ZWISCHENTÖNE
Immer weniger, immer öfter
Die Wiener Philharmoniker sind heuer recht wagemutig - sofern man das von einem Ensemble behaupten kann, dessen Konzerte notorisch ausgebucht sind. Jedenfalls macht sich hörbar bei manchen Abonnenten des traditionellen Samstag-Sonntag-Zyklus Unmut breit. Die letzte Erweiterung des tönenden Wertekanons, die ma...
Sonntagabend in der Staatsoper: Zum ersten Mal geht die neue "Walküre" so über die Bühne, wie sie zur Premiere geplant war, also mit einem rundum stimmigen, mehrheitlich jungen, jedenfalls neuen Sängerensemble und mit Juha Uusitalos stimmlich im zweiten wie im dritten Aufzug präsentem Wotan. Und es zeigt sich...
Heute, Dienstag, wird um 18 Uhr in der Gesellschaft für Musik (im Wiener Hanuschhof) eine Bildbiografie von Elisabeth Schwarzkopf präsentiert. Das ist insofern bedeutsam, als dieses Buch die herrlichsten Porträtfotografien enthält, die sich denken lassen. Wenn auch die Doyenne der österreichischen Künstler-Fo...
Angesichts so unterschiedlicher Dirigenten wie Georges Pretre und Franz Welser-Möst konnte man am vergangenen Wochenende erleben, wie die Philharmoniker auf dem Konzertpodium und in der Staatsoper zur Hochform auflaufen können. In einer Repertoire-Aufführung von Richard Strauss' "Arabella" war zu studi...
Vielleicht wird dieser Tage über die Zukunft der Bayreuther Festspiele entschieden. Das zuständige Gremium tagt. Es sind vornehmlich Politiker, die zu entscheiden haben, was mit Richard Wagners Festspielhaus in Hinkunft passieren wird. Sie haben darüber zu befinden, ob weiterhin ein Mitglied der Familie Wagner das Sagen hab...
Es sei unfair, heißt es, künstlerische Leistungen zu vergleichen. Doch der Musikfreund hört zwangsläufig mit, "was einstens war". Und nicht nur das. Heute herrscht das Diktat der Optik. Wer nicht aussieht wie ein Filmschauspieler, der auch in Hollywood Chancen hätte, wird nicht engagiert. Das sichert der Oper mehr Glau...
Enttäuschend, flüstert man sich zu, in der Pause der Opernvorstellung, am Ende eines philharmonischen Konzerts. Und doch: Ist es eine Enttäuschung, wenn man feststellt, dass Valery Gergievs Marinskij-Theater mit oberflächlich vorbereiteten Vorstellungen zum Gastspiel in Wien erscheint? Ist es erstaunlich, dass die Philha...
Tiefland" an der Wiener Volksoper - ein Premierenerfolg, wie er rauschender nicht sein könnte. Die Mundpropaganda verbreitet die Nachricht wie ein Lauffeuer - und schnell wird sich herausstellen, dass die sechs Aufführungen, die man angesetzt hat, restlos überbucht sein werden. Und dann? Dann wird man wieder ausgiebig ...
Die Austriazismen werden ausgemerzt, so schrieb meine Kollegin Anne-Catherine Simon in ihrem klugen Leitartikel am Montag. Sie bezog sich dabei auf den Buchmarkt und hatte natürlich vollkommen recht, denn die schleichende "Verdeutschung" des Österreichischen hat längst so weit um sich gegriffen, dass ihr selbst dort gehul...
Es gibt Repertoirestücke, die erfreuen sich anhaltender Popularität, zählen aber doch zu den schwer überwindlichen Schwierigkeiten für Interpreten. Beethovens Neunte Symphonie gehört dazu. Eigentlich, so meinte Sonntagabend eine wirkliche Kennerin, hat seit Furtwängler jeder Dirigent mit dieser Partitur seine liebe Not. Selbs...