Die andere Moderne

Die musikalische Moderne hat viele Gesichter. Im XX. Jahrhundert folgten auf die politischen die ästhetischen Repressionen – nach 1945 liefen diese beiden in der nach Ost und West geteilten Welt sogar nebeneinander her; man nahm gegenseitig nicht voneinander Kenntnis. So gerieten manche Komponisten in eine Region jenseits des Wahrnehmungsbereichs. Vom Komponisten Fritz Geißler (1921 – 1985), dessen 100. Geburtstag 2021 zu feiern war, nahm die Welt diesseits des Eisernen Vorhangs kaum Kenntnis. In der DDR galt er als einer der führenden Komponisten seiner Zeit – und das, obwohl er eine durchaus avancierte musikalische Sprache redete, die eher jenseits der Berliner Mauer ihre Fürsprecher hatte – ehe die Zeitläufte den Komponisten und seinen schöpferischen Willen brachen und er zumindest mit einigen propagandistischen Werken unter die »volksnahen« Musikschaffenden trat.

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Auf Deutschlandradio ist heute die Aufzeichnung eines Konzerts zu hören, in dem Geißlers Violinkonzert in Zusammenhang mit Werken seines Lehrers Boris Blacher und dessen Schüler Gottfried von Einem gestellt wurde. Eine Lehrstunde für neugierige Musikfreunde, jedenfalls, vielleicht sogar eine veritable Entdeckungsreise.

Deutschlandradio

Programm:

Boris Blacher
Orchestervariationen über ein Thema von Niccolò Paganini op. 26

Fritz Geißler
Konzert für Violine und Orchester

Gottfried von Einem
Konzert für Orchester op. 4

Suyoen Kim, Violine
Philharmonisches Orchester Altenburg Gera
Dirigent: Evan Christ