Alle Beiträge von sinkothekar

Ralph Benatzky

Zum 50. Todestag des Operettenmeisters – Eine Würdigung im Zuge einer Rezension der Volksopern-Gala vom November 2007

20.11.2007

Und doch ein Unglücklicher

Benatzky in der Volksoper. Gäste, Publikumslieblinge, Ensemblemitglieder am Werk.

Im Oktober 1957 ist Ralph Benatzky gestorben, einer der erfolgreichsten Operetten- und Filmkomponisten der Geschichte – und doch ein Unglücklicher. Die Tantiemen für den Welterfolg namens „Das weiße Rössl“ strömten, mancher Schlager (von „Yes, Sir“ bis zum „Mädel, das nur eine Verkäuferin“ war) blieb unausgesetzt in den Wunschkonzerten. Doch wurmte den Komponisten, dass just das „Rössl“ mit Liedern anderer Komponisten angereichert wurde – und was er sonst schuf, das intime Genre Kammeroperette zum Beispiel, links liegen blieb.

Eine selbst von Karl Kraus geschätzte Diseuse war Benatzkys erste Ehefrau und Interpretin, eine hübsche Tänzerin die zweite – weshalb die erste, Josma Selim, an gebrochenem Herzen starb. „Kirschi“, die neue Flamme, war Jüdin, weshalb der Komponist – zum zweiten Mal in seiner Karriere – nach Amerika gehen musste, in ein Land, dessen Mentalität ihm fremd war und das seine Musik nicht so schätzte wie das Publikum in der Alten Welt.

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Bayreuther Fragen

Grabenkampf um Bayreuth

Vielleicht wird dieser Tage über die Zukunft der Bayreuther Festspiele entschieden. Das zuständige Gremium tagt. Es sind vornehmlich Politiker, die zu entscheiden haben, was mit Richard Wagners Festspielhaus in Hinkunft passieren wird. Sie haben darüber zu befinden, ob weiterhin ein Mitglied der Familie Wagner das Sagen hab...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Wienerischer Ton

Austriaca in Wort und Ton

Die Austriazismen werden ausgemerzt, so schrieb meine Kollegin Anne-Catherine Simon in ihrem klugen Leitartikel am Montag. Sie bezog sich dabei auf den Buchmarkt und hatte natürlich vollkommen recht, denn die schleichende "Verdeutschung" des Österreichischen hat längst so weit um sich gegriffen, dass ihr selbst dort gehul...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Musik und Geheimnis

Immer diese "Neunte"!

Es gibt Repertoirestücke, die erfreuen sich anhaltender Popularität, zählen aber doch zu den schwer überwindlichen Schwierigkeiten für Interpreten. Beethovens Neunte Symphonie gehört dazu. Eigentlich, so meinte Sonntagabend eine wirkliche Kennerin, hat seit Furtwängler jeder Dirigent mit dieser Partitur seine liebe Not. Selbs...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Nikolaus Lehnhoff

Theater an der Wien: Liebe in der Todeszelle
Regisseur Nikolaus Lehnhoff über den wahren Gehalt der Oper "Dead Man Walking"

Wenn es einfach ein Stück über die Todesstrafe wäre", sagt Nikolaus Lehnhoff, "hätte ich es nicht inszeniert." Was in den USA für Brisanz sorgen kann, hätte in Europa kaum Sprengkraft, wäre da nicht die menschliche Komponente, die tief humane Aussage, die "Dead Man Walking", Jake Heggies Veroperung der Erinnerungen von Schwester Helen Prejean, doch zum berührenden Musiktheaterwerk macht.
Heggie hat es mit einer Musik vertont, die Lehnhoff, "als ich sie zum ersten Mal hörte, als eine Art schwarzes Musical empfand, - was ich keinesfalls abwertend meine. Eher schon als Kompliment, denn es werden da auf sehr geschickte Art Stimmungen erzeugt". Die braucht Lehnhoff für se...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN