Inwendig voll traumhafter Musik
Lorin Maazel dirigierte zum zehnten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker - und leistete sich lediglich im Hinblick auf die Wahl der fernsehtauglichen »Werbemittel« Fehler.
Das Neujahrskonzert 1999 war ein musikalisches Ereignis. Soviel darf man unumwunden feststellen, bevor man ins Detail der Berichters...
So langweilig kann eine Opernpremiere auch sein
Mit Verdi hatte die Staatsoper diesmal nur insofern Glück, als die Publikumsreaktion mehrheitlich freundlich ausfiel. Genauer betrachtet, war »Ernani« trotz Starbesetzung ein Reinfall.
Ein international renommierter Dirigent, beliebte Sänger und ein Regisseur, von dem man weiß, daß er nichts Provokan...
Mit Wagner auf die Überholspur
Die Wiener Volksoper spielt Wagners »Meistersinger« - und das ist, rundheraus gesagt, ein musikalisches wie szenisches Ereignis, bei dem man nur über Details, nicht aber über die Qualität der Ausführung streiten darf.
Wo anfangen? Man wird bemerkt haben, daß es sich hier und da im Orchestergraben gespießt hat, daß da...
In mildem Lichte dämmern die Götter
Wagners »Ring« hat Riccardo Muti während der letzten Jahre in Mailand komplett erarbeitet. Mit der Götterdämmerung eröffnete er die neue Saison; ein zwielichtiges Unterfangen.
Den »Ring« an der Mailänder Scala aufzuführen, kommt stets einem Wagnis gleich. Das Stagione-System scheint solchen Projekten sozusagen e...
Ein Wiener Publikumsliebling ist wieder da!
Oleg Maisenberg musizierte erstmals seit seiner schweren Verletzung in Wien: Nach Brahms' d-Moll-Klavierkonzert jubelte ihm im Konzerthaus sein Publikum zu.
Es war ein Schock, als die Meldung von Oleg Maisenbergs Verkehrsunfall durch die Medien ging. Eine Zeitlang hatte es den Anschein, der Pianist werde...
Wien modern diskutiert die aktuelle Beliebigkeit
Pierre Boulez und sein Ensemble InterContemporain eröffneten "Wien Modern 98" im beinahe überfüllten Großen Konzerthaussaal mit Beispielen für den Trend zur vollkommenen stilistischen Wurschtigkeit.
Pierre Boulez war einmal ein Vorkämpfer für die radikale Avantgarde, Bürgerschreck par excellence, ei...
Der Apfel fällt nicht weit vom Kopf
Dem »Wilhelm Tell« von Gioacchino Rossini war eine umstrittene Premiere an der Staatsoper beschieden, die just dort sensationelle Formen annahm, wo sie gemeinhin bei Rossini selten auszumachen sind.
Um es kurz zu machen: Der Star dieses Abends hieß für mich Fabio Luisi. Der Maestro entfesselte mit den Philharmon...
Neues Terrain
Musik unseres Jahrhunderts steht nicht allzuoft auf dem Programm der Wiener philharmonischen Abonnementkonzerte; zumindest nicht in solcher Ballung wie diesmal bei Pierre Boulez. Ein eigenwilliger Saisonstart.
Eine Tour d'horizon durch die jüngere Musikgeschichte absolvierten die Besucher des ersten Philharmonischen dieser Saison. De...
Berlin rüstet zum Strauss-Jahr
»Die Frau ohne Schatten« wurde in der Deutschen Oper Berlin zum Triumph für deren Generalmusikdirektor Christian Thielemann: Musikalisch war die Premiere eine Sensation.
Die »Frau ohne Schatten« gilt als die reichste, komplizierteste Partitur von Richard Strauss. In Berlin kann man sie im Haus an der Bismarckstraße a...
KRASSIMIRA STOYANOVAS DEBÜt ALS MICAELA - IX. 98
Zigeunermädchenreport
Carmen an der Wiener Staatsoper als Musterbeispiel für eine Repertoireaufführung, in der alles ordentlich über die Bühne geht, in Wahrheit aber nichts wirklich funktioniert.
In der Staatsoper geht man, das ist sympathisch, hin und wieder aufs Ganze. Zum Beispiel im Falle von Bi...