Im Funkhaus sprach der ehemalige Wiener Operndirektor mit Michael Blees über die einst allseits geübte Praxis, Opern in der jeweiligen Landessprache zu singen. Seither sei viel verloren gegangen, meint Holender, weil das Publikum kaum noch verstehen könne, was in welchem Moment einer Oper genau vor sich geht.
Bei dieser Gelegenheit sind übrigens auch Aufnahmen zu hören, die auch Kenner überrascen können. Nicht zuletzt: Ioan Holender am Beginn seiner Karriere – als Bariton: In seine Heimatstadt Temesvár kehrte er zurück, nachdem er Engagements in St. Pölten und Klagenfurt absolviert hatte – und sang den Escamillo auf Deutsch in einer sonst durchwegs rumänisch gesungenen Aufführung der »Carmen«.
Seither gilt es längst als undenkbar, daß eine Oper nicht in der Originalsprache einstudiert wird. Holender erläutert, warum das nicht unbedingt ein Fortschritt ist und hat einige Hörbeispiele im Talon, die höchst überzeugend klingen!
Nachzuhören noch einige Tage online Ö1
SINKOTHEK-TIPS
Über Oper in der Landessprache
2016: Vor der ersten Wiener Einstudierung der »Jenufa« auf Tschechisch
2011: »Wenn Nikolaus Harnoncourt einen Klavierauszug findet«
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