Das Niveau eines "Drittweltlandes" würde Italien demnächst erreichen, kritisiert Riccardo Chailly, Dirigent der Eröffnungspremiere der Mailänder Scala. Der Grund: Die Kulturpolitik interessiere sich nicht für Musik. Da müsste Chailly einmal nach Österreich schauen! Zu den staunenswerten Eigenschaften der Österrei...
Sonntag Netrebko. Montag Gheorghiu. Zwischendurch Intendanten wichtiger Opernhäuser. Fast könnte man meinen, Wien sei noch der Nabel der Musikwelt. Katastrophenszenarien anderswo: Berlin droht, sein größtes Opernhaus in einen Stagione-Betrieb umzuwandeln. Das wäre der Anfang vom Ende der Institution "Deutsche Op...
Teuer waren Theater und Musik immer schon, denn sie gehörten ganz selbstverständlich nicht nur zur Befriedigung des Kultur-, sondern auch des Repräsentationsbedürfnisses im kultivierten Mitteleuropa. An den Grundfesten dieses Selbstverständnisses nagt seit geraumer Zeit aber der Neid und das Abdriften in eine nur...
Auf die Gefahr hin, als Spielverderber zu gelten: Ich kann mich nur halb daran freuen, wenn Opernsänger mit sogenanntem "Crossover" ein Massenpublikum erfreuen. Nicht, weil ich den Künstlern den Jubel nicht gönne oder gar die verdient hohe Gage. Auch nicht, weil ich jemandem, der sonst nie mit Oper in Berührung kommt, die...
Die erfreuliche Meldung, dass die Wiener Philharmoniker von den Redakteuren einiger wichtiger CD-Fachzeitschriften zum besten Orchester Europas gekürt wurden, erweist nicht nur den Stellenwert dieses Orchesters, sondern wohl auch den Respekt vor der viel zitierten wienerischen Musiziertradition, die von den Philharmonikern...
Weg mit den Subventionen, sagt Sena Jurinac, bewusst provokant im nebenstehenden Interview. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Vertreterin des einstmals bedeutenden Wiener Sängerensembles eine so scheinbar paradoxe Forderung erhebt. Auch Gundula Janowitz meinte - auf die Krise der Oper angesprochen - einmal bündig...
Jeder hat seine Steckenpferde. Eines des Sinkothekars ist die Pflege der Erinnerung an den österreichischen Komponisten Franz Schmidt, den man zwar hierzulande in Wunschkonzert-Zeiten als Meister des viel gespielten Zwischenspiels aus "Notre Dame" kannte und unter Kennern wohl noch als Schöpfer des apokalyptischen...
Das bunte Musikleben hebt wieder an. Doch wird einem manchmal angst und bang, wenn man zu ergründen versucht, was hinter der glänzenden Fassade des Musiklandes vor sich geht. Wie ist es um den Nachwuchs bestellt? Dem, der als Hörer den Musikbetrieb vielleicht davor schützt, zur bloßen Tourismus-Attraktion, also einer im G...
Eine Glosse, erschienen im Gefolge der Neuproduktion des Lohengrin durch Barrie Kosky. (6. XII. 2005)
Regietheater ist nicht gleich Regietheater
Dreißig Jahre lang stand die vorletzte "Lohengrin"-Inszenierung auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper. Das wurde vielen im Zuschauerraum bewusst, als sie der hässlichen Bühnenbilder der so genannte...
LEITARTIKEL
Von demokratischen Werten und der Kultur
50 Jahre nach der Wiedereröffnung sind Burg und Oper mehr als nur Zeichen glorioser Vergangenheit.
Gala in der Staatsoper zum 50. Jahrestag ihrer Wiedereröffnung. Wer meint, da fänden sich nur kultivierte Menschen ein, wird eines Bessern belehrt. Als der Bundeskanzler erscheint, werden Pöbeleien...