Daß Beethoven just mit der Gattung des Klaviertrios ein erstes Zeichen setzte, hat mit der Beliebtheit der Triobesetzung - nicht nur in Wien - in jenen Jahren zu tun. Seit Mitte des XVIII. Jahrhunderts blühte die Kammermusik in der kaiserlichen Residenzstadt. Da auch das bürgerliche Leben langsam zu voller Größe erwachte, musizierte man in der praktischen Trio-Besetzung in den Salons der Stadt. Als Mozart nach Wien kam, waren im Handel Stimmen für an die siebzig verschiedene Trio-Kompositionen erhältlich. Wobei es sich stets um groß angelegte Klaviersonaten »mit Begleitung« zweier Streichinstrumente handelte. Erst nach und nach emanzipierten sich Geige und - zuletzt auch - das Cello vom Klavier und wurden zu gleichberechtigten Partnern.