Archiv der Kategorie: Nachruf

Waldemar Kmentt

NACHRUF
Wiens Tenor-Psychologe
Als Mitglied des legendären Wiener Ensembles sang der 1929 geborene Wiener fast 1500 Mal in der Staatsoper: von bedeutenden Porträts wie Offenbachs Hoffmann bis zu Kleinstpartien. Er starb am Mittwoch.
Seinen ersten großen Auftritt feierte der Wiener Tenor als 21- Jähriger. 1950 akzeptierte ihn Karl Böhm als Solisten in einer Aufführung von Beethovens Neunter. Was das für die Reputation des gerade erst der Akademie entschlüpften Sängers bedeutet, kann heute kaum noch jemand ermessen.Böhm hasste es, mit jungen, unerfahrenen Künstlern zusammenzuarbeiten. Umso schwerer wog sein Urteil über diesen Wagemutigen: Ein h...

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Lillian Fayer

NACHRUF
Sie konnte sogar Musik fotografieren
Die Doyenne der österreichischen Fotokunst starb mit 97. Ihr Name war Synonym für sensible Künstlerporträts.
Lillian Barylli-Fayer ist in der Nacht auf den 14. Dezember friedlich entschlafen. Die notorische Phrase trifft in diesem Fall gottlob zu. Die längst legendäre Fotokünstlerin stand im 98. Lebensjahr, doch kam, wie ihre Familie versichert, der Tod völlig unerwartet. Bis zuletzt war sie hellwach und stets am Fortgang des heimischen Kulturlebens interessiert, jenes Kulturlebens, das sie über lange Jahre so aufmerksam und sensibel mit der Kamera verfolgt und dokumentiert hat.
"Foto Fayer" lautet...

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Carlo Bergonzi

NACHRUF

Erinnerungen an den eloquenten Belcantisten
Der italienische Startenor mit der beweglichen Stimme war der Star der New Yorker Met und der Arena von Verona. Er hinterlässt einen Schatz an exquisiten Opernaufnahmen. Am Freitag ist der "Tenor der Tenöre" im Alter von 90 Jahren gestorben.
Wenn je auf den Gesang eines Tenors das Wort "Elegance" gepasst hat, dann auf seinen: Carlo Bergonzi. Der Bauernsohn aus dem Dorf Polisene bei Parma war der Mann der eloquenten, geschmeidigen Phrasierung, der seiner edelmetallisch gefärbten, ungemein beweglichen Stimme noch in der rasantesten Koloraturenschlinge jede erdenkliche Wendung geben konnte.
Be...

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Lorin Maazel

NACHRUF
Maestro assoluto
Wien hat ihm übel mitgespielt. Hier entstanden aber auch Aufnahmen, die lang fortbestehen werden. Zum Tod des Dirigenten, der mit 84 Jahren in den USA gestorben ist.

Nicht alle Musikfreunde fan den ihn sympathisch - aber Respekt brachten ihm alle entgegen: Lorin Maazel galt unter Kennern jedenfalls als souveräner Beherrscher seines Handwerks. Weshalb man ihm hie und da eine gewisse Kälte und Distanz nachsagte. Die Sicherheit seiner Gebärden führte manchmal dazu, dass Musikfreunde vergaßen, worauf es im Konzert ankommt. Das ist ein Phänomen des Fernsehzeitalters. Zuallererst zählt die Optik.
Mit Videoaufnahmen Lorin M...

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Julius Rudel

NACHRUF
Ein Botschafter der Wiener Musik
Zum Tod des Dirigenten, der als Teenager fliehen musste, und in den USA seine Heimat nie verleugnete.
Ein Wiener ist er im Herzen immer geblieben: Julius Rudel, Jahrgang 1921, ist freilich als langjähriger musikalischer Leiter der City Opera berühmt geworden. Das kleinere der beiden New Yorker Opernhäuser führte der Maestro von den späten Fünfzigerjahren bis 1979. Er war dort dank seiner profunden handwerklichen Meisterschaft eine allseits respektierte Führungspersönlichkeit, gebot er doch über ein Repertoire, das von den Anfängen des Operngenres bis herauf zu den komponierenden zeitgenössischen reicht...

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Berislav Klobucar

Abschied von einem, der seit 1953 immer da war
Berislav Klobucars eminente Bilanz: 96 Mal "Tosca", 72 Mal "Don Carlos", 51 Mal "La Boheme" und "Butterfly" . . .

Er ist weit über tausend Mal, genau an 1133 Abenden, am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper gestanden. Schon das ist rekordverdächtig. Noch mehr die Zahl der unterschiedlichen Werke, die er aus dem Effeff beherrschte: 53 verschiedene Titel nennt das Nachschlagwerk des Hauses am Ring. Berislav Klobucar war das Gegenteil eines Spezialisten. Ob Verdi oder Wagner, Puccini oder Mozart, Smetana oder Tschaikowsky, Alban Berg oder Francis Poulenc, er ging ans Pult und dirigierte.
Das schrei...

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Berislav Klobucar

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Berislav Klobucars eminente Bilanz: 96 Mal "Tosca", 72 Mal "Don Carlos", 51 Mal "La Bohème" und "Butterfly" . . .
Abschied von einem, der seit 1953 immer da war

Er ist weit über tausend Mal, genau an 1133 Abenden, am Dirigentenpult der Wiener Staatsoper gestanden. Schon das ist rekordverdächtig. Noch mehr die Zahl der unterschiedlichen Werke, die er aus dem Effeff beherrschte: 53 verschiedene Titel nennt das Nachschlagwerk des Hauses am Ring. Berislav Klobucar war das Gegenteil eines Spezialisten. Ob Verdi oder Wagner, Puccini oder Mozart, Smetana oder Tschaikowsky, Alban Berg oder Francis Poulenc, er ging ans Pult und dirigierte.
Da...

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Ioanna Madroszkiewicz

(1956 bis 2014)
Sie war eine ungewöhnliche, eine besondere Frau und vielseitige Interpretin: Ioanna Mardoszkiewicz, in Polen geboren und ausgebildet, hat ihre Studien in Paris und Wien vervollständigt. Ihr stilistischer Horizont war demnach reich genug, um ihrem energischen künstlerischen Aussagewillen zu genügen. Eine Mischung aus Expressivität und intellektueller Durchdringung verlieh ihrem Spiel die unverwechselbare Note. So begriff der Hörer etwa Bachs "Chaconne" durchaus als einen der Gipfelpunkte musikalisch-architektonischer Formbeherrschung, aber auch als eine Art bilderreiches Klangtheater. Madroszkiewicz vermochte den scheinbaren Wi...

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Gerard Mortier

Verführer und Aufreger
Nachruf. Der streitbare Opernmanager aus Belgien starb 70-jährig an einem Krebsleiden. In Salzburg sorgte er in den Neunzigerjahren für eine Neuorientierung der Sommerfestspiele nach der legendären Ära Herbert von Karajans.

An ihm schieden sich die Musiktheater-Geister. Ge rard Mortier hat wie kein zweiter Intendant seiner Generation ästhetische Vorstellungen zu prägen verstanden. Denn zuallererst war er ein Verführer. Einer, der rhetorisch - und das in vier Sprachen - sein Gegenüber von der Wahrheit seiner Thesen überzeugen konnte. Jedenfalls konnte man ab einem bestimmten Zeitpunkt seiner Karriere in nahezu sämtliche...

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Claudio Abbado

Ein Meister der Spontaneität
Nachruf. Der Maestro aus Mailand, Chef der Scala, der Wiener Staatsoper und der Berliner Philharmoniker, Gründervater des Festivals Wien modern, starb 80-jährig in Bologna, wo er zuletzt das Orchestra Mozart aus Jugendlichen gründete.

Sein Name galt wohl auch vielen, die in ihrem Leben kein Konzert besuchen, als Synonym für klassische Musik. Die Funktionen, die Claudio Abbado in seinem langen Künstlerleben einnahm, zählten zu den gewichtigsten, die das internationale Musikbusiness zu vergeben hat - ob in seiner Heimat Chef der Mailänder Scala, in England Leiter des London Symphony Orchestra, in Wien Chefdirigent ...

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