Peter Sellars und kein Plan für Schönberg

Ausrine Stundyte als Schönbergs »Die Frau« (Fotos: SF/Ruth Walz)

Festspielpremiere. Nur der Titel des Abends gab Rätsel auf: „One Morning Turns into an Eternity“. Der Rest war eine Zeitreise an die Wurzeln der Moderne, die akustisch viel, szenisch kaum etwas hergab.

Die Presse, Juli 2025

Auf seine alten Tage wird unser Peter Sellars noch zur Helikoptermutter der Stücke, die er inszeniert. Wo sind die Zeiten geblieben, als er Mozarts Daponte-Zyklus in eine zeitgeistige theatralische Kaugummiblase verwandelt hat? Das war damals irritierend für viele.

Anno 25 hingegen begab es sich in der Felsenreitschule, daß der Regisseur und sein Team so freundlich beklatscht wurden wie Dirigent und Sängerinnen. Und das für einen Abend, der nach knapp 70 Minuten auch schon wieder zu Ende war, nachdem kurz und schmerzlos Arnold Schönbergs Monodram »Erwartung« mit dem letzten Satz von Gustav Mahlers »Lied von der Erde« kombiniert worden war. Verbunden durch eine Aufführung von Anton von Weberns fünf Orchesterstücken op.10, noch kürzer, noch schmerzloser; viele im Publikum haben gar nicht bemerkt, daß sie überhaupt gespielt wurden.

 

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