Alle Beiträge von sinkothekar
Musik und Geld
APERÇU
ZWISCHENTÖNE
Es ist richtig, wenn Strauß Geld macht
Denaturiert nennen manche das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Symphonische Darbietung wienerischer Tanzmusik ist freilich, historisch betrachtet, alles andere als Verfremdung. Strauß Vater freute sich bereits, wenn sein Publikum einer Novität gern stehend aufmerksa...
zum Weiterlesen, bitte anmelden
Jordan in Paris
»Große Oper fürs Publikum«
Im Gespräch. Philippe Jordan, eben zu Gast im Wiener Musikverein, bereitet sich auf sein neues Amt als Chefdirigent der Pariser Oper vor - will aber Wien nicht ganz aus den Augen verlieren.
Philippe Jordans Karriere verfolgen österreichische Musikfreunde mit besonderer Spannung. Unvergessen ist die Zeit des Dirigenten an der Grazer Oper, an der er als blutjunger Mann begann und sogleich die Herzen von Orchester und Publikum erobern konnte. Seit seinem Weggang hat Jordan sein Repertoire in Berlin und Zürich erweitert - unter anderem mit der Wiederaufnahme des ursprünglich von Welser-Möst einstudierten "Rings des Nibelungen" an der Zürcher Oper.
Der "Ring" steht nun auch am Beginn der Tätigkeit Jordans als Chefdirigent in Paris. Im Verein mit dem neuen Intendante...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Violeta Urmana
Zuerst singt man im Wohnzimmer
Im Gespräch. Violeta Urmana, soeben zur Kammersängerin ernannt, debütiert unter Sir Simon Rattle heute, Montag, im Staatsopern-»Tristan« als Isolde.
Die Idee war immer da", sagt Violeta Urmana, frischgebackene Wiener Kammersängerin über den Wunsch, Wagners Isolde zu singen, und präzisiert: "Auch als ich zum Mezzo runtergestuft wurde." Da schwingt noch ein wenig gekränkter Stolz mit: "Es war in der Studienzeit", kommentiert die mittlerweile längst wieder im Sopranfach aktive Künstlerin, "ich habe die Potenz der Stimme aber immer gespürt." Doch begann die Karriere im tieferen Fach: "Auch da hab ich natürlich meine Lieblingspartien gehabt, die Eboli vor allem und die Kundry", mit der ja ein sozusagen natürlicher Übergang ins Sopranregister angebahnt war: "In Wa...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Erika Sunnegardh
Über ihre Blitzkarriere...
Lady Macbeth. Debütantin Erika Sunnegardh über ihre Blitzkarriere und die Liebe einer Shakespeare-Furie, die sich nur durch ihren Mann definieren kann.
So etwas nennt man eine Blitzkarriere. Eineinhalb Jahre nach ihrem Bühnendebüt stand die schwedisch-amerikanische Sopranistin Erika Sunnegardh bereits auf der Bühne der New Yorker Metropolitan Opera. Gewiss, aufmerksame Opernfreunde lasen ihren Namen auch in einer Kleinstrolle, nämlich als Helmwige, in den Festspielaufführungen der "Walküre" unter Simon Rattle in Aix-en-Provence und im österlichen Salzburg. Aber das war die Ausnahme, die Engagements waren bereits vor dem jähen "Durchbruch" unterschrieben. In der Regel sang und singt Erika Sunnegardh die großen Partien des "schweren" Fachs. Gleich zum Einstand gab...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Thomas Pernes
Den Klängen auf der Spur
Im Gespräch. Komponist Thomas Pernes präsentiert heute, Montag, im Musikverein einen weiteren Baustein zu seinem ambitionierten Klangtheaterprojekt.
Klangtheater, eine Vermischung der Kunstrichtungen, Formen und Farben - der Wiener Komponist träumt von solchen grenzüberschreitenden Projekten seit Langem. In immer neuen Anläufen nähert er sich seinem Ziel. Friederike Mayröcker stand bereits Pate für den ersten Versuch, der 1988 im Museumsquartier - damals noch "Messepalast" - Premiere hatte. Die Texte der Dichterin haben Pernes auch weiterhin fasziniert und inspiriert, und wenn heute, Montag, im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins erstmals der Zyklus "Erinnerung" nach Gedichten von Ingeborg Bachmann erklingt, dann hat das mittelbar auch viel mit der Mayröcker zu...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Elisabeth Kulman
»Es hat mir keiner geglaubt . . .«
Österreichs neuer Mezzo-Star, Elisabeth Kulman, Mutis >Orfeo< bei den Salzburger Festspielen 2010, im Gespräch über die Lust an saftigen Tönen im Konzertsaal und den Alltag in der Staatsoper. @LR von wilhelm sinkovicz
Riccardo Muti hat die österreichische Mezzosopranistin Elisabeth Kulman als Glucks "Orfeo" erwählt: Am 31. Juli 2010 hat die Inszenierung Dieter Dorns bei den Salzburger Festspielen Premiere. Ein Höhepunkt in der Laufbahn der jungen Künstlerin, die ihre Karriere bemerkenswerterweise als Sopran begonnen hat und nach manch inneren und äußeren Kämpfen zum Star in der tieferen Stimmlage wurde.
Was waren Ihre musikalischen Anfänge?
Elisabeth Kulman: Zu Hause war immer Musik. Keine Klassik, dafür viel ungarische Volksmusik. Meine Eltern könn...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Jacek Strauch
»Sind Renaissancekostüme noch zumutbar?«
Bariton Jacek Strauch über seine Volksopern-Arbeit an »Rigoletto« und den Sinn »moderner« Regie.
Ob ein Rigoletto in Renaissancekostümen einem heutigen Publikum noch zumutbar ist?", fragt sich Jacek Strauch. In der neuen Volksopern-Produktion von Verdis Oper gibt der britische Bariton mit dem polnischen Namen - er ist als Sohn polnischer Einwanderer in London zur Welt gekommen - den Titelhelden und ahnt bereits während unseres in der letzten Probenphase geführten Gesprächs, dass die Langridge-Inszenierung gemischte Gefühle wecken wird. "Ich habe", plaudert Strauch aus der zeitgenössischen Opernschule, "noch nie einen historisierenden Rigoletto gespielt." Was etwas heißen will, denn die Wiener Premiere war die achte Produktion des Werks, die der Kün...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Donald Runnicles
Tod und Leben in Venedig
Donald Runnicles, der Dirigent der ersten Neuinszenierung in der diesjährigen Stagione im Theater an der Wien, hat mit Benjamin Brittens »Tod in Venedig« einen großen persönlichen Erfolg gefeiert. Das Werk galt vor wenigen Jahren noch als Exoticum, als es die wackere freie Operntruppe im Jugendstiltheater zur Wiener Erstaufführung brachte. Seit den jüngsten Britten-Premieren an Staats- und Volksoper hat das Publikum freilich erkannt, welche Kraft in der Musik des britischen Meisters der »Antimoderne« steckt.
Runnicles hat im Gespräch (während der Proben) für den Britten-Boom eine knappe Erklärung: "Es ist halt einfach unglaublich gute Musik, perfektes Musiktheater vor allem! Brittens Opern vermitteln eine Botschaft, die uns alle angeht: Was geschieht dem Menschen,...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Henrik Nanasi
Am Anfang war das Foto der Callas
Im Gespräch. Der ungarische Dirigent Henrik Nanasi betreut heute, Dienstag, mit Carl Zellers "Vogelhändler" erstmals eine Premiere in der Wiener Volksoper.
Der "Vogelhändler" in der Wiener Volksoper. Für einen jungen Dirigenten eine Operettenpremiere in der Höhle des Löwen, sozusagen. Henrik Nanasi, der sich in Wien 2007 mit "Gräfin Mariza" als Kapellmeister vorgestellt hat, bleibt freilich ruhig: "Kühn war ich zu der Zeit, als ich Dirigent geworden bin. Das war in Klagenfurt, als der Chefdirigent von heute auf morgen abhandenkam. Ich war damals 24, und der Intendant sagte: Wollen Sie einspringen? Sie müssten ab morgen alle Aufführungen von Rossinis ,Cenerentola' dirigieren. Vor allem aber: Übermorgen haben wir Orffs ,Carmina burana' - ich habe Ja gesagt,...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN