Wiens Frühling blüht in Triest

APERÇU

Die Wiener Symphoniker übersiedeln nach Triest. Zumindest für ein paar Tage im April, denn in der Hafenstadt interessiert man sich für „Frühling aus Wien“.

»Frühling in Wien« hieß es einst, wenn die Wiener Symphoniker im Musikverein ein bunt gemischtes, meist ziemlich anspruchsvoll programmiertes Konzert vor Fernsehkameras gaben. Was die Einschaltquoten betraf, konnte natürlich nicht von einem Konkurrenzverhältnis zum philharmonischen Neujahrskonzert die Rede sein. Aber international nahm man diesen Gruß aus der Musikstadt natürlich wahr. Werbung für Wien läßt sich ja, wenn man will, durchaus auf überdurchschnittlich kultiviertem Niveau betreiben.

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Aber seit einiger Zeit legt man auf die Vermittlung klassischer Werte nicht mehr so viel Wert. Jedenfalls ist der Konzertfrühling in Wien verblüht. Aber die Symphoniker sind nicht untätig geblieben und führen ihre Klassik-PR-Strategie ab sofort mit anderen Mitteln weiter. Die Idee könnte angesichts der österreichischen Historie nicht charmanter sein: Am 10. April musizieren Mitglieder der Symphoniker in Kaffeehäusern und auf Plätzen von Triest, an Orten also, die verraten, daß diese Hafenstadt auf eine lange gemeinsame Geschichte mit Wien zurückblickt.

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