Archiv der Kategorie: Kalender

Herheims »Füchslein«

Janáček an der Wien

Stefan Herheim startete mit einer eigenen Neuproduktion in seine Intendanten-Zeit. Das Theater an der Wien ist zwar wegen Renovierung geschlossen, sodaß der neue Chef ins Museumsquartier ausweichen mußte, aber dort gelang ihm die Inszenierung von Leoš Janáčeks zauberhaft-hintergründiger Märchenoper »Das schlaue Füchslein« nach Meinung von Publikum und Presse glänzend.

Via myfidelio können Neugierige nun dabei sein: Die Streamingplattform zeigt die Novität am 11. November ab 19 Uhr.

Wien im Exil

Am 25. September musizierten die Tonkünstler unter Jakob Lehmann im Brucknerhaus Linz im Rahmen des „Internationalen Brucknerfestes“ Werke von österreichischen Komponisten, die 1938 ins Exil getrieben wurden: Erich Wolfgang Korngold spritzige „Baby-Serenade“, eines der amüsantesten Stücke jener Epoche, Karl Weigl: Tänze aus Wien, ein echtes Heimwehwerk aus der amerikanischen Emigration und, nicht minder heimatverbunden die Vierte Symphonie von Egon Wellesz, die den Untertitel „Austriaca“ führt. Dazu das Klavierkonzert op. 25 von Viktor Ullmann, eines jener deutschsprachigen Tschechen , die im Konzentrationslager ums Leben kamen. Entdeckungen allesamt!

HÖREN

Ö1 sendet den Mitschnitt um 19.30 Uhr

Taylor

im Stuiio
Moderationsspur

Musikspur

Der indische Orfeo

Ashnaa Sasikaran als Eurydike.

Orpheus in Indien

Eine Verschmelzung der Kulturen zelebriert die Neuoroduktion von Claudio Monteverdis »Orfeo«, die an der Opera North jüngst herauskam und über die Plattform operavision gestreamt werden kann. Italienisches Barock und indische Klänge treffen da aufeinande: Violine und Tar Shehnai, Cembalo und Santoor & Sitar, die Rhythmen der Tabla nicht zu vergessen.

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Blomstedt, live

Blomstedt in Tokio

Am 16. Oktober des Vorjahres hat NHK ein Konzert seines Orchesters unter der Leitung von Herbert Blomstedt aufgenommen. Auf dem Programm des Abends standen das Violinkonzert von Johannes Brahms und Carl Nielsens Fünfte Sympnonie. Solist war Leonidas Kavakos.

Der Doyen der Dirigenten unserer Zeit erfreut sich jetzt, im hohen Alter, international größter Beliebtheit und gilt vielen tatsächlich als der »große alte Mann« unter den Kapellmeistern.

Einst und Jetzt

Aus den Glanzzeiten der MET

Ö1 sendet heute die Aufzeichnung einer Vorstellung der New Yorker Metropolitan Opera aus dem Jahr 1965. Eine der damals noch raren Aufführungen von Giuseppe Verdis »Simon Boccanegra« mit der großen Renata Tebaldi als Amelia, Met-Legende Jeome Hines als Fiesco und Anselmo Colzani in der Titelpartie.

Colzanis Name war Wiener Opernfreunden damals ein Begriff, wenn auch nicht alle gut auf ihn zu sprechen waren: Er war nämlich jener Bariton, den Herbert von Karajan in seiner Neuproduktion von Verdis »Otello« dem bis dato unangefochtenen Wiener Star Paul Schöffler in der Rolle des Jago vorzog – denn man sang ab sofort italienische Opern in der Originalsprache, womit sich weder Schöffler noch viele der Wiener Opernkenner anfreunden mochten. Die Zeitläufte haben immerhin in diesem Punkt dem Dirigenten-Direktor recht gegeben. Colzani ist nach Ablauf der ersten »Otello«-Serie unter Karajan im Mai 1957 nie wieder an der Staatsoper aufgetreten, machte aber jenseits von Wien Karriere . . .

Sabine Devieilhe (Foto: Anna Dabrowska)

Die frischeste Sopranstimme

Wer lieber eine der schönsten Stimmen der Gegenwart bei einem Live-Auftritt belauscht, hat via Digital Concert Hall Gelegenheit dazu. Sabine Devieilhe ist die Solistin in einem Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Maxim Emelyanychev mit Musik von Mozart, darunter Arien aus »Idomeneo« und »Die Entführung aus dem Serail« und das Et incarnatus est aus der unvollendeten Messe in c-Moll. Umrahmt wird das Vokal-Programm von der »Figaro«Ouvertüre, der »Serenata notturna« und der »Prager« Symphonie.

Streaming ab 15.45 Uhr

Wiederholung morgen, Sonntag, 12 Uhr

Tristans Traum und Wahnsinn

Igor Levits neues Konzeptalbum

Aufregend, aufschlussreich: Pianist Igor Levit stellt seine Interpretation von Hans Werner Henzes „Tristan“ in historisch-kritischen Zusammenhang mit Werken von Franz Liszt, Richard Wagner und Gustav Mahler, Liszts berühmten »Liebestraum« inbegriffen. (Sony)

Ein Liebestraum, und was daraus werden kann: Zutiefst humane, intime Botschaften plaudert Igor Levit in seinem jüngsten Album aus. Das Programm der beiden CDs basiert auf den Erfahrungen einer Begegnung auf dem Salzburger Festspielpodium: Mit den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst hat Levit im August 2018 Hans Werner Henzes „Tristan“ aufgefü...

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Operette, anders

Nationalfeiertag

Heute ist der »Tag der Fahne« und der Sender Ö1 begibt sich rechtzeitig auf die Spuren der Operettenkultur, die ja typisch für Österreich ist. Allerdings: Michael Blees hat für seine Operetten-Spielereien heute etwas Besonderes vorbereitet: Er spielt Aufnahmen aus dem Strauß-, Kálmán- und Lehár-Repertoire in russischer, polnischer, tschechischer, italienischer, schwedischer, spanischer, französischer und ungarischer Sprache – und sogar eine Nummer auf Japanisch! Ob das sprichwörtliche »’s flüstern Geigen« da auch instrumental anders ausnimmt?

Ö1 (15.05 Uhr)

»Die goldene Krone«

Ukrainische Musik?

Seit am 24. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, tobt unter kritischen Musikfreunden ein Kulturkampf, ob es denn tatsächlich eine genuin ukrainische Musik gebe, oder ob die Hochkultur in jener Region doch vollkommen russisch determiniert sei. Ein Stream der Plattform operavision gibt ab 25. Oktober eine Antwort.

Komponist Borys Lyathoshynsky

»Die goldene Krone«

Am 25. Oktober geht auf der Streamingplattform operavision die Aufzeichnung einer Gemeinschaftsproduktion mehrerer europäischer und amerikanischer Operntruppen online: »Die goldene« Krone, komponiert 1929 von Borys Lyatoshynsky. Das Werk wird als Musterbeispiel ukrainischer Hochkultur bezeichnet.

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Mehr als Tschaikowsky

Das neue »Dornröschen«

Wieder heißt es Abschied nehmen von einer bekannten Größe im Staatsopern-Repertoire. Ab sofort ist das Ballett »Dornröschen« nicht mehr nur von Peter I. Tschaikowsky, sondern auch von Giacinto Scelsi. Die neue Choreographie von Staatsballett-Chef Schläpfer kombiniert die klassische Partitur mit Musik des italienischen Zeitgenossen und verzichtet auch auf Anleihen bei der gewohnten szenischen Ballett-Pracht. Neugierieg können heute per Live-Stream die Novität begutachten.

Staatsoper Live, 19 Uhr