Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Carl Loewes »Palestrina« erstmals aufgenommen

Man lernt nie aus! Giovanni Pierluigi da Palestrina war der führende Komponist der Renaissance, das hat man früher in der Schule erfahren und die jüngere Generation kennt den Namen, weil auch die Musik dieses Meisters dank der Originalklang-Spurensuche wieder öfter erklingt. Für unsereins war »Palestrina« eine Oper, oder besser: eine »Musikalische Legende« aus der Feder von Hans Pfitzner, Musiktheater für Kenner – zuletzt dank Christian Thielemann wieder im Fokus.

Aber jetzt erschien im CD-Handel und bei Streaming-Diensten eine weitere künstlerische Auseinandersetzung mit dem bedeutenden Komponisten: Carl Loewe, Freunden des Liedgesangs vielleicht wegen seiner Balladen noch namentlich bekannt, hat ein Oratorium über Palestrina geschrieben.

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Humperdincks »Mirakel« als CD-Premiere

Die Schauspielmusik zu Max Reinhardts Riesenspektakel von 1911 – erstmals auf CD. Aufarbeitung eines bemerkenswerten Moments der deutschen Theatergeschichte.

Im Zuge einer Berliner Rundfunk-Serie von Aufnahmen von Werken des »Hänsel und Gretel«-Komponisten Engelbert Humperdinck auf dem Label Capriccio erschien als Ersteinspielung die komplette Bühnenmusik zu Max Reinhardts legendärem, für eine Zirkusarena geschaffenem Spektakel »Das Mirakel«. Die Produktion kam 1911 in Berlin heraus und ging dann auf Tournee. Reinhardt bewegte Massen auf der Szene, Karl Vollmöllers Szenarium kam ohne Text aus – die Klänge zu der gigantomanischen Pantomime schuf Engelbert Humperdinck, der seinen an der nachwagnerisch-romantischen Märchenoper geschulten Stil unter Einbindung von religiösen Gesängen und Kinderliedern der bunten Theaterästhetik Reinhardts kongenial anpaßte. Die Zeitgenossen waren fasziniert, die Rezensenten amüsiert. Es fehlte nicht an zynischen Kommentaren. Die Wiener »Bombe« ätzte nach der Erstaufführung in der Rotunde auf dem Gelände des Wiener Praters:

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Swjatoslaw Richter spielt Beethoven

Schon wieder? Nein! Erstmals zu hören!

Nach 60 Jahren endlich erschienen! Richter spielt die Sonaten op. 31/3, 90, 101 und 110. (DG)

Richter spielt Beethoven? Das hat es schon gegeben, gewiß, aber dennoch ist die Neuerscheinung nicht nur für Richter-Aficionados interessant, die alles von ihrem Idol besitzen müssen: Was die Deutsche Grammophon soeben aus ihrem Archiv freigegeben hat, gehört zu den herausragenden Beethoven-Interpretationen der jüngeren Vergangenheit!

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Dvořáks »Amerikanisches« Qartett und der »wienerische« Stil

Wiener Konzerthausquartett

Antonìn Dvořáks »Amerikanisches« Quartett mit seinen vielen »böhmischen« Anklängen, in Japan aufgenommen – als Musterbeispiel für die »wienerische« Streichquartettkultur.

Anton Kamper - Walter Weller - Fritz Händschke - Ludwig Beinl (Juni 1962)

Warum diese Aufnahme hörenswert ist?

Für eine japanische Firma hat das Wiener Konzerthausquartett, ein legendäres philharmonisches Ensemble unter der Führung von Anton Kamper, Aufnahmen gemacht, darunter eine hinreißende Interpretation von Dvořáks berühmtestem Streichquartett – Seite an Seite mit der nicht minder beliebten »Symphonie aus der Neuen Welt« in den USA entstanden, aber voll von sehnsuchtsvollen Erinnerungen an die böhmische Heimat – und für Wiener Musiker über die Jahrzehnte hin so etwas wie ein »Heimspiel«, läßt sich doch die berühmter »Wiener Geigenschule« auf böhmische Wurzeln zurückführen – bis heute üben Geigenstudenten ja die Etüden von Otakar Ševčík…

ALS DIE WIENER TRADITION NOCH LEBENDIG WAR

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Florian Boesch singt Brahms und Wolf

Linn, 2025

Neue Lied-Aufnahmen mit gewagtem Programm

Brahms und Wolf konnten einander nicht ausstehen – haben die Musikgeschichte aber auf sehr ähnliche Weise bereichert. Im neuen Album von Florian Boesch und Malcolm Martineau stehen die beiden mit »ernsten Gesängen« harmonisch nebeneinander. Bewegend.

Kein leichtes Programm haben sich Florian Boesch und Malcolm Martineau für ihre jüngste CD ausgesucht: Weder Brahms noch Hugo Wolf gehören zu den Straßenfegern, wenn es um die Programmierung von Liederabenden geht. Und obwohl die Sammlung einige der berühmtesten Gesänge der beiden Meister enthält: Das Gros des Programms zwingt zur Besinnung, zur Einkehr, vor allem aber: zu analytischem Hören. Dieses aber trägt reiche Früchte! Man lernt unter anderem: Brahms und Wolf, die einander gehaßt haben, fanden sich in ihrer Kunst näher beieinander als ihnen wohl lieb gewesen sein könnte…

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Elena Denisova spielt Bach

TXA 19139

Rechtzeitig zum Start ihres Festivals »Wörthersee Classics« hat die Geigerin Elena Denisova jüngst ihre neue CD in den Handel gebracht. Bei TyXart erschien eine Aufnahme der drei Solo-Violinsonaten Johann Sebastian Bachs – hoch konzentriert, klangschön mit kraftvoll-kernigem Ton – und formal beeindruckend ebenmäßig gemeistert.

HÖREN AUF SPOTIFY

Auf den großen Streaming-Plattformen ist die CD bereits abrufbar.

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