Ö1 überträgt wieder die aktuelle Mozart-Matinee aus dem Mozarteum: Diesmal mit Ausschnitten aus einem sträflich vernachläßigten Werk des Genius loci, der Schauspielmusik zu „Thamos, König von Ägypten“. Die Musik, komponiert 1773, enthält manch zukunftsweisende Einfälle des Komponisten.
Georges Prêtre wäre am 14. August 100 Jahre alt geworden. Bis ins hohe Alter hat dieser „Monsieur 100.000 Volt“ der klassischen Musik dirigiert – sein letztes Konzert gab er mit 91 an der Mailänder Sacla. Prêtre war zeitlebens eine der unenpaßten, widerborstigen Künstlerpersönlichkeiten, der aber zur Freude des Publikums ein Orchester zu Höchstleistungen anspornen konnte – mit höchst ungewöhnlichen Mitteln (aus der Perspektive des klassischen Kapellmeisterhandwerks)
In der ARD-Mediathek ist die Aufzeichnung der Bayreuther Neuproduktion von Wagners »Tristan und Isolde« bis Ende August abrufbar. Nachdem die Wagner-Festspiele erstmals wieder ausverkauft sind, können die Musikfreunde die jüngsten Entwicklungen auf dem Grünen Hügel auch von zu Hause aus mitverfolgen.
Zur Beschäftigung vorab, als weiterführende Lektüre danach – oder gegebenenfalls auch währenddessen empfiehlt sich ein Blick auf die Artikel und Glossen in der SINKOTHEK:
NETREBKO WIEDER IN DEN USA – MET-CHEF PETER GELB WEHRT SICH GEGEN DIE RÜCKKEHR DER DIVA – DIE NÖTE VON AMERIKAS ERSTEM OPERNHAUS
APERÇU
Ein spannendes Spiel
Anna Netrebko wird wieder in den USA auftreten. Allerdings nicht auf jener Bühne, die eine Zeitlang ihre künstlerische Heimat war, der New Yorker Metropolitan Opera, sondern anläßlich einer Benefizgala in Florida.
CD-Bestseller seit 2011
Die New York Times fragt besorgt: Kehrt die Diva auch an die Met zurück? Immerhin war sie Kassenmagnet für das Haus über viele Jahre, wovon auch zahlreiche Aufnahmen künden. Met-Chef Peter Gelb, aber auch Netrebko selbst gaben auf die Frage ebenso klare wie bemerkenswerte Antworten.
Salzburg eröffnete heuer mit einer "konzertanten Premiere" – Die Premiere einer Oper ohne Szene! Die Festspiele zeigen Richard Strauss’ »Capriccio« konzertant, verraten damit aber vielleicht mehr über dieses heikle Werk, als es eine der notorischen Regietheaterproduktionen vermöchte.
Die Olympischen Spiele beginnen – und Ö1 stellt einen Livemitschnitt der Aufführung einer ganz besonderen »Olimpiade« online: Im Vorjahr stand die Vertonung des gleichnamigen Librettos von Pietro Metastasio durch Antonio Vivaldi auf dem Programm der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Das Stück spielt tatsächlich während der klassischen Olympischen Spiele in der Antike und setzt zwei Liebespaare ganz besonderen (nicht nur sportlichen) Prüfungen aus. – Publikum und Presse waren begeistert von der Aufführung unter der Leitung von Alessandro De Marchi.
Vor zwei Jahrzehnten starb Carlos Kleiber in seinem Refugium in Slowenien, zurückgezogen vom Trubel des internationalen Musiklebens, wo man ihn über Jahrzehnte so gern eingemeindet hätte …
Zum Gedenktag versuchen wir, dem Phänomen Kleiber auf die Spur zu kommen.