»Antony and Cleopatra«

Kleopatra singt John Adams

John Adams hat für San Francisco eine neue Oper komponiert. »Antony and Cleopatra« stieß auf weniger große Begeisterung als einst »Nixon in China« oder »The Death of Klinghoffer«.

Live-Stream am 18. September (San Francisco Opera / Cory Weaver)

Rezensenten-Meinungen

»Reichhaltig, eindrucksvoll und voll liebevoll ausgearbeiteter Details«, so beschrieb der Rezensent des San Francisco Chronicle die Musik, die John Adams für sein neuntes Bühnenwerk komponiert hat: »Antony and Cleopatra« entstand als Auftragswerk der Oper San Francisco und hatte jüngst Premiere. Die Kollegen, die vom anderen Ende der USA angereist waren, werten diese Aussage als eine Art kritischen Lokalpatriotismus: »Langweilig« heißt es da, von einem »stotternden Parlando« spricht die »Financial Times«, aber immerhin: Das Liebesduett der Titelhelden im ersten und die Sterbeszene im Finale stößt allgemein auf Zustimmung.

Minimalistische Opern

Adams war es neben Philip Glass (»Einstein on the Beach«, 1976) gelungen, die reduzierten Sprachmittel der sogenannten Minimal Music erfolgreich für die Opernbühne zu nutzen. Der Vorwurf, die fortwährenden Wiederholungen von rhythmischen, melodischen und harmonischen Elementen, die sich nur langsam verändern, trug bereits den früheren Werken dieses minimalisten Opern-Genres ästhetische Kritik ein.

Live-Stream

Unter der musikalischen Leitung der hierzulande bestens bekannten Dirigentin Eun Sun Kim singen in der Uraufführungs-Produktion Amina Edris und Gerald Finley die Titelfiguren. Die Serie läuft bis zum 5. Oktober. Neugierige können auf der Webseite der San Francisco Opera (zum Preis von 27.50 US-Dollar) die Vorstellung vom 18. September als Livestream mitverfolgen – allerdings um 14 Uhr Westküsten-Zeit, das heißt ab 23 Uhr in Mitteleuropa.

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