Antonín Dvořáks letzte Oper, 1903 uraufgeführt, blieb trotz herrlicher Musik ein Sorgenkind. Die dem »Rasenden Roland« entnommene Vorlage hat seit dem Barock immer wieder auf die Opernbühne gefunden, aber ein herzerwärmendes Sujet war die Geschichte von der Zauberin Armida nie.
Opernfreunde und Plattensammler wissen immerhin, daß Montserat Caballé einst ihr Debüt in dieser Partie in Bremen gefeiert hat. Davon existiert ein technisch mangelhafter Livemitschnitt, der die Runde gemacht hat. Für eine ernsthafte Beschäftigung taugt am besten die 1956 entstandene Gesamtaufnahme aus Prag mit Milada Šubrtová und Ivo Žídek in den Hauptpartien.
Fjodor Schaljapin war der erste große Boris der Aufführungsgeschichte - und vielleicht bis heute der bedeutendste.
(Cantus Classics)
Nach Schaljapin war Boris Christoff der unangefochtene Spitzenreiter unter den Boris-Interpreten. Der Bulgare mit der mächtigen Stimme war stolz auf seine Differenzierungskünst:
Ich habe 40 Stimmen für meine 120 Partien.
Gemäß diesem Wahlspruch hat Christoff im Schallplattenstudio nicht nur den Boris Godunow gesungen, sondern auch den Pimen und den Warlaam. Und das in derselben Aufnahme. Und das nicht nur ein, sondern gleich zweimal! Die erste Einspielung entstand unter der Leitung von Is...
Bizets Meisterwerk hat Herbert von Karajan immer wieder dirigiert und gern auch selbst inszeniert. Berühmt geworden ist die Verfilmung mit Grace Bumbry in der Produktion der Salzburger Festspiele, die spät mit Agnes Baltsa noch einmal aufgefrischt wurde. Viel früher schon markierte die Oper einen wichtigen Punkt in der Landnahme des Dirigenten in Wien. Gern wird erzählt, seine Berufung zum Nachfolger des aus dem Amt gejagten Karl Böhm als Staatsoperndirektor hätte etwas mit dem Gastspiel der Donizetti-Produktion Lucia di Lammermoor mit der Callas zu tun. Diese szenische Reiseproduktion von der Mailänder Scala hat tatsächlich eine eminente Rolle bei der Inthronisierung Karajans in Wien gespielt. Allerdings hat der damalige Chefdirigent der Mailänder Scala und der Wiener Symphoniker auch mit konzertanten Aufführungen bereits vorgebaut: Auf Aida folgte 1954 Carmen in luxuriöser Besetzung und - für Wien ein Novum - in Originalsprache. Der Livemitschnitt hat sich erhalten.