Archiv der Kategorie: Interviews, Portraits

Ohnesorg

Ein Favorit für die Mortier-Nachfolge in Salzburg ist keiner mehr
Franz X. Ohnesorg war einer der wichtigsten Kandidaten der sogenannten Findungskommission für die Mortier-Nachfolge bei den Salzburger Festspielen. Im "Presse"-Gespräch winkt der Manager ab.

Vor wenigen Wochen erst hat Franz Xaver Ohnesorg sein neues Amt angetreten. Von Judith Arron hat der ehemalige Leiter der Kölner Philharmonie das Amt des künstlerischen Direktors der New Yorker Carnegie Hall übernommen. Wenn es nach den Vorstellungen einiger österreichischer Kulturpolitiker gegangen wäre, dann hätte Ohnesorg jedoch in Kürze mit den Vorbereitungen für sein mögliches nächstes Amt beginnen müssen: Auch in den Medien war Ohnesorgs Name immer wieder Seite an Seite mit dem des Zürcher Operndirektors Alexander Pereira genannt ...

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Lorin Maazel

»Ich habe den Hochmut derer satt, die uns sagen, was gute Kultur ist«
Lorin Maazel im Gespräch über die Unmöglichkeit, heute Chef zu sein, über die Zukunft der Oper und der Salzburger Festspiele, über die Kunst-Mafia und das allseits um sich greifende Mittelmaß.

Lorin Maazel führt die Wiener Philharmoniker in den kommenden Wochen auf eine USA- und Südamerika-Tournee. Im "Presse"-Gespräch philosophierte er über die Umstände, unter denen Künstler heutzutage ihren Beruf ausüben müssen. Daß er seine Position als Chefdirigent beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nicht über das Jahr 2003 verlängern und überhaupt kein vergleichbares Engagement mehr annehmen will, kann er begründen: "Ich war fast vierzig Jahre lang irgendwo Chefdirigent. Im Moment könnte ich guten Gewissens gar keine...

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Alexander Pereira

»Ich habe kein Patentrezept, aber wir müssen eines finden«
Alexander Pereira, Zürcher Opernchef, ist massiv im Gespräch für die Mortier-Nachfolge in Salzburg. Im Gespräch erzählte er von seinen künstlerischen Überzeugungen - und entwarf Thesen zum Fortbestand der Musikkultur.

Alexander Pereira, in den achtziger Jahren Chef des Wiener Konzerthauses, danach Leiter des Zürcher Opernhauses, ist im Gespräch als möglicher Kandidat für die Führung der Salzburger Festspiele. Im Gespräch äußert er sich zu grundlegenden Fragen des heutigen Kulturbetriebs.
Nach Zürich geschielt
Zur Oper kam Pereira als Liebhaber: "Die Liebe zur Oper manifestierte sich schon in meinem Gesangsstudium. Daher mußte eine latente Hoffnung in mir sein, einmal Operndirektor zu werden. Nach sieben Jahren als Chef des Konzert...

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Semyon Bychkov

Wie ein Dirigent auf Erfolgskurs kommt
Semyon Bychkov debütiert mit Strauss' "Elektra" an der Wiener Staatsoper. Der Dirigent im Gespräch über seine frühen Opernerfahrungen, Karajans Freundlichkeit und die Kunst des Karrieremachens.

Es war niemand Geringerer als Herbert von Karajan, der Mitte der achtziger Jahre auf Semyon Bychkov aufmerksam gemacht hat. Daß die Medien den jungen Dirigenten daraufhin gleich zum Karajan-Erben stilisierten und als Kronprinzen in der Berliner Philharmonie sahen, war übertrieben. Es hat aber der Karriere des Künstlers nicht geschadet.
Er selbst sieht die Vorgänge, die Karajans Bemerkung damals in Gang gesetzt haben, heute gar nicht so distanziert, wie man vermuten könnte: "Auf die Frage, wie sich Karajan auf meinen Werdegang ausgewirkt hat, gibt es zwei Antwo...

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Wolfgang Wagner

Des Meisters Enkel und kühnster Kämpe
Wolfgang Wagner feiert am heutigen Montag - dem 30. August - seinen 80. Geburtstag. Der Komponisten-Enkel und Herr über Bayreuth hat wirklich allen Grund, nicht amtsmüde zu werden.

Zuletzt frohlockten die Vorkämpfer für ein "Neues" Bayreuth allzu laut. Wolfgang Wagner hatte verkündet, zurücktreten zu wollen, um die Möglichkeit zu schaffen, das 1876 von seinem Großvater gegründete Festival unter neue Führung zu stellen. Potentielle Nachfolger meldeten sich - oder wurden ins Spiel gebracht. Dann aber kamen die Drohgebärden von Seiten der Bonner Regierung. Man wolle ausgerechnet im Jahr der Neuinszenierung des "Ring des Nibelungen", nämlich 2000, die öffentlichen Subventionen kürzen. Das brachte den streitbaren Enkel sogleich wieder auf die Barrikaden. S...

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Barenboim im Gespräch

»Salzburg fehlt ein Haus für Mozart«
Daniel Barenboim im Gespräch über die Salzburger und die Bayreuther Festspiele und die Tatsache, daß er für beide Festivals als mögliche Führungspersönlichkeit diskutiert wird: »Über Salzburg habe ich noch nicht einmal nachgedacht. Ich bin auch nie gefragt worden.«

Daniel Barenboim, seit 18 Jahren führender Dirigent bei den Bayreuther Festspielen, ist zuletzt auf der Gerüchtebörse sowohl als möglicher künstlerischer Leiter der Wagner-Festspiele, als auch als Kandidat für die Mortier-Nachfolge in Salzburg gehandelt worden. Beides weist er im Gespräch mit der "Presse" entschieden zurück: "Wer so etwas behauptet, verliert an Glaubwürdigkeit. Mit mir hat weder hier noch da ein Verantwortlicher gesprochen, man hat nicht einmal angefragt, ob ich interessiert...

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Barenboim

»Es fehlt ein Haus für Mozart-Opern«
Daniel Barenboim im Gespräch über die Salzburger und die Bayreuther Festspiele und die Tatsache, daß er für beide Festivals als mögliche Führungspersönlichkeit diskutiert wird: »Über Salzburg habe ich noch nicht einmal nachgedacht. Ich bin auch nie gefragt worden.«

Daniel Barenboim, seit 18 Jahren führender Dirigent bei den Bayreuther Festspielen, ist zuletzt auf der Gerüchtebörse sowohl als möglicher künstlerischer Leiter der Wagner-Festspiele, als auch als Kandidat für die Mortier-Nachfolge in Salzburg gehandelt worden. Beides weist er im Gespräch mit der "Presse" entschieden zurück: "Wer so etwas behauptet, verliert an Glaubwürdigkeit. Mit mir hat weder hier noch da ein Verantwortlicher gesprochen, man hat nicht einmal angefragt, ob ich interessiert...

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Ian Bostridge

Der Tenor, die Ästhetik und Wege zum Liedgesang
Ian Bostridge, eine der faszinierendsten Sängerpersönlichkeiten unserer Zeit, gibt nach Gastspielen in Händels "Messias" in Wien und Salzburg heute im Konzerthaus einen Liederabend. Der Tenor im Gespräch über die Zukunft seiner Kunst.

Ian Bostridge hat nicht wie viele seiner Kollegen über die Opernbühne Karriere gemacht, sondern sich seinen Namen als einer der führenden Tenöre unserer Zeit vor allem im Konzertsaal erworben. "Oper fasziniert mich schon", sagt der immer sympathisch jugendlich engagiert wirkende Sänger im Gespräch, "aber nicht in jeder Form". Will sagen: Bostridge überlegt sich genau, in welchem ästhetischen Umfeld er auf einer Bühne in Erscheinung treten möchte. Als Liedsänger hat er vor allem deshalb Furore gemacht, weil er s...

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Thomas Moser

Demnächst Palestrina, in vier Jahren Tristan
Thomas Moser singt den Palestrina in Hans Pfitzners gleichnamiger Oper, die ab 23. Mai wieder auf dem Spielplan der Staatsoper steht. Der Tenor im Gespräch über seine Arbeit und die Frage, wie klug ein Sänger seine Karriere plant.

Vor ein paar Monaten hat eine Zeitung von mir behauptet, ich sei kompliziert", sagt Thomas Moser und wirkt nach wie vor indigniert über diese Anmutung. Kompliziert, so meint er, sei er nicht. Nur: "Ich glaube, ich habe mich zu lang um die anderen gekümmert. Immer dann, wenn ein Kollege über irgend etwas geklagt hat, habe ich gedacht: Wie kann ich helfen?" Seit einiger Zeit spricht Thomas Moser, so hat er beschlossen, nur noch für sich selbst: "Ich bürde mir nicht mehr die Probleme anderer auf. Das ist, da bin ich drau...

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Ingo Metzmacher

Ingo Metzmacher, die moderne Variante eines Stardirigenten
Musik des 20. Jahrhunderts ist die Domäne des deutschen Dirigenten Ingo Metzmacher, der vor seinem Wiener Festwochenkonzert im Gespräch über die spannenden Aspekte der jüngeren musikalischen Vergangenheit plaudert.

So wie er hat vor ihm noch kein Maestro Welt-Karriere gemacht: Ingo Metzmacher, Generalmusikdirektor in Hamburg, galt zunächst als Geheimtip, dann bald als international anerkannter Verfechter der neuen und der neueren Musik - und ist mit so scheinbar unpopulärem Stoff durchaus populär geworden. Er kann das auch erklären: Die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts ist nämlich viel reicher und spannender als unsere Schulweisheit sich träumen läßt. Und er weiß, wie sich daraus künstlerisches Kapital schlagen läßt.
So kommt ...

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