Wie man heute eine Mozart-Nuß knackt
Ildiko Raimondi, eine der profiliertesten Mozart-Sängerinnen, ist in Salzburg in einer Matinee zu hören und sprach mit der „Presse” über Mozartgesang.
Mozart ist nicht leicht zu singen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Zu ihnen zählt Ildiko Raimondi, längst fixe Größe im Wiener Opernensemble. Für ihren Auftritt in der am Wochenende von Hubert Soudant dirigierten Mozart-Matinee hat sie sich drei Arien ausgesucht: „Ich beginne mit ,Vado ma dove'. Das ist fürs Publikum. Dann die Arie KV 484a – die singe ich für mich. Sie wird selten gemacht, weil sie das ist, was man undankbar nennt. Sie wird, wenn man nicht aufpaßt, schnell fad. Das ist die Nuß, die ich immer zum Knacken brauche".
Zuletzt singt Raimondi dann noch die Zerlina-Arie aus dem „Giovanni” mit dem...
Musizieren, das ist ein Lernprozess
Die Geigerin erzählt, wie sie mit vier Jahren entdeckte, dass Violine-spielen ungefährlich sei, und wie sie heute das Publikum von Neuer Musik überzeugt.
Hilary Hahn, eben für Aufführungen des Sibelius-Violinkonzerts mit den Wiener Symphonikern unter Jakov Kreizberg in Wien, erzählt im "Presse"-Gespräch, wie sie ihr ungewöhnlich reiches Repertoire aufzubauen wusste. Sie erinnert sich, im Gespräch danach befragt, auch an ihre ersten musikalischen Erfahrungen, wenn auch nur recht vage: "Ich kann mich", sagt sei, "gar nicht wirklich an erste konkrete musikalische Erfahrung erinnern. Bei uns daheim sind immer Schallplatten gehört worden und das Radio lief. Außerdem hat mein Vater im Kirchenchor gesungen. Es war also immer Musik um mich herum, ehe ich überha...
»Direktor Holender soll mir nichts vorrechnen!«
Roland Geyer, Musikintendant, im "Presse"-Gespräch über die Bespielung des Theaters an der Wien - und andere aktuelle Fragen.
Nach vieldiskutierten Anfängen konnte heuer erstmals Wiens Sommerfestival "Klangbogen" unter Führung Roland Geyers einen international beachteten Akzent setzen: Die Aufführung von Spohrs "Faust" geriet zum unumstrittenen Erfolg.
Wie beim erfolgreichen Wiener "Osterklang" hofft Geyer nun auch im Sommer auf dem richtigen Kurs zu segeln: "Wir haben", erzählt er, "mit Bertrand de Billy einen hervorragenden Dirigenten, der in den kommenden Jahren konsequent im Theater an der Wien arbeiten wird. Außerdem können wir 2000 mit der Tango-Oper ,Maria de Buenos Aires', die Gidon Kremer betreuen wird, verstärkt ein junges Publikum...
Die neue Diva aus Wien
Regina Schörg, spätestens seit ihrem Auftritt im sommerlichen Wiener "Faust" allen Opernfreunden ein Begriff, absolviert mit "Die Jüdin" ihre erste Staatsopernpremiere. Die junge Wienerin im Gespräch über ihren Karrierestart.
In der Produktion von Louis Spohrs Faust, die im Sommer im Theater an der Wien zu erleben war, galt Regina Schörg als die eigentliche Sensation: Eine schöne Sopranstimme, perfekte Koloraturen, intensive darstellerische Gestaltung - da waren sich alle einig, daß in Wien offenbar eine neue Diva heranwächst. Aufmerksamen Musikfreunden war die junge Künstlerin schon in der Volksoper, etwa als "Lustige Witwe", aufgefallen. Im Gespräch gibt sich Regina Schörg ganz ungezwungen und verschmitzt. Vor allem dann, wenn sie erzählt, wie sie zum Singen gekom...
Aufregung im Wiener Konzerthaus: »Von Konkurs ist keine Rede«
»Die Renovierung wird teurer als budgetiert. Von Konkurs ist aber keine Rede«, sagt Konzerthaus-Generalsekretär Lieben-Seutter im Gespräch.
Das Konzerthaus wird generalsaniert. Seit den Sommermonaten arbeiten die Bautrupps fieberhaft an der Revitalisierung des Großen Saales. Die jüngsten Meldungen über den angeblich drohenden Konkurs kommentiert Christoph Lieben-Seutter im Gespräch: »Das Konzerthaus ist weder von Konkurs noch von Kommerzprogrammen bedroht. Wir haben lediglich ein Problem mit der Generalsanierung des Hauses. Wenn dieses aufwendige Projekt im September 2000 abgeschlossen sein wird, werden die budgetierten Kosten voraussichtlich um 20 Prozent überschritten werden.« Das sei zwar unerfreulich, aber bei einer derart k...