Auf die Gefahr hin, als Spielverderber zu gelten: Ich kann mich nur halb daran freuen, wenn Opernsänger mit sogenanntem "Crossover" ein Massenpublikum erfreuen. Nicht, weil ich den Künstlern den Jubel nicht gönne oder gar die verdient hohe Gage. Auch nicht, weil ich jemandem, der sonst nie mit Oper in Berührung kommt, die...
Die erfreuliche Meldung, dass die Wiener Philharmoniker von den Redakteuren einiger wichtiger CD-Fachzeitschriften zum besten Orchester Europas gekürt wurden, erweist nicht nur den Stellenwert dieses Orchesters, sondern wohl auch den Respekt vor der viel zitierten wienerischen Musiziertradition, die von den Philharmonikern...
Weg mit den Subventionen, sagt Sena Jurinac, bewusst provokant im nebenstehenden Interview. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Vertreterin des einstmals bedeutenden Wiener Sängerensembles eine so scheinbar paradoxe Forderung erhebt. Auch Gundula Janowitz meinte - auf die Krise der Oper angesprochen - einmal bündig...
Jeder hat seine Steckenpferde. Eines der meinen ist zum Beispiel die Pflege der Erinnerung an den österreichischen Komponisten Franz Schmidt, den man zwar hierzulande in Wunschkonzert-Zeiten als Meister des viel gespielten Zwischenspiels aus "Notre Dame" kannte und unter Kennern wohl noch als Schöpfer des apokalyp...
Das bunte Musikleben hebt wieder an. Doch wird einem manchmal angst und bang, wenn man zu ergründen versucht, was hinter der glänzenden Fassade des Musiklandes vor sich geht. Wie ist es um den Nachwuchs bestellt? Dem, der als Hörer den Musikbetrieb vielleicht davor schützt, zur bloßen Tourismus-Attraktion, also einer im G...
Eine Glosse, erschienen im Gefolge der Neuproduktion des Lohengrin durch Barrie Kosky. (6. XII. 2005)
Regietheater ist nicht gleich Regietheater
Dreißig Jahre lang stand die vorletzte "Lohengrin"-Inszenierung auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper. Das wurde vielen im Zuschauerraum bewusst, als sie der hässlichen Bühnenbilder der so genannte...
LEITARTIKEL
Von demokratischen Werten und der Kultur
50 Jahre nach der Wiedereröffnung sind Burg und Oper mehr als nur Zeichen glorioser Vergangenheit.
Gala in der Staatsoper zum 50. Jahrestag ihrer Wiedereröffnung. Wer meint, da fänden sich nur kultivierte Menschen ein, wird eines Bessern belehrt. Als der Bundeskanzler erscheint, werden Pöbeleien...
LEITARTIKEL
Wie die Philharmoniker in Misskredit kommen
Die Kritik an dem Meisterorchester kommt in Salzburg zur rechten Zeit, aber mit falschen Argumenten.
Die Wiener Philharmoniker im Kreuzfeuer der Kritik. Die Stars des Orchesters ließen sich, so hieß es, bei den Salzburger Festspielen zu oft von Substituten vertreten. Sie selbst musizierten lie...
LEITARTIKEL
Die Kulturnation staunt gern über sich selbst
Eine einzige Opern-Übertragung kann bemerkenswerte Diskussionen in Gang bringen. Das soll sie auch.
Fast eine Million Fernsehzuschauer, unzählige Zuschriften, Diskussionen auf den Mail-Foren; eines hat der Rummel um die Salzburger-Festspiel-Premiere mit dem Pop-Star der Opernwelt, Anna Netr...
Spiel, nicht Spielerei
Vor 100 Jahren starb Eduard Hanslick, der erste professionelle Musikkritiker - und der umstrittenste
Ja, da sind die Fehlurteile. Legendär. Gern zitiert und als Beweise für die Sinnlosigkeit des kritischen Tuns. Was wollen wir von einem Mann, der Anton Bruckner für einen Chaoten hielt und Tschaikowskys Violinkonzert als Musi...