Die zarten Stimmen
Dmitri Bashkirov hat nach langen Jahren erst vorige Saison wieder nach Wien gefunden. Jetzt sollte der Pianist regelmäßig wiederkommen. Er fasziniert seine Hörer.
Er stößt sie vielleicht manchmal auch vor den Kopf. Das haben interessante Interpreten-Persönlichkeiten so an sich. Der Flügel ist nur halb geöffnet, wenn Bashkirov sp...
Bizet, verschaukelt
„Die Perlenfischer", Georges Bizets Jugendwerk, kennt man hierzulande nur fragmentarisch aus dem Opernkonzert. Die Volksoper spaltete mit der Wiener Erstaufführung das Publikum.
Viel Zustimmung gab's für die Sänger. Von David Kuebler wußte man ja spätestens seit seinem Bregenzer Berlioz-Faust, daß er mit den Höhenjagden französ...
Der designierte Chef der Tonkünstler präsenierte sich mit einem waghalsigen Programm: Schönbergs Klavierkonzert vor der Pause, Mahlers Fünfte danach. Er triumphierte.
Natürlich wird kein Dirigent der Welt in einem Zug mit dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester höchste Klangkultur erzielen. Allzu ungleich sind ...
Es flüstern die besten Geigen
Luciano Berio hat sich ein drittes Streichquartett ausgedacht, voll flüsternder Geheimnisse und changierender Farben. Das Schwerste war ihm gerade gut genug, denn komponiert hat er für das Alban Berg Quartett.
Das Alban Berg Quartett musiziert angesichts der jenseitig komplizierten Verwicklungen einer solchen Partitur...
26. Jänner 1994
I
Sinopoli und der Krieg
Londons Orchesterschlacht wird derzeit friedlich in Wien ausgetragen. Gastspiele ermöglichen einen Einblick in die künstlerische Situation der vom finanziellen Ruin bedrohten Ensembles. Das Philharmonia macht den Anfang - und hinterließ einen zwiespältigen Eindruck.
Zurück in die Mozart-Zukunft
»Idomeneo« in Wien, das bedeutet allen Retuschen zum Trotz Restbestände einer problematischen Inszenierung Johannes Schaafs aber reines Mozartglück im Orchestergraben: Sir Colin Davis dirigiert.
Ein dankbares Publikum nahm den gern gesehenen Gast diesmal besonders freundlich auf. Die offenkundig ebenso dankbaren Philha...
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG IN WIEN
Allerleigraun
Le Grand macabre, György Ligetis theatralische Apotheose der Unappetitlichkeit, erlebte nach vielen Jahren seine österreichische Erstaufführung - in einer bemerkenswerten Produktion des Wiener Operntheaters im Jugendstiltheater.
Romantische Liebeswirren
Angelika Kirchschlager ist schon ein Star. Vom Talente-Zyklus zum Opernengagement ging's wie im Flug. Nur mehr ein Schritt zur Weltkarriere. Zwischendurch veredelte die Bezaubernde noch schnell eine Kammeropern-Premiere.
Cherubin" von Jules Massenet, musikalisch nicht weniger charmant als die junge Gestalterin der Titelpar...
Starker Mussorgsky im Repertoire
Boris Godunow in der Staatsoper - wer meint, Repertoire könne sich nicht zu unvorhersehbarer musikalischer Größe aufschwingen, erlebte hier den Gegenbeweis.
Die Überraschung des Abends: Anatolij Kotscherga. Bisher garantierte ein Auftritt dieses Sängers äußerste Lautstärke ohne jegliche Differenzierung. Wie immer d...
Wie verliere ich meine Stimme?
Francisco Araiza gab im Konzerthaus anläßlich eines Liederabends Anlaß zu schlimmsten Befürchtungen. Hatten die Unken recht, die ihm angesichts seiner Repertoire-Erweiterung den baldigen Stimmruin prophezeiten?
Nicht, daß dem beliebten Tenor ausgerechnet im letzten Lied eine Höhe jämmerlich abgerissen ist, steht dabe...