Alle Beiträge von sinkothekar

Thielemann, 2005

»Eine Sache der Professionalität«
Der Dirigent erklärt, warum er sich in Salzburg rar macht.

Christian Thielemann, seit einiger Zeit so etwas wie der heimliche Lieblingsdirigent der Wiener Philharmoniker, war eigentlich für Festspielintendant Peter Ruzicka der Wunschkandidat für eine ganze Richard-Strauss-Serie. In seinem ursprünglichen Konzept hätte Strauss eine ganz besondere Rolle im Salzburger Programm gespielt. Giuseppe Sinopoli sollte nach "Liebe der Danae" und "Rosenkavalier" unter anderem die "Frau ohne Schatten" neu einstudieren.

Nach Sinopolis plötzlichem Tod verhandelte Ruzicka mit Thielemann über Auftritte in Salzburg. So, sagte Ruzicka zur "Presse", "hätten wir heuer gern die ,Frau ohne Schatten' gemacht". Doch musste Thielemann abwinken: Er dirigiert zwar heuer die Aufführu...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Peter Ruzicka

«Bei Umwegrentabilität hören Politiker weg«
Salzburger Festspiele. Intendant Peter Ruzicka im "Presse"-Gespräch über die Kunst und das Budget.

Eine Zusatzsubvention haben die Salzburger Festspiele für die Spielzeit 2006 genehmigt bekommen. Denn Mozarts 250. Geburtstag feiert man mit der Aufführung seiner sämtlichen Bühnenwerke. Ein Mammutprojekt, das nur mit Sonderbudget realisiert werden kann. Oder doch nicht? Es käme immer darauf an, wie man rechne, meint Festspiel-Intendant Peter Ruzicka im "Presse"-Gespräch: "Tatsächlich handelt es sich bei dem Betrag um eine Valorisierung. Die Zuwendungen haben sich ja seit Jahren nicht erhöht."
Was die Direktoren der Wiener Bundes-Bühnen beklagen, trifft auch das Salzburger Nobel-Festival: Die Inflation wurde über Jahre hin nicht mehr abgegolten. Mi...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Piero Cappuccilli

NACHRUF
Er war Karajans liebster Belcanto-Bariton
Zum Tod von Piero Cappuccilli, der Salzburg und Wien lange Jahre aufregendes Musiktheater bescherte.

Ein Publikums-Idol war der italienische Bariton Piero Cappuccilli seit seinem ersten Wiener Auftritt im Jahr 1966. Damals, im November, gab er ein Gastspiel an der Staatsoper, in dessen Rahmen er sich als Verdi-Spezialist von seltenem Rang präsentierte: Gleich in fünf Partien begeisterte er das Wiener Publikum, das für schöne, zu strahlenden Höhenflügen befähigte Stimmen stets besonders empfänglich und dankbar war.
Als Amonasro ("Aida"), Rigoletto, Carlo ("Macht des Schicksals"), Vater Germont...

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

Carlo M. Giulini

Meister der musikalischen Noblesse
CARLO MARIA GIULINI IST TOT. Der große Maestro prägte auch zwei Wiener Orchester.

Zurückgezogen lebte der Künstler seit langem. Seine Krankheit erlaubte ihm schon jahrelang nicht mehr, zu dirigieren. Doch steht sein Name in der Musikwelt für absolute Integrität und künstlerische Noblesse: Carlo Maria Giulini, 1914 im italienischen Barletta geboren, fand vergleichsweise spät zu seiner Bestimmung. Als ausgebildeter Komponist und Bratschist musizierte er zunächst in der römischen Academia di Santa Cecilia.
Dort beeindruckte ihn die Arbeit von Dirigenten wie Bruno Walter und Otto Klemperer dermaßen, dass er bes...

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

Hampson über Mahler

»Ein Rausch, den ich erklären kann«
Thomas Hampson in Wien. Der Bariton gibt zwei Mahler-Abende bei den Festwochen.

Thomas Hampson singt am 3. und am 6. Juni im Rahmen der Wiener Festwochen Mahler-Lieder und konfrontiert die Musik des Komponisten, zum Teil mit philharmonischer Unterstützung, mit Werken der nachfolgenden Generation der Wiener Schule. Im Gespräch mit der "Presse" skizzierte der Künstler die Entwicklung seiner Beziehung zu Mahlers Musik und seine Tätigkeit im Rahmen des Vorstands der Internationalen Gustav-Mahler-Gesellschaft. Wilhelm Sinkovicz hat Hampsons Gedanken aufgezeichnet:
"Mein erster Eindruck datiert zwar aus meiner Jugendzeit. Aber ich kam erst spät zur Klassik. Es war im College, als ich 18 oder 19 war. Ich hörte damals immer Musikkassetten. Dieselben Sachen imme...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Luisi – Symphoniker

Es gibt keine Krise bei den Symphonikern
Fabio Luisi, designierter Chefdirigent des Wiener Konzertorchesters, im Gespräch.

Ich bin zwar künstlerischer Leiter und daher nicht im Detail in alle finanziellen Dinge eingeweiht. Das ist auch nicht mein Job. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es bei den Wiener Symphonikern eine Krise gibt." So reagiert Fabio Luisi, designierter Chefdirigent, auf die jüngsten Meldungen um Budgetprobleme bei Wiens wichtigstem Konzertorchester.
"Ich glaube das deshalb nicht", präzisiert er seine Aussage, "weil wir dann unsere Tätigkeit reduzieren müssten. Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt keine entsprechenden Auflagen von Seiten der Stadt Wien und wenn auch klar ist, dass jeder heutzutage mit seinem Geld auskommen muss, dass gut gewirtschaftet werden muss, so k...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Leharfestspiele

Operette: »cool und hip!«
Michael Lakner, Intendant der Lehar-Festspiele Bad Ischl, über die Chancen der "Leichten Muse".

Operette - das ist eine Erfolgsgeschichte bis heute, doch scheel angesehen von Zeitgeist-Kommentatoren, denen der enorme Publikums-Zuspruch, den die so genannte Leichte Muse immer noch hat, ein Dorn im Auge ist. Trotzdem nimmt es ein junger Intendant auf sich, trotzdem in Bad Ischl Operetten-Festspiele zu veranstalten?
"Unlängst", meint Michael Lakner, "wurde eine Studie veröffentlicht, der zufolge will der heutige Mensch Spaß und Sinn vereinen. Wo können sie und er dies besser als in der Welt der Operette?" Entsprechend weit fasst der Intendant daher die Möglichkeiten, mit Operette Publikum anzusprechen: "Wir sind für alle da! Für die Jungen, für Business People und f...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Wladimir Fedosejew

Wozu brauchen Orchester eigentlich Chefdirigenten?
Offene Fragen in Mailand, Wien, Berlin und anderswo. Antworten in Chicago und Moskau. Und Wladimir Fedosejew im Gespräch.

Es war eine Sternstunde: Der vorletzte Abend des Rachmaninow-Zyklus' zum Geburtstag Oleg Maisenbergs im Musikverein bescherte die "Paganini-Rhapsodie" op. 43 in einer Vollendung, die im heutigen Musikleben äußerst rar ist. Maisenbergs Spiel in Rachmaninows feinziselierten Metamorphosen des Paganini-Themas findet bruchlos vom zartesten Apercu zum breit strömenden Gesang, verschmilzt mit dem in allen Lagen weich modellierten, prachtvoll ausregistrierten Klang des Moskauer Tschaikowsky-Orchesters zum ebenso virtuosen wie berührend schönen Ganzen.
Ein künstlerischer Seiltanz, der wieder einmal überlegen lässt, unter welche...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Markus Hinterhäuser

INTERVIEW
Unverwechselbare Musik für Salzburg
Als Vorkämpfer für die Musik der Moderne wurde er bekannt, als Konzertchef will Markus Hinterhäuser ein neues Profil für die Festspiele suchen. Der designierte Musik-Chef der Festspiele, über seine Visionen

Da würde ich lügen", sagt er, "wenn ich jetzt die Grundlinien eines großen Konzepts zu skizzieren versuchte, das ich für die Salzburger Festspiele habe" - Markus Hinterhäuser gibt sich im "Presse"-Gespräch pragmatisch: Was er über Musik und über die Möglichkeit denkt, ein spannendes Programm zu entwickeln, hat er schließlich früher bereits gezeigt. Die Meldung kam ja nicht überraschend: Hinterhäuser, Mitinitiator des "Zeitfluss"-Festivals, das am Rande der Salzburger Festspiele seit den frühen neunziger Jahren für Beschäftigung mit der Avan...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Daniel Barenboim

Der Pianist und Dirigent im Gespräch anläßlich eines Gast-Auftritts im »Musiksalon«, im Jänner 2005
Dirigieren ist gesund
Herbert von Karajan hat einmal in einem besonders emotionalen Moment von Verdis "Otello" ausgerufen: "Ah, das tut gut!" Tut Dirigieren wirklich gut?
Daniel Barenboim: Dirigieren muss gesund sein. Nicht umsonst sind wohl so viele Kollegen so alt geworden, was vielleicht daran liegt, dass es beim Dirigieren zur aktiven Vereinigung der physischen und geistigen Kapazitäten des Menschen kommt. Und dass Musik immer neu ist! Ich denke gern an Artur Rubinstein, der schon Ende achtzig war und immer noch die As-Dur-Polonaise von Chopin gespielt hat. Es ist ihm nicht langweilig geworden!

Wie aufregend ist es für Sie zum Beispiel, wenn Sie mit den Wiener Philharmonikern - wie für ...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN