Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Oper, kammermusikalisch

Der "Rosenkavalier" im Biedermeier-Gewand

Opern-Suiten. Das Ensemble Minui reduziert komplexe Opernpartituren der Zeit um 1900 auf Nonett-Dimensionen und überrascht damit auch Kenner: Da hört man Musik von Puccini, Dvorak und Strauss ganz neu.
22. Jänner 2020
Opern-Arrangements für Kammermusik, das hat freilich etwas Biedermeierliches. Als es noch kein Radio, geschweige denn die CD gab, da mussten Musikfreunde zur Selbsthilfe greifen, wenn sie das, was in den Opernhäusern zu erleben war, daheim irgendwie nachvollziehen wollten. Jüngst war an dieser Stelle über die Verbreitung von Beethovens Symphonien in Quartettform zu lesen. Nun legt das E...

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Beethoven, durch Hummels Brille

Entlarvend: Alle Neune im Zwergenformat
Beethoven-Arrangements. Eine Neueinspielung im Jubiläumsjahr lässt mit Johann Nepomuk Hummels Arrangements der Symphonien hören, wie die Zeitgenossen diese Musik kennenlernen konnten.
16. Jänner 2020
Das findet man in keiner Gesamtedition - und doch ist es eine feine Ergänzung der Beethoven-Studien, die zum Jubiläum jeder Musikfreund betreiben kann: Johann Nepomuk Hummel hat sieben der neun Beethoven-Symphonien für Flöte und Klaviertrio arrangiert, eine damals beliebte Besetzung, die ideal fürs häusliche Musizieren im Biedermeier war. Die Hummel'schen Ausgaben (nicht nur Beethoven'scher Werke) sind in v...

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Benjamin Bernheim

Der neue Tenorstar und seine Eroberungen
Benjamin Bernheim präsentierte seine erste Arien-CD mit Ausschnitten aus dem französischen, italienischen und russischen Repertoire. Die klare, edle Stimme fesselt bei Massenet, Tschaikowsky, Verdi und Belcanto.
8. Jänner 2020
Mit Erscheinen dieser CD galt Benjamin Bernheim international als Topstar. Aufmerksame Besucher der Wiener Staatsoper (und Leser des "Presse"-Feuilletons) wissen es hingegen längst: Dieser junge Franzose ist einer der Hoffnungsträger des Opern-Business, begabt mit einer elegant timbrierten Stimme voll Schmelz und sanft eingebundenem, aber oft strahlendem Metall.

Im Haus am Ring ...

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Karl Böhm

Ein scheinbar harmloser alter Herr als Zündler
Karl Böhm. Die Neuedition sämtlicher Decca- und Philips-Aufnahmen des Dirigenten läßt hören, warum man ihm gegen Ende seines Lebens den Titel „Generalmusikdirektor Österreichs“ zugestanden hat.

Decca 2021

Karl Böhm war in seinen späten Jahren so etwas wie das lebende künstlerische Gewissen der wienerischen Musiziertradition. Eine Respektsperson für Philharmoniker und Symphoniker, die ihn wegen seiner akribischen Probenarbeit fürchteten, aber auch liebten. Für die wenigsten Dirigenten mobilisierten sie ihre Klangschönheit so bedingungslos wie für ihn. Er wiederum forderte ebenso bedingungslos au...

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Zemlinsky

Zemlinskys längst fällige Rückkehr
150. Geburtstag. Die Musikwelt feiert dieser Tage nicht nur einen bedeutenden Komponisten, sondern auch einen epochemachenden Interpreten aus Wien.

Ein verlorener Sohn, der mitten im Zweiten Weltkrieg im amerikanischen Exil starb - so viel wusste der durchschnittliche Musikfreund vor 50 Jahren über Alexander von Zemlinsky. Vielleicht. Zemlinskys Musik wurde in Konzertsälen und Opernhäusern nicht gespielt. Und selbst heute, im Zuge der Besinnung auf künstlerische Leistungen, deren Rezeption in der Zeit der brutalen Diktaturen des 20. Jahrhunderts verboten war, bietet die Musikstadt Wien gerade einmal eine ko...

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Bruckner auf CD

Linzer Auftakt zur Bruckner- Gesamtschau
Markus Poschner legt Teil eins seiner umfassenden CD-Edition der Symphonien in allen Versionen vor. Jakob Hrusa spielte alle Versionen der Vierten ein.

Rechtzeitig zum Brucknerfest kam die jüngste Linzer Eigenproduktion in den Handel: eine Neuaufnahme von Bruckners Sechster Symphonie durch das Brucknerorchester unter Leitung seines Chefdirigenten Markus Poschner. Poschner hat sich am Pult seines Orchester in den vergangenen Jahren als einer der beachtenswertesten Interpreten dieses Komponisten positionieren können. Nun startet er eine Gesamtaufnahme der Bruckner-Symphonien, die zum 200. Geburtstag des...

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Hilary Hahn

Das neue Album: PARIS
Die Geigerin Hilary Hahn und das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mikko Franck haben eine der klanglich schönsten unter den neueren CDs vorgelegt. „Paris“ heißt das Album und dieser Titel wirkt auf den ersten Blick ein wenig irritierend, enthält die CD doch neben dem „Poeme“ von Ernest Chausson Werke von Sergej Prokofieff und Einojuhani Rautavaara.

Deutsche Grammophon

Man muss also das Beiheft lesen, um dahinter zu kommen, was es mit „Paris“ auf sich hat. Tatsächlich ist das Programm Frucht der Zusammenarbeit der Solistin mit dem französischen Orchester und seinem Chefdirigenten, der wiederum enge Beziehu...

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Mengelberg

So klingt die Freiheit, die Mozart gemeint hat
Mengelberg-Edition. Das Label Pristine erinnert zum 150. Geburtstag des holländischen Dirigenten an dessen legendäre "Telefunken-Aufnahmen" und lässt sie restaurieren. Zum Auftakt gibt es Beethoven und Tschaikowsky.

Manche CD-Neuerscheinung lässt den Musikfreund sinnieren, wie viel Spontaneität, Individualität und Esprit die musikalische Interpretationskunst unserer Zeit doch verloren hat. Sofern sie den Gebrauch des Wortes Interpretation überhaupt noch rechtfertigt.
Allen, die noch Lust haben, ihre Ohren zu akkommodieren und ein historisches Klangbild in Kauf zu nehmen, bietet die erste Ausgabe...

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Charles Ives

Das Chaos kann man aufschreiben
Neueinspielung. Der amerikanische Komponist war tiefreligiös, handwerklich perfekt ausgebildet, aber von unbändigem Experimentiergeist und Skepsis gegen europäische Werte getrieben. Seine vier Symphonien hat nun Gustavo Dudamel in Los Angeles herausgebracht.

Deuttsche Grammophon

Musikfreunde in Mitteleuropa assoziieren mit dem Namen Charles Ives entweder gar nichts, versuchen ihn französisch auszusprechen oder wissen zumindest, dass es sich bei diesem Komponisten um einen der Vorreiter der musikalischen Moderne unverwechselbar amerikanischer Prägung gehandelt hat. Was Satie für Paris, war Ives für New York:...

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Foxtrott

Als die Avantgarde noch Foxtrott tanzte
Klaviermusik. Gottlieb Wallisch hält bei seiner medialen Aufarbeitung der Einflüsse des Jazz auf die musikalische Moderne bereits bei Band 2.

Das ist schon die zweite Folge eines originellen Aufnahmeprojekts des Wiener Pianisten Gottlieb Wallisch: Mit "20th Century Foxtrots" erkundet er die Verbindungslinien zwischen der musikalischen Avantgarde im deutschen Sprachraum und dem Jazz, der die Unterhaltungsmusik revolutionierte.

Ein hübsches Beispiel für die Wirkungsmacht der aus den USA importierten Synkopen bieten die Werke von Eduard Künneke, dessen "Vetter aus Dingsda" anno 1921 nicht zuletzt deshalb...

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