Als Ritter Gluck nicht fertig wurde
Theater an der Wien. "Telemaco", drei Jahre nach dem "Orfeo" für Wien komponiert und nicht ganz fertiggestellt, entpuppt sich als Rückfall in veraltete Barock-Formen.
Rezension der Premiere vom Februar 2012
Natürlich, Christoph Willibald Gluck war ein wichtiger Mann. Was er mit seinem "Orpheus" angebahnt hat, das war nichts weniger als die gründliche Erneuerung der Gattung Oper. "Orpheus" gehört in Wahrheit seit seiner Uraufführung 1762 zu jenen Stücken im musealen Opernbestand, die immer wieder zu Sonderausstellungen aus den Archiven geholt werden. Noch ein paar Werke aus dem überreichen Katalog des Vielschreibers Gluck wären zu nennen, die jederzeit Gegenstand neuerlicher, eingehender Beschäftigung werden sollen, die beiden »Iphigenien« zum Beispiel, die »Alceste« oder auch »Armida«.
»Telemaco« gehört definitiv nicht dazu.