Das Ding aus dem Sumpf", aktuell
Im Gespräch. Simone Kermes bereitet ihre erste Wiener Opernpremiere vor: Im Theater an der Wien singt die deutsche Sopranistin Rameau - eine neue Erfahrung für die Vielgeliebte.
Also, jedenfalls ist es für Simone Kermes keine alltägliche Sache: In der Neuinszenierung von Jean Philippe Rameaus "Platee" durch Robert Carsen im Theater an der Wien singt die deutsche Sopranistin La Folie - schon vom Namen her eine verrückte Partie. "Es ist höchst kompliziert und nicht leicht zu merken. Dabei klingt es so einfach", bringt die temperamentvolle Leipzigerin ihre erste Arbeit an einer französischen Barockoper auf den Punkt.
Verrückt ist ja schon das Szenarium des Werks, das von einer hässlichen, aber eitlen Sumpfnymphe handelt, mit der sich die Götter einen Spaß er...
"Verdis gute böse Menschen"
Im Gespräch. Die Mezzosopranistin kehrt heute anlässlich der Premiere des "Troubadour" an die Volksoper zurück und erzählt über Herausforderungen und glückliche Momente - nicht nur mit Wagner und Verdi auf der Opernbühne.
Für das Wagnis mit einer no torisch schwer zu besetzen den Verdi- Oper hat sich die Volksoper einer Sängerin vergewissert, die beim Wiener Opernpublikum den besten Ruf genießt: Sowohl im Haus am Gürtel als auch in der Staatsoper wählt man Janina Baechle gern für heikle Premierenaufgaben. Zuletzt war sie Brangäne im neuen "Tristan" am Ring. Nun singt sie die Azucena und meint, auf das berüchtigte, schwer zu durchleuchtende Libretto angesprochen: "Den ,Troubadour' erklären finde ich gar nicht so schwierig. Was ich interessant finde, ist j...
Sie ist Wiens Opern-Nesthäkchen
Im Gespräch. Valentina Nafornita schaffte den Sprung aus einem kleinen Dorf in Moldawien auf die großen Opernbühnen der Welt. Nun erzählt sie, wie das kam.
Es ist wirklich schnell gegangen: Ich kam ja sofort nach Wien. Die Staatsoper war das erste Opernhaus, an dem ich aufgetreten bin", sagt Valentina Nafornita im Rückblick auf ihr Bühnendebüt. Seit zwei Jahren ist die blutjunge Sopranistin aus Moldawien Mitglied des Wiener Ensembles. Dieser Tage steht sie als Oscar in Verdis "Ballo in maschera" auf der Bühne, kommenden Sonntag ist sie die Papagena in der Neuinszenierung der "Zauberflöte".
In der Selbstbeschreibung scheint weniger der Stolz auf das Erreichte mitzuschwingen als das Staunen darüber. Und die Dankbarkeit, die sie Wiens Direktor Dominique Meyer...
Jezt wird "gestreamt"
Im Gespräch. Ein Ungar, der einst durch Schlupflöcher den Eisernen Vorhang überwand, um in Wien zu studieren, feiert "40 Jahre Staatsoper" und bringt Enzyklopädisches heraus.
Fast auf den Tag genau ist es 40 Jahre her, dass Adam Fischer seinen "Dienst" an der Staatsoper antrat: "Ich erinnere mich genau, das Erste, was ich als Korrepetitor zu tun hatte, war eine junge Dame zu begleiten, die damals höchst unzufrieden war, dass sie nicht richtig gewürdigt wurde." Die Dame hieß Edita Gruberova.
"Ich war natürlich der Letzte in der Hierarchie", erzählt Fischer: "Aber, da ich als Student Tag für Tag auf dem Stehplatz der Staatsoper zu finden war, bedeutete es für mich eines der größten Wunder meines Lebens, plötzlich als Mitglied des Hauses in der Kantine sitzen zu dürfen ...
5. Oktober
„Diese Oper ist ungeheuer schwierig“
Interview. Heute hat die rare Puccini-Oper „La fanciulla del West“ in der Staatsoper Premiere. Bassbariton Tomasz Konieczny über die Wildwest-Handlung und Parallelen zum „Ring“.
Das Mädchen aus dem goldenen Westen“? Das ist eines jener Stücke aus der Feder eines prominenten Komponisten, die von immensen Vorurteilen belastet sind. Schon das Sujet provoziert Skepsis: Wildwest-Romantik auf der Opernbühne? In Wien hat das funktioniert, solange Maria Jeritza die Titelheldin sang - 54 Mal war das Stück zwischen 1913 und 1933 in der Staatsoper zu erleben, nach 1945 gab es immerhin 14 Vorstellungen mit Ljuba Welitsch in der Volksoper.
Im Haus am Ring kam erst 1976 eine Neuinszenierung heraus, diesmal in italienischer Sprache, mit Franco Bonisolli a...
"Oper muss wahrhaftig sein"
Im Gespräch. In einer Repertoire-Serie von Puccinis "Tosca" kehrt der Tenor nach langer Zeit nach Wien zurück. Daß die Staatsoperninszenierung über 50 Jahre alt ist, empfindet er geradezu als Befreiung von der Regiewillkür.
zur Kritik
Puccinis "Tosca" - es geht die Mär, das Werk sei ein sicherer Erfolg, wenn drei exzellente Hauptdarsteller zur Verfügung stehen. Daß das nicht immer der Fall ist, weiß man aus leidvoller Repertoire- Erfahrung. Doch heute Abend sollte alles stimmen: Angela Gheorghiu gibt erstmals in Wien die Titelheldin, Zeljko Lucic mimt den Bösewicht in Gestalt des Polizeichefs Scarpia.
Und Marcelo Álvarez feiert sein Wiener Rollendebüt als Mario Cavaradossi. Er war noch länger von der Staatsoper abwesend als die Gheorghiu, die es vorzog, nac...
Unser Mann in Bayreuth
IMartin Winkler avancierte vom Volksopern-Alberich in der Loriot-Version des "Rings" zum echten Bayreuther Bühnenbösewicht. Der österreichische Bassbariton erzählt, wie er vom Knabenchor im vorarlbergischen Lochau in die große, weite Opernwelt - bis nach New York - kam.
Der Bösewicht kommt aus Wien. Oder genau genommen, aus Bregenz. Und noch genauer genommen, ist er so böse nicht. Martin Winkler, Ensemblemitglied der Wiener Volksoper und eben noch in der Loriot-Kurzvariante des "Rings des Nibelungen" als Alberich auf der Bühne, wird auch das Nibelungen-Original in der Neuinszenierung zu Richard Wagners 200. Geburtstag bei den Bayreuther Festspielen verkörpern.
Das Wort verkörpern ist mit Bedacht gewählt, denn die Körperlichkeit, das Ganz-in-eine-Rolle-Schlüpfen, is...
Der neue Festspiel-Alberich stammt aus Wien
Im Gespräch. Martin Winkler avancierte vom Volksopern-Alberich in der Loriot- Version des ,,Rings" zum echten Bayreuther Bühnenbösewicht. Der österreichische Bassbariton erzählt, wie er vom Knabenchor im vorarlbergischen Lochau in die große, weite Opernwelt – bis nach New York – kam.
Der Bösewicht kommt aus Wien. Oder genau genommen, aus Bregenz. Und noch genauer genommen, ist er so böse nicht. Martin Winkler, Ensemblemitglied der Wiener Volksoper und eben noch in der Loriot-Kurzvariante des ,,Rings des Nibelungen" als Alberich auf der Bühne, wird auch das Nibelungen-Original in der Neuinszenierung zu Richard Wagners 200. Geburtstag bei den Bayreuther Festspielen verkörpern.
Das Wort verkörpern ist mit Bedacht gewählt, denn die Körperlichkeit, da...
Live-Stream aus der Staatsoper
Dominique Meyer im Gespräch. Wiens Opernchef freut sich über ein volles Haus - und sorgt dafür, dass luxuriös besetzte Vorstellungen demnächst international via Internet in HD-Qualität abrufbar sind. Eine Pioniertat.
Da ist einmal die Auslastung. Dominique Meyer steht am Ende seiner dritten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper vor einem Zahlenmirakel: Sein Haus war in der vergangenen Saison so gut wie vollständig ausgebucht. Die Werte liegen bei sagenhaften 99 Prozent - nur die Opernvorstellungen gerechnet, sogar bei 99,6 Prozent verkaufter Sitzplatzkarten.
Das hebt die Stimmung, versteht sich, und Meyer führt es - neben den künstlerischen Erfolgen - auf das freundliche Betriebsklima zurück, dass Künstler vom Format einer Nina Stemme, eines Piotr Becz...
Ab Herbst: Live-Stream aus der Staatsoper
Dominique Meyer im Gespräch. Wiens Opernchef freut sich über ein volles Haus – und sorgt dafür, daß luxuriös besetzte Vorstellungen demnächst international via Internet in HD-Qualität abrufbar sind. Eine Pioniertat.
Da ist einmal die Auslastung. Dominique Meyer steht am Ende seiner dritten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper vor einem Zahlenmirakel: Sein Haus war in der vergangenen Saison so gut wie vollständig ausgebucht. Die Werte liegen bei sagenhaften 99 Prozent – nur die Opernvorstellungen gerechnet, sogar bei 99,6 Prozent verkaufter Sitzplatzkarten.Das hebt die Stimmung, versteht sich, und Meyer führt es – neben den künstlerischen Erfolgen – auf das freundliche Betriebsklima zurück, daß Künstler vom Format einer Nina Stemme, eines P...