
Der Baßbariton aus Trier, dessen Karriere spät begann, dafür umso länger dauerte, und der Maßstäbe in Partien wie dem Wozzeck gesetzt hat, starb am 27. September 2025, dem Tag seines 88. Geburtstags.
Noch mit 80 stand der vielseitige Künstler in Wien auf der Opernbühne. Bei dieser Gelegenheit gab er ein bemerkenswertes Interview.
Zu den wichtigsten Premieren, die Grundheber in Wien und Salzburg sang, zählte jene von Arnold Schönbergs »Moses und Aron«, in der er die heikle »Sprechrolle« des Moses verkörperte, eine Partie, bei der vom Komponisten Sprache auf fixierten Tonhöhen verlangt – eine schier unlösbare Aufgabe, die dennoch gelang, weil Grundheber die mythisch-biblische Figur des Moses darstellerisch eindrucksvoll durchdrang.
Zur Rezension der Wiederaufnahme, 2010
Zur Rezension der Premiere:
Kritik der Premiere der zweiaktigen Fassung von Alban Bergs »Lulu«, 2000.

Wer wissen möchte, wer Franz Grundheber war, der suche den Videomitschnitt der grandiosen Produktion von Alban Bergs »Wozzeck« aus der Berliner Lindenoper unter Daniel Barenboim, inszeniert von Patrice Chéreau. Eine Aufführung, in der alle Beteiligten aufs Ganze gehen – was im Falle von Grundhebers Titelheld jedenfalls die aufregendste Gestaltung dieser Partie garantiert, die in seiner Generation zu erleben war.