Die Presse, 11.9.1991
Bruckner ist anders
Franz Mösts Triumph in Linz
Es sind nur die Ausnahmeerscheinungen unter den Dirigenten, die zur Musik Anton Bruckners ein ebenso unverkrampftes wie ehrliches Verhältnis haben. Franz Möst, in den frühen Dreißigern, ist eine solche Ausnahmeerscheinung. Nach seinem jüngsten Konzert beim Linzer Brucknerfest ah...
Worauf wir so lange verzichtet haben
Die Philharmoniker und Maazel - eine notwendige Wiedervereinigung in Luzern
Daß die Wiener Philharmoniker sich während der vergangenen Jahre unter ihrem Wert verkauft haben, ist nirgends eindringlicher als an dieser Stelle hervorgehoben worden. Die Musiker verschwendeten sich an Dirigenten...
DAS NEUJAHRSKONZERT 1992
Gottlob kann Carlos Kleiber nicht fliegen
Das dirigierende Energiebündel verursachte ein Neujahrsereignis
Wenn Carlos Kleiber fliegen könnte, würde er, glaube ich, überhaupt nicht dirigieren. Nicht einmal das Neujahrskonzert. Weil er aber nicht fliegen kann, das aber so gern möchte, dirigiert er. Das ist nur so eine Theorie...
Premiere der Neuinszenierung von Otto Schenk an der Staatsoper, dirigiert von Nikolaus Harnoncourt. Ein zenisch wie musikalisch irritierendes Ereignis. Rezension vom 25. März 1988 (in: DIE ZEIT)
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Die erste Premiere der Staatsopern-Ära Drese/Abbado: Verdis Ballo in maschera in einer Kitsch-Dekoration mit Luciano Pavarotti unter Abbado.
Die Rezension (erschienen in "DIE ZEIT" am 31. Oktober 1986) nebst einem ausführlichen Rückblick auf den Beginn der neuen Ära und die vorangegangen Querelen um den Kurzzeit-Direktor Lorin Maazel und dessen Vor...
Das gilt uns weltlich
Andrew Lloyd Webbers „Requiem" erstmals in Österreich
Die „Tage britischer Musik" im Konzerthaus begannen mit der österreichischen Erstaufführung des Requiems von Andrew Lloyd Webber, der man mit einiger Skepsis entßegensah: was könnte ein erfolgreicher Musical-Komponist in Sachen lateinischer Totenmesse Wesentliches zu sagen...
Ein außerordentliche Gesellschaftskonzert im Musikverein
Prokofieff mag er
Ivo Pogorelich, seit seinem Senkrechtstart beim Chopin-Wettbewerb regelmäßig auch in Wien zu Gast, hinterläßt bei seinen Auftritten ebenso regelmäßig einen zwiespältigen Eindruck.
Dabei kann man ihm nicht böse sein; er bemüht sich redlich, arrogant zu wirken, und versucht i...
Der Pianist gab endlich wieder einen Soloabend
Die Presse, 14. Oktober 1985
Der Zauberer war wieder da.
Friedrich Gulda hat sich nach allzu langer Zeit wieder bereit gefanden, einen Abend im Konzerthaus ganz allein zu bestreiten. Er hat Mozart gespielt, Bach und eigenes.
Und hat dabei sein Publikum für kurze Zeit die Welt vergessen lassen.
Da hat man doch tatsächlich den Ballettomanen unter den Staatsopembesuchem in einem Ballettabend ein ganz neues Stück vorgesetzt , in dem nicht „richtig" getanzt wird, in dem kein Sollst versuchen darf, ob er bei diversen Sprüngen und Drehungen in der richtigen. Lage wieder landet, in dem das Corps nicht dazu angehalten ist, wenigstens zu probieren...
Vorder-hinter-tiefgründig
„Inszenierte Musik" mit HK Gruber im Schauspielhaus
Juni 1985
Die Frage, wie Musik und musikalische Inhalte zu inszenieren seien, beschäftigt Opemregisseure seit langem, und wenige haben schon überzeugende Lösungen dafür angeboten. Im Schauspielhaus, woman einen Festwochenabend mit „Inszenierter Musik" bestreiten wollte, ...