Archiv der Kategorie: Nachruf

Carlo Bergonzi

NACHRUF

Erinnerungen an den eloquenten Belcantisten
Der italienische Startenor mit der beweglichen Stimme war der Star der New Yorker Met und der Arena von Verona. Er hinterlässt einen Schatz an exquisiten Opernaufnahmen. Am Freitag ist der "Tenor der Tenöre" im Alter von 90 Jahren gestorben.
Wenn je auf den Gesang eines Tenors das Wort "Elegance" gepasst hat, dann auf seinen: Carlo Bergonzi. Der Bauernsohn aus dem Dorf Polisene bei Parma war der Mann der eloquenten, geschmeidigen Phrasierung, der seiner edelmetallisch gefärbten, ungemein beweglichen Stimme noch in der rasantesten Koloraturenschlinge jede erdenkliche Wendung geben konnte.
Be...

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Lorin Maazel

NACHRUF
Maestro assoluto
Wien hat ihm übel mitgespielt. Hier entstanden aber auch Aufnahmen, die lang fortbestehen werden. Zum Tod des Dirigenten, der mit 84 Jahren in den USA gestorben ist.

Nicht alle Musikfreunde fan den ihn sympathisch - aber Respekt brachten ihm alle entgegen: Lorin Maazel galt unter Kennern jedenfalls als souveräner Beherrscher seines Handwerks. Weshalb man ihm hie und da eine gewisse Kälte und Distanz nachsagte. Die Sicherheit seiner Gebärden führte manchmal dazu, dass Musikfreunde vergaßen, worauf es im Konzert ankommt. Das ist ein Phänomen des Fernsehzeitalters. Zuallererst zählt die Optik.
Mit Videoaufnahmen Lorin M...

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Julius Rudel

NACHRUF
Ein Botschafter der Wiener Musik
Zum Tod des Dirigenten, der als Teenager fliehen musste, und in den USA seine Heimat nie verleugnete.
Ein Wiener ist er im Herzen immer geblieben: Julius Rudel, Jahrgang 1921, ist freilich als langjähriger musikalischer Leiter der City Opera berühmt geworden. Das kleinere der beiden New Yorker Opernhäuser führte der Maestro von den späten Fünfzigerjahren bis 1979. Er war dort dank seiner profunden handwerklichen Meisterschaft eine allseits respektierte Führungspersönlichkeit, gebot er doch über ein Repertoire, das von den Anfängen des Operngenres bis herauf zu den komponierenden zeitgenössischen reicht...

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Berislav Klobucar

Abschied von einem, der seit 1953 immer da war
Berislav Klobucars eminente Bilanz: 96 Mal "Tosca", 72 Mal "Don Carlos", 51 Mal "La Boheme" und "Butterfly" . . .

Er ist weit über tausend Mal, genau an 1133 Abenden, am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper gestanden. Schon das ist rekordverdächtig. Noch mehr die Zahl der unterschiedlichen Werke, die er aus dem Effeff beherrschte: 53 verschiedene Titel nennt das Nachschlagwerk des Hauses am Ring. Berislav Klobucar war das Gegenteil eines Spezialisten. Ob Verdi oder Wagner, Puccini oder Mozart, Smetana oder Tschaikowsky, Alban Berg oder Francis Poulenc, er ging ans Pult und dirigierte.
Das schrei...

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Berislav Klobucar

NACHRUF
Berislav Klobucars eminente Bilanz: 96 Mal "Tosca", 72 Mal "Don Carlos", 51 Mal "La Bohème" und "Butterfly" . . .
Abschied von einem, der seit 1953 immer da war

Er ist weit über tausend Mal, genau an 1133 Abenden, am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper gestanden. Schon das ist rekordverdächtig. Noch mehr die Zahl der unterschiedlichen Werke, die er aus dem Effeff beherrschte: 53 verschiedene Titel nennt das Nachschlagwerk des Hauses am Ring. Berislav Klobucar war das Gegenteil eines Spezialisten. Ob Verdi oder Wagner, Puccini oder Mozart, Smetana oder Tschaikowsky, Alban Berg oder Francis Poulenc, er ging ans Pult und dirigierte.
Da...

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Ioanna Madroszkiewicz

(1956 bis 2014)
Sie war eine ungewöhnliche, eine besondere Frau und vielseitige Interpretin: Ioanna Mardoszkiewicz, in Polen geboren und ausgebildet, hat ihre Studien in Paris und Wien vervollständigt. Ihr stilistischer Horizont war demnach reich genug, um ihrem energischen künstlerischen Aussagewillen zu genügen. Eine Mischung aus Expressivität und intellektueller Durchdringung verlieh ihrem Spiel die unverwechselbare Note. So begriff der Hörer etwa Bachs "Chaconne" durchaus als einen der Gipfelpunkte musikalisch-architektonischer Formbeherrschung, aber auch als eine Art bilderreiches Klangtheater. Madroszkiewicz vermochte den scheinbaren Wi...

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Gerard Mortier

Verführer und Aufreger
Nachruf. Der streitbare Opernmanager aus Belgien starb 70-jährig an einem Krebsleiden. In Salzburg sorgte er in den Neunzigerjahren für eine Neuorientierung der Sommerfestspiele nach der legendären Ära Herbert von Karajans.

An ihm schieden sich die Musiktheater-Geister. Ge rard Mortier hat wie kein zweiter Intendant seiner Generation ästhetische Vorstellungen zu prägen verstanden. Denn zuallererst war er ein Verführer. Einer, der rhetorisch - und das in vier Sprachen - sein Gegenüber von der Wahrheit seiner Thesen überzeugen konnte. Jedenfalls konnte man ab einem bestimmten Zeitpunkt seiner Karriere in nahezu sämtliche...

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Claudio Abbado

Ein Meister der Spontaneität
Nachruf. Der Maestro aus Mailand, Chef der Scala, der Wiener Staatsoper und der Berliner Philharmoniker, Gründervater des Festivals Wien modern, starb 80-jährig in Bologna, wo er zuletzt das Orchestra Mozart aus Jugendlichen gründete.

Sein Name galt wohl auch vielen, die in ihrem Leben kein Konzert besuchen, als Synonym für klassische Musik. Die Funktionen, die Claudio Abbado in seinem langen Künstlerleben einnahm, zählten zu den gewichtigsten, die das internationale Musikbusiness zu vergeben hat - ob in seiner Heimat Chef der Mailänder Scala, in England Leiter des London Symphony Orchestra, in Wien Chefdirigent ...

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Karl Löbl

Gefürchtete wie angesehene Leitfigur des Kulturjournalismus
Nachruf. Zum Tod von Karl Löbl, dem legendären Kulturchef des ORF, der die Nation fragte: "Lieben Sie Klassik?" und noch "Ja" zur Antwort bekam.
Die "Kredenz auf Radeln" als (zugegeben uncharmante) Charakterisierung einer Wagner-Heroine ist legendär und das Interview, das er auf dem Flughafen Wien-Schwechat mit Dirigent und Opern-Direktor Karl Böhm geführt hat, der daraufhin zurücktreten musste - ein bisschen frech, immer spontan, getrieben vom Ehrgeiz, journalistische Qualität und Professionalität in den Dienst der Kultur zu stellen: Das war Karl Löbl.
Die Beispiele fürs Überbordend...

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Marta Eggerth

Die "Callas der Operette"
Nachruf. Marta Eggerth, die als Wunderkind mit elf auf der Bühne stand, später zum Film wechselte und nach der Emigration am Broadway glänzte, ist tot. Sie wurde 101 Jahre alt.
Das war das Ende des großen österreichischen Illusionstheaters: Marta Eggerth musste 1938 an der Seite ihres Lebens- und Bühnenpartners Jan Kiepura in die USA flüchten. Berühmtheit, Popularität, künstlerische Qualität halfen weder ihr noch ihm, dergleichen waren für die Schergen der Terrorregime des 20. Jahrhunderts keine Kriterien. Doch blieben Wien und die österreichische Unterhaltungskultur im Leben des Künstlerpaares Konstanten, die in ...

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