Musikland Österreich ohne Nachwuchs
Alarm schlägt der Rektor der Wiener Musikhochschule, Michael Frischenschlager, im "Presse"-Gespräch: "Wenn wir nicht in 20 Jahren ein musikalisches Entwicklungsland sein wollen, müssen wir entscheidende Fragen klären."
Die paradoxe Situation, Leiter eines der größten, bestausgestatteten und renommiertesten musik...
Der Festival-Nepp geht um. Nicht nur, daß Konzerte, die jahresüber so oder ähnlich zu ganz normalen, sprich: erschwinglichen Konditionen angeboten werden, zur Sommerszeit teuer bis sündteuer verkauft werden, verleidet man den Musikfreunden auch noch mit zusätzlichen Schikanen das Hörerlebnis. Die Bilder gleichen einander: Sowohl beim Wiener Musikso...
Sollte bei den Festspielen auch alles anders werden, zu den Konzerten des ORF-Orchesters mit Neuer Musik will nach wie vor niemand kommen.
Es ist das Dilemma der Alibi-Handlungen, mittels derer sich die Festspiel-Führung seit Jahrzehnten ein reines Gewissen verschafft. Während in den "eigentlichen" Or...
Im "Jahr zwei" der Ära Mortier orten Beobachter hinter den Kulissen bereits Machtkämpfe und Intrigen.
Die Salzburger Gastronomie und Hotellerie klagt, mehr oder weniger verdeckt, über das Ausbleiben der altgewohnten Festspielklientel. Die Wiener Philharmoniker gehen auf Konfrontationskurs und melden künstlerische B...
MEINUNG
Die kindisch-peinliche Streiterei, wer nun eine Elektra-Premiere als erster angekündigt hat, ist beendet: Gerard Mortier war früher dran und läßt trotzdem Claudio Abbado die Freude, scheinbar gewonnen zu haben. Der Italiener darf im Verein mit Giorgio Strehler die Strauss-Oper bei seinen Osterfestspielen herausbringen.
Mortier hat insofern...
»Wenigstens umwegrentabel«
Festspiele kosten Geld. Trotzdem haben sämtliche Intendanten die Wirtschaftsforscher auf ihrer Seite. Die »Umwegrentabilität« bringt wieder herein, was über das Kulturbudget ausgegeben wurde. Mehr noch: Unterm Strich bleibt sogar ein Gewinn. Selbst das kleinste Spektakel scheint Gastronomen und Beherbergungsbetrieben dahe...
Kann es mit Wagner noch bergauf gehen?
Nicht erst Patrice Chéreau hat kommen müssen, um den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth zu einem "revolutionären" Ruf zu verhelfen. Wagner-Enkel Wieland hatte das im legendären Nachkriegs-Bayreuth längst besorgt.
Er entrümpelte von 1951 an konsequent die Szene und zeigte Großvater Wagner als höchst moderne...
»Wir sind unser Geld wert«
Die Wiener Philharmoniker kämen Salzburg teuer, meinte Festspielchef Gerard Mortier im Gespräch. Philharmoniker-Vorstand Werner Resel reagiert darauf gelassen: »Sicher sind wir nicht billig, aber wir glauben, wir sind unser Geld wert.«
Erst kürzlich hatte Mortier, so berichtet der philharmonischen Pressesprecher Wolfgang...
Das Mozartfestival in Schönbrunn
Der Sensationserfolg des Vorjahres, ein sommerliches Freiluftspektakel mit Mozarts "Don Giovanni" im Schloßpark von Schönbrunn, wird heuer wiederholt. Dazu kommt ein vertanztes "Requiem".
Für fünf Jahre im voraus hat sich der Direktor der Wiener Kammeroper, Hans Gabor, mit den Verantwortlichen geeinigt: Der Platz v...
Über die Staatsopern-Neuinszenierung von Wagners Tetralogie 1992/93
Wie war das noch mit dem »Ring«? »Wer ihn besitzt«, flucht Alberich, »den sehre die Sorge und wer ihn nicht hat, den nage der Neid«. Ob uns jemand um Adolf Dresens »Ring«-Inszenierung beneidet, wage ich zwar zu bezweifeln, aber der erste Teil der Prophezeiung hat sich erfüllt.