Was Bruckner wollte
Bruckner hat nur neun Symphonien numeriert, die letzte davon unvollendet hinterlassen und zwei Studiensymphonien geschrieben, die er nicht anerkennen wollte. Dennoch gibt es noch mehr Symphonien von ihm, denn manche von den numerierten Werken hat er zwei oder dreimal umgearbeitet, oft so heftig, daß ganze Sätze oder große Satzteile herausgenommen und durch Neukompositionen ersetzt wurden.
Heute im Konzerthaus läßt sich auch für Bruckner-Kenner allerhand studieren.
Markus Poschner dirigiert das RSO Wien und hat für den zweiten Teil des Abends nach der österreichischen Erstaufführung von Unsuk Chins „subito con forza“ die Urfassung der Dritten Symphonie Bruckers gewählt, die sich nicht nur in ihrer Länge kraß von den bekannten Versionen II und III unterscheidet, die dem Komponisten in Wien die verheerendste Niederlage (II) und einen der größten Triumphe (III) bescherten. Fassung I war zu Bruckners Lebzeiten nie zu hören – und gehört auch heute noch zu den absoluten Raritäten.
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