsten Musikaliensammlungen der Welt-,hat eine originelle Konzertreihe ins Leben gerufen: Unter dem Titel "Nun klingen sie wieder" präsentiert er Instrumente aus dem Archiv, die zum Teil seit Jahrhunderten nicht mehr zu hören waren.
Dabei konnten Musikfreunde bereits Kuriositäten entdecken. Etwa die zur Biedermeier-Zeit modische "Stockflöte", die es dem Flaneur ermöglichte, irgendwo unter freiem Himmel seinen...

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