»Ich habe zugesagt, abgesagt, zugesagt«
Johan Botha singt in der Staatsopern-Premiere von Verdis "Sizilianischer Vesper" auf einer steilen Treppe die gefürchtete Partie des Arrigo. Der südafrikanische Tenor über Schwierigkeitsgrade von Opernrollen, Karrieren und Inszenierungen.
Johan Botha ist innerhalb weniger Jahre zum Wiener Publikumsliebling geworden. Sowohl in der Volksoper als auch in der Staatsoper hat der Tenor aus Südafrika, Jahrgang 1965, Jubel geerntet; und zwar mit Rollen aus unterschiedlichsten Fächern. Er war der Rudolf in "La Boheme", der Pollione in "Norma", der Sou Chong im "Land des Lächelns", der Lohengrin und der Florestan im "Fidelio". Jetzt singt er den Arrigo in Verdis "Sizilianischer Vesper", eine der gefürchteten Partien im gerade noch nicht "heldischen" Tenorfach. "Es ist", gesteht der sympathisch offene Künstler im Gespräch, "die erste Rolle, vor der ich mich gefürchtet habe". Und das nicht, weil Regisseur Herbert Wernicke eine steile Treppe als Bühnenbild errichten ließ, über welche die Darsteller den Schwierigkeiten ihrer Partien zum Trotz, ihre Bühnenwege zu erledigen haben. "Das macht mir nichts aus", sagt Botha, "Ich sehe zwar wegen meiner Leibesfülle nicht so aus, aber ich bin schnell. In der Kupfer-"Boheme" in der Volksoper war ich zum Beispiel der Tenor, der am schnellsten über die Stiege in die Mansarde gekommen ist!"
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