Dietrich Fischer-Dieskau

Der Lieder-Papst

(1925 - 2012)

Bilder im Kopf des Musikkritikers: Der ungemein elegante Graf Almaviva, der auch im Moment des Wutanfalls nicht die Contenance verlor und wirklich erst im Finale vor seiner Contessa in die Knie ging. Der König Lear, souverän-distanziert beim Verteilen seines Erbes, verstört-zerstört durch den Gewittersturm des Haide-Bildes wankend . . .
Als Wiener Musikfreund mußte man reisen, um solche Momente erleben zu dürfen. Denn Oper sang Dietrich Fischer-Dieskau in Wien nicht. München, Berlin waren seine Heimstätten. An der Bayerischen Staatsoper, wo er in seinen Paraderollen, etwa auch als Barak in der Frau ohne Schatten oder als Mandryka in Arabella, wirklich zu Hause war, wagte er sich sogar einmal an den Hans Sachs, eine Partie, von der man meinte, er würde sie lediglich ein Mal zu Aufnahmezwecken im Studio singen, um sie dann wieder kraftvolleren Bassisten-Kollegen zu überlassen.

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