Beinahe dieselben Lebensdaten wie Joseph Haydn, aber von der Nachwelt ignoriert: Ignaz Joseph Franz Beck war dennoch einer der originellsten Komponisten aus der »zweiten Reihe« der Klassiker-Zeitgenossen. Als Schüler von Johann Stamitz schrieb er Orchestermusik ganz im fortschrittlichen Stil der Mannheimer Schule. Er wurde Opfer einer Hofintrige, die mit theatralischen Mitteln ein Duell inszenierte, in dem Beck vorgespiegelt wurde, er hätte seinen Gegner erschossen. Beck mußte Mannheim verlassen und schlug sich als rechter Haudegen nach Frankreich durch.
Diplomat, Komponist und Mäzen - als solcher eine der großen Förderer-Persönlichkeiten der Wiener Klassik.
(29. Oktober 1733, Leiden - 29. März 1803, Wien)
Gottfried van Swieten war der Sohn des Leibarztes der Kaiserin Maria Theeresia und lange Zeit als österreichischer Diplomat an verschiedenen europäischen Höfen aktiv. Vor allem war er habsburgischer Gesandter bei Friedrich II. in Potsdam.
Van Swieten komponierte auch und kopierte an allen Orten, an denen er tätig war, die neuesten musikalischen Werke, die ihn interessierten. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde er Leiter der Kaiserlichen Bibliothek. Er entwickelte unter anderem das in jener Zeit revolutionäre, später allseits verbindliche System der Karteikarten zur Katalogisierung der kaiserlichen Be...
Symphonie »mit dem Paukenschlag«
1791
Adagio cantabile – Vivace assaiAndanteMenuett. Allegro moltoFinale. Allegro molto
Was es mit dem berühmten Paukenschlag auf sich hat, der ins Variationsthema des zweiten Satzes plötzlich dreinfährt, hat der Komponist seinem Biographen Griesinger berichtet:
Es war mir daran gelegen, das Publikum durch etwas Neu...
Anna und Luigia
Joseph Haydn war verheiratet mit Maria Anna Theresia Keller (1730 - 1800) - die ersten Biographien nennen meist den falschen Namen Maria Anna Aloysia Apollonia Keller. Sie war die Tochter eines Friseurmeisters und der Komponist war eigentlich in ihre jüngere Schwester verliebt, die es allerdings vorzo...
Haydns letzte groß angelegte Komposition blieb das zweite der großen Oratorien »Die Jahreszeiten«. Der Komponist fühlte sich um die Wende zum 19. Jahrhundert schwach und bekannt das wiederholt auch öffentlich. Auf seine Visitenkarten ließ er die Worte drucken »Hin ist alle meine Kraft!/Alt und schwach bin ich«.
Trompetenkonzert Es-Dur (Hob. VII/1 - 1796)
Das ist nicht nur Joseph Haydns letztes Konzert, sondern zugleich sein allerletztes Orchesterwerk, entstanden nach der zweiten Gruppe der »Londoner Symphonien« für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidlinger. Die Gelegenheitskomposition wurde zu Haydns meistgespieltem Konzert - und zu dem Trompetenkonzert s...
Es ist ein Alterswerk - und der Komponist beklagte während der Arbeit mehr als einmal die Mühe, die er mit seinem zweiten großen Oratorium nach einem Text Gottfried van Swietens hatte: Doch war die - ebenfalls auf eine englische Vorlage zurückggehende - »Schöpfung« ein solcher Sensationserfolg gew...
Der Mythos »Schöpfung« datiert aus dem Jahr 1808. Da versammelte sich eine illustre Menge von Wiener Honoratioren und Künstlern, darunter Ludwig van Beethoven, um einer Aufführung von Joseph Haydns Oratorium zu lauschen - der Komponist war noch am Leben, wiewohl für damalige Verhältnisse ein Greis. Man empfing ihn mit allen Ehren. Ein ...
Am Beispiel der Armida bei den Salzburger Festspielen, 2007
Haydn, der verzopfte Opernkomponist?
Die Salzburger Festspiele wagen sich an die letzte der Opern, die der große Symphoniker als Kapellmeister in Esterháza komponiert hat. Schon die Qualität des Librettos läßt verstehen, warum die Nachwelt Mozart als den eigentlichen Musikdramatiker jener Ära gefeiert hat, während Haydns Oper...
Die Werbemaschinerie war für damalige Verhältnisse gigantisc: Der große Komponist Joseph Haydn hatte die lange Reise von Wien nach London angetreten und sollte im Frühjahr 1791 neue Symphonien aus seiner Feder präsentieren. Das war eine Sensation - Haydn war der berühmteste Komponist seiner Zeit; und ein Gastspiel war eine höchstungewöhnliche Angel...