Ein Mann fürs Grobe war er nie. Der flämische Geiger, der seine erste Geige vom Großpapa erhalten hatte und der, statt eine Wunderkindkarriere zu starten, mit sechs ein solides Musikstudium begann, galt vor allem als dezenter Meister, der mit Geschmack und Stilgefühl agierte. Zwar verfügte er über eminente Virtuosität, aber er stellte sie niemals zur Schau, arbeitet eher mit Understatement - und vor allem: er stellte sie grundsätzlich in den Dienst des großen Ganzen. Wo die Kollegen gern Kraft und Verve walten lassen, wirkt Grumiaux meist besonnen, oft sogar zurückhaltend.