So richtig nett ist's nur im Bett
Die Frau ohne Schatten als psychoanalytische Sitzung. Das offenbart: Manche Regisseure sind dem Geheimnis der Kunst gegenüber mindestens so hilflos wie die Jünger Sigmund Freuds gegenüber der Seele des Menschen.
Im Gefolge dieser Premiere kam es zu einer heftigen Debatte zwischen dem Rezensenten und dem Direktor de...
Erstaufführung
Franz Welser-Möst führte die Osloer Philharmoniker zu einer bewegenden Aufführung von Franz Schmidts vierter Symphonie.
Es sind manchmal einige wenige oder gar einzelne Dirigentenpersönlichkeiten, die für die Durchsetzung von verkannten Genies sorgen. So war es bei Gustav Mahler. So könnte es bei Franz Schmidt sein. Das OEuvre des S...
Einer wird kommen, der wird singen...
Den "Zarewitsch", Lehars ersten ernsthaften Versuch, die Operette zur tragischen Kunstform zu machen, hat Volksoperndirektor Dominique Mentha für seine erste Inszenierung am Hause auserkoren. Mag sein, daß das Ergebnis irgendwie als Tragödie zu empfinden war. Das Publikum reagierte jedenfalls freundlich.
Gefühlstiefe in seichten Gewässern
"Die Jüdin" von Halevy kehrte nach jahrzehntelanger Abwesenheit in den Spielplan der Staatsoper zurück: ein schwächliches Versatzstück des aufwendigsten Abschnitts der Operngeschichte. Dank starker Besetzung war ihm diesmal einiger Erfolg beschieden.
Kaiserwalzer für Richard Strauss
Die Wiener Philharmoniker würdigen Richard Strauss anläßlich der Eröffnung der Carnegie Hall Season in New York. Für Wien gab's einen Vorgeschmack darauf in Form eines sensationellen Musikvereins-Konzertes unter Lorin Maazel.
Manchmal stimmt einfach alles. Sonntag vormittag war das zum Beispiel der Fall, als die Phi...
Elfenmusik für Wiens Atriden
Semyon Bychkov debütierte mit »Elektra« an der Staatsoper und dirigierte einen ungemein packenden Abend, der ans Außerordentliche reichte.
Semyon Bychkov ist offenkundig ein hervorragender Handwerker, der imstande ist, mit wenigen Bewegungen ein Maximum an gestalterischer Kompetenz unter Beweis zu stellen. Richard Stra...
"Deja-vu" als Hoffnungsschimmer
Idomeneo, in jener Form, wie er soeben an der Staatsoper wiederaufgenommen wurde, ist musikalisch eine überzeugende Möglichkeit, in Wien Mozart aufzuführen. Das läßt aufatmen.
"Viel ist hingesunken, uns zur Trauer", dichtete einst Heimito von Doderer. Da wußte er aber noch gar nicht, was einmal mit dem Wiener Mozart...
Lulu-Darling, ich bin im Kino!
Mit der Wiederaufnahme von Peter Mussbachs Inszenierung von Bergs »Lulu« war bei den Salzburger Festspielen dieser Tage endlich wieder eine musikalisch gediegene Produktion zu verzeichnen.
»Lulu« in der dreiaktigen Cerha-Version darf als geglücktes Remake einer längst von der Berliner Lindenoper übernommenen Inszenie...
»Damnation« oder: Als Faust blaß wurde
"La Fura dels Baus" sollten in der Salzburger Felsenreitschule "Fausts Verdammnis" von Hector Berlioz neu beleben. Gelungen ist das den Theater-Aktionisten erst nach der Pause und nach Überwindung des erschreckenden musikalischen Leerlaufs.
Es ist angeblich nur ein Vorurteil, daß die musikalische Qualität der...
Verweile nicht, du bist so trist!
Ein lehrreiches Wagnis gingen die Salzburger Festspiele diesmal ein. Zum Goethe-Jahr präsentiert man die gar nicht auf Goethe basierende Oper «Doktor Faust« von Ferruccio Busonis und zeigt sie als schwarze, tief pessimistische Parabel.
Daß man sich immer wieder mit Ferruccio Busonis Musik beschäftigt, obwohl sie w...