Müssen Wunderkinder erwachsen werden?
Jewgeni Kissin erntete für seine technische Brillanz im Großen Salzburger Festspielhaus Ovationen nach Chopin-Balladen und der Liszt-Sonate. Musikalisch lieferte er ein seltsames Rätselspiel.
Wie gut ist Jewgeni Kissin? Die einen halten ihn, wie man allenthalben nachlesen kann, für einen genialen Interpreten, ...
Offenen Auges in die Katastrophe
»Don Carlos« von Giuseppe Verdi bei den Salzburger Festspielen: Flauer Applaus nach der Premiere. Das lag an Herbert Wernicke, dessen langweilige Inszenierung jeden möglichen musikalischen Genuß vereitelte.
Wie sehr die Optik einer Inszenierung eine Opernaufführung dominiert, war an den Reaktionen auf diese Neuprod...
Liebesentzug im Hinterhof
"Katja Kabanowa" von Leos Janacek ist bei den Salzburger Festspielen ins notorische Christoph-Marthaler-Spektakel umgemünzt worden: Im grauslichen Sozialbaumilieu ereignen sich Beziehungsstörungen.
Wie die Kulisse aussehen würde, war ebenso vorherzusehen wie die Tatsache, daß sich die Ausführenden immer wieder verstört an...
Tiefer Fall für Brecht und Weill
»Mahagonny« von Brecht und Weill zur Eröffnung der Salzburger Festspiele. Kein Aufstieg in Peter Zadeks Inszenierung, mehr Fall. Ziemlich tief.
Bert Brecht wollte man in Salzburg einstens zum wichtigen Theatermann küren, entschied sich aber dann doch dafür, ihn unmöglich zu machen. »Aufstieg und Fall der Stadt Maha...
Im musikalischen Paradies
Robert Schumann hat ein zauberhaftes Oratorium über das verlorene Paradies komponiert. Nikolaus Harnoncourt hat in Graz nachgewiesen, warum das Werk einst viel gespielt wurde.
"Das Paradies und die Peri", liest man erstaunt im Programmheft, war zu Robert Schumanns Lebzeiten eines seiner meistgespielten Werke. Nur die "Frü...
Todgeweihte singen vom Himmel
Monteverdis »Orfeo« galt die wichtigste Produktion der Wiener Festwochen im Theater an der Wien. Achim Freyer entführte wieder einmal in seine magische Welt - diesmal schlüssig, wenn auch nicht bezaubernd.
Die Szene spielt in einer Spelunke, die bunkerartig vermauert scheint. Kein Entkommen für Mann, Frau, Kind und Hu...
Affen, Dodel und alter Regieramsch
"Der Prophet" steht auf dem Programm. Hans Neuenfels hat etwas inszeniert, Marcello Viotti hat es dirigiert. Daß die Staatsoper nach 60 Jahren wieder Meyerbeer spielt, ist also ein Gerücht.
Man hatte die Wiederentdeckung Giacomo Meyerbeers avisiert, eines Komponisten, der immerhin so gut war, daß Wagner sich über...
Affen, Dodel und alter Regieramsch
Staatsoper. »Der Prophet« steht auf dem Programm. Hans Neuenfels hat etwas inszeniert, Marcello Viotti hat es dirigiert. Daß die Staatsoper nach 60 Jahren wieder Meyerbeer spielt, ist also ein Gerücht.
Man hatte die Wiederentdeckung Giacomo Meyerbeers avisiert, eines Komponisten, der immerhin so gut wa...
Rückkehr mit 1000 Stimmen
Mahlers Achter Symphonie galt das triumphale Comeback Lorin Maazels in die Staatsoper: Ovationen für den einstigen Direktor nach einem grandiosen Konzert.
Nicht das zuletzt mit "Standing Ovations" zelebrierte Comeback eines einstigen Operndirektors, das Konzert selbst war, so soll es auch sein, die Hauptsache: Mahlers gig...
Endlich ein Edgardo!
Ramon Vargas sang erstmals den Edgardo in Donizettis "Lucia di Lammermoor" in der Staatsoper und demonstrierte damit seinen Rang: Er ist der führende Mann der neuen Tenor-Generation.
Daß Ramon Vargas einmal in Wien zu Hause war, als es noch ein Opernstudio gab, und hier etliche Miniaturpartien gestaltet hat, weiß kaum noch jem...