Alle Beiträge von beckmesser

»Makropulos« mit Anja Silja

Frisch gebrühter Zaubertrank
»Die Zeit, im Grunde, die ändert doch nichts an den Sachen«, heißt es im »Rosenkavalier«. Ein anderes, ein wenig jüngeres Stück, Leoš Janáčeks »Sache Makropulos«, beweist in der Volksoper subtil das Gegenteil.

Die Zeit, unser Leben in ihr, scheint die Existenz, wie wir sie verstehen, überhaupt erst möglich zu machen. D...

 

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Brendels Beethoven-Rundreise

Beethoven, ganz geheim
Alfred Brendels dritte Beethoven-Rundreise geht in die zweite Etappe. Im Musikverein setzte der Pianist die Darstellung des Sonatenwerks am Dienstag abend fort, ganz ruhig, introvertiert - in stiller Größe also.

Ein aufdringlicher Musiktraumdeuter ist Brendel wirklich nicht. Zwar hat sich sein Beethovenbild mit den Jahren ga...

 

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Darf man Barenboim glauben?

Unbescheiden am Sommerende
Daniel Barenboim erzählt Tschaikowskys Vierte Symphonie. Mit vielen Ausschmückungen, großen Gebärden, blumigen Details. Ich glaube ihm kein Wort.

Wiewohl ich zugeben muß, daß es sehr effektvoll ist, wenn die Wiener Philharmoniker im Abschlußkonzert des Wiener Musiksommers im Musikverein sehr laut werden und trotzdem ihre...

 

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Welser-Möst in Salzburg

Noch ist Salzburg nicht verloren
Franz Welser-Möst bei den Festspielen: Der beste Beweis, daß die Theorie vom "Persönlichkeitsverlust" unserer Zeit nicht zutrifft. Es gibt sogar sehr junge, starke Künstler, die konsequente Interpretationen anbieten. Man muß sie nur engagieren.

Nach der Fünften Bruckners in Wien war ich ziemlich sicher. Jetzt weiß ...

 

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Verdi, fad, von Ronconi

Fadesse oblige - Falstaff schläft
Luca Ronconi inszenierte für Salzburg das Finale von Verdis letzter Oper als "Falstaffs Traum". Die einzige Begründung, die mir dafür einfällt ist die: Über so viel Theater-Fadesse muß sogar der Titelheld sanft entschlummern.

Wer das Programmheft studiert, kann zwei Rückschlüsse ziehen. Entweder, falls er "Falstaf...

 

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Christa Ludwigs Festspiel-Abschied

Ein Adieu ohne Tränen, wenn's am schönsten ist
Christa Ludwig sagte adieu. Ein Abend mit vielen Blumen, Ovationen - aber ohne Tränen. Die passen nicht zum Stil dieser Grande Dame.

Christa Ludwig identifiziert sich, scheint's, mit jener absoluten Verinnerlichung, wie sie Gustav Mahler in vollständiger Hingabe an Friedrich Rückerts "Ich bin der Welt...

 

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Jansons in Salzburg

Die Norweger als Gipfelstürmer
Oslo Philharmonic.
Die Frage, ob die musikalischen Aufsteiger aus dem Norden die Konkurrenz mit den Salzburger philharmonischen Hausorchestern aufnehmen können, ist nun beantwortet: Sie können.

Mit Mariss Jansons haben die norwegischen Musiker längst den Sprung zur Weltspitze geschafft. Sie demonstrierten das bei den...

 

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Muti und die Norman

Pilgerfahrt ins Reich der Töne
Muti und die Norman, ob Gerard Mortier das mochte? Dem Publikum galt es als Fest. Anders als bei den Abenden zuvor waren vor dem Salzburger Festspielhaus wieder "Suche Karte"-Schilder auszumachen.

Carl Orffs beliebter Satz, demnach es "doch ein Unterschied" ist, "wie etwas, und nicht was geschieht", fand anläßlich de...

 

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Schaafs »Zauberflöte«

Karneval der Kuscheltiere
Salzburg zeigt wieder einmal eine ganz uneinheitliche Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte". Wer von sich behauptet, dieses Werk ganz und gar durchschaut zu haben, werfe den ersten Stein.

Bezeichnend, wo diesmal applaudiert wurde. Jubel erntete vor allem Rolf Glittenbergs prachtvoll verschwenderischer Sternendekor für di...

 

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Harnoncourts Salzburg-Debüt

Von der Schönheit der Sünde
Monteverdi »Krönung der Poppäa« galt das Operndebüt Nikolaus Harnoncourts in Salzburg. Ein Triumph.

Ein Triumph vielleicht für Gerard Mortiers »neuen« Festspielgedanken. Denn wie ließe sich der sinnfälliger darstellen als mit dem Einzug des Concentus Musicus in Karajans Festspielhaus? Ein Triumph jedenfalls für den Dir...

 

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