Das Wagnis der Virtuosen und die Wiener
Gidon Kemer im Verein mit Oleg Maisenberg sowie das EOS-Quartett bewiesen dieser Tage, daß Wien auch für anspruchsvolle Musik ein dankbares Publikum hat.
Daß in aller Welt die Besucherzahlen bei sogenannten "klassischen" Konzerten zurückgehen, ist bekannt. Wien ist anders, das weiß man, sobald man die Stati...
Zerstückelt und ruiniert
Renato Zanella hat Tschaikowskys »Nußknacker« neu choreographiert. Fazit: Das Repertoire des Staatsopernballetts ist wieder um ein attraktives Werk ärmer.
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang war Juri Grigorowitschs "Nußknacker"-Version an der Staatsoper zu sehen. Zur Freude der Erwachsenen immer wieder auch mit russischen...
Teuflische Kürze - himmlische Länge
Die Wiener Symphoniker luden zum Jubiläumskonzert und Tout Vienne feierte die "100jährigen" Musikanten samt ihrem Chefdirigenten Wladimir Fedosejew im Musikverein.
Mit einer Neuauflage des allerersten Programms, das die Wiener Symphoniker einst im Musikvereinssaal musiziert haben, beging man den 100. Geburtstag...
Schubert unser!
Zwei Pianisten, Tzimon Barto und Oleg Maisenberg, ließen Wien dieser Tage kurzfristig wieder zur »Klavierstadt« werden.
Tzimon Barto zählt für mich seit Jahren zu den unterbewerteten Interpreten. Sein Bodybuilderimage steht offenbar der objektiven Bewertung seiner künstlerischen Fähigkeiten weltweit im Wege.
Wohltönender »Ring«-Start
Robert Wilson inszeniert in der Zürcher Oper Wagners »Ring des Nibelungen«. Beim Start mit »Rheingold« war jedoch der Dirigent Franz Welser-Möst der eigentliche Star.
Was Franz Welser-Möst mit dem Opernorchester von Zürich erreicht hat, grenzt ans Unwahrscheinliche. Die Leistungsfähigkeit dieses Ensembles scheint verv...
O sink hernieder, Nacht der Debütanten
Tristan und Isolde ist in der Staatsoper zum letzten Mal in der altbewährten Everding-Inszenierung zu sehen. Die Debütanten Waltraud Meier und Gösta Winbergh feiern wie der Dirigent Semyon Bychkov Triumphe.
August Everdings "Tristan"-Inszenierung ist gewiß öfter neueinstudiert worden als jede andere alte ...
Ein Rosenkavalier vor Wiens Philharmonikern
Christian Thielemann errang bei seinem Debüt mit den Wiener Philharmonikern einen triumphalen Erfolg. Und die Symphoniker präsentieren sich zum 100-Jahr-Jubiläum in Traumform.
Er ist einer der Hoffnungsträger der jungen Dirigentengeneration. Sein erstes Konzert mit den Wiener Philharmonikern ließ denn a...
Die kühnen, neuen Klänge - und wie sie uns sympathisch wurden
Die Staatsoper eint »Die Jakobsleiter« und »Gianni Schicchi«. Großes Rätselraten noch zur Premierenpause, was die beiden Stücke miteinander zu schaffen haben könnten.
»Ha, ist dieser reiche Herr besessen?«, fragt der Tenor in Strauss' »Ariadneq angesichts des Befehls, eine tragische Ope...
Provinzniveau, absolut
Die »Götterdämmerung« in Graz fand vor etlichen leeren Sitzreihen statt. Nach der Premiere verstand man, warum die steirischen Opernfreunde ihrem Haus Adieu gesagt haben.
Szenisch ist man endgültig auf Provinzniveau gesunken. Gewiß, man hat in Graz versucht, ein ordentliches Sängerteam für den neuen »Ring des Nibelungen« zu ...
Bizet als Halbwahrheit
»Carmen« in der Staatsoper begann dank Bertrand de Billy am Pult mit Verve. Hätte noch jemand mitgesungen, die Vorstellung wäre fulminant gewesen.
Als Sergej Larin, der Don Jose des Abends, seine »Blumenarie« beendet hatte, ertönte ein einsamer Buhruf. Die Stimmung hätte daraufhin auf den Nullpunkt sinken müssen.
Allein, dies...