Die Traumpartnerin aller Sänger und Sängerinnen
Kristin Okerlund ist tot. Man will es nicht glauben, dass diese wunderbare Musikerin und Freundin aller Sänger so früh ihren Platz am Klavier verlassen mußte. Seit den frühen Neunzigerjahren war die in den USA geborene, nordische Pianistin Korrepetitorin an der Wiener Staatsoper und hat dort zwei Generationen von Ensemblemitgliedern musikalisch auf die Sprünge geholfen.
Okerlund hat ihr eminentes Wissen und ihr Gespür für die Nöte der Sänger auch als Lehrerin am Wiener Konservatorium (heute: Musik und Kunst Universiktät) weitergegeben. An diesem Institut war sie auch ausgebildet worden, nachdem sie aus ihrer Heimat – dem amerikanischen Illinois – nach Wien gekommen war. Erik Werba, der legendäre Liedbegleiter, war ihr Lehrer, bei den Granden Hans Hotter und Walter Berry erfuhr sie, was Sänger in Lied, Oratorium und Oper brauchen … sie hätte vielen Dirigenten allerhand zu sagen gehabt, wie man den Sängern das Leben leichter machen kann. Sie selbst hat es als Begleiterin bei Liederabenden (bis hin in die New Yorker Carnegie Hall), aber auch als Tutorin bei Wettbewerben ihr Leben lang getan. Wer mit ihr arbeiten durfte, hat Okerlund geliebt.
Die Künstlerin hinterläßt zwei Töchter, die ihre Musikalität geerbt haben, perfekt Klavier spielen und beide auch noch ein Streichinstrument konzertreif beherrschen.
Die Kenner der Wiener Musikszene werden Kristin Okerlund nicht vergessen.