Die Callas und was wir nicht können
Am 16. September 1977 gab man in der Wiener Staatsoper "Norma". Das war damals eine Besonderheit, denn die Produktion der Bellini-Oper war relativ neu und schien vielen ein erneuter Beweis, dass Opern dieses Zuschnitts hierzulande einfach keine Chance im Repertoire haben. Die zahlreichen Versuche späterer Direkti...
Zukunftsfragen im Wiener Musikbetrieb - die Volksoper muss sich aus ihrem Image-Tief manövrieren, dem Konzerthaus kommen wichtige Mitarbeiter abhanden. Während mit Staatsoper und Musikverein zwei Flaggschiffe offenbar ohne Existenzprobleme auf Erfolgskurs segeln, droht, scheint es, an den zweiten Adressen der Abstur...
Musik als Lebensinhalt - "Quatsch!"
interview. Auf dem Weg zum eigenen Mythos: Dirigent Christian Thielemann über Pläne und Keulenschläge.
Die Bayreuther Festspiele 2007 sind zu Ende. Christian Thielemann hat am Wochenende noch einmal die "Götterdämmerung" dirigiert und macht jetzt Urlaub. "Den", so sagt der Dirigent im Gespräch, "habe ich auch höchst nötig. Ich war jetzt seit Mitte Juni für die Proben und, die Generalproben eingerechnet, 17 Aufführungen in Bayreuth. Viermal der ,Ring', das sind schon Keulenschläge. Da kann man nicht einfach ein paar Tage später zur Tagesordnung übergehen."
Von Dirigenten, die bei übervollem Terminkalender "herumreisen wie die Irren", wie er das nennt, hält Thielemann nichts: "Die können dann ja nicht jeden Tag die volle Leistung erbringen, die man ...
So spannend das Konzertprogramm der diesjährigen Salzburger Festspiele ausfällt, so ernüchternd die Niveauuntersuchung bei den Besetzungen der Opernproduktionen. Was an dieser Stelle bereits für die Sängerensembles angemerkt wurde, muss nach Absolvierung der Premieren auf die Dirigenten ausgedehnt werden: Salzbu...
Wenn ich höre, dass Anna Netrebko ihren Festspielauftritt abgesagt hat, frage ich mich, was das Publikum des Konzertes gesagt hätte, wenn die Vielgeliebte aufgetreten wäre und ihren züchtigen Part in Pergolesis "Stabat mater" gesungen hätte. Weit und breit keine "Netrebko-Show", wie ein Festspielgast im Vorjahr einmal ...
Beim Durchlesen des diesjährigen Salzburger-Festspiele-Almanachs, den übrigens Monika Mertl als bemerkenswert sinniges Lesebuch entworfen und redigiert hat, fällt eine bis dato in Salzburg unübliche intellektuelle Vernetzung auf, die freilich gar keinen schulmeisterlichen Charakter aufweist. Markus Hinterhäuser hat die Kom...
Demnächst beginnen in Bayreuth die Festspiele. Hinter den Kulissen bereiten sich dort bedeutende Veränderungen vor. Davon nächstens mehr. Ein Gedanke aber vorweg, aus gegebenem Geburtstagsanlass: In Bayreuth hat man über die Jahre hin stets die Förderung von Talenten betrieben. Wolfgang Wagner gelang es, nicht...
Im launigen Gespräch gab der designierte Direktor der Staatsoper, Dominique Meyer, ein sehr prononciertes Statement für die Erhaltung des Repertoire-Betriebs ab. Das hört man in Wien gern - gleich wird auch der Gesetzesauftrag an die Bundestheater zitiert. Und doch gehört Mut dazu, denn international wimmelt es nur so v...
Die Website http://dme.mozarteum.at zählt zu den bemerkenswertesten Chancen, die das Internet Musikfreunden bietet. Wer die Lizenzvereinbarung akzeptiert, findet sich in Sekundenschnelle inmitten sämtlicher Noten, die Wolfgang Amadeus Mozart je geschrieben hat - oder zumindest jener, die erhalten gebliebe...
Die Oper ist ein Museum. Das ist ein Satz, mit dem man Operndirektoren wirklich auf die Palme treiben kann. Der designierte Chef der Wiener Staatsoper hat ihn gleich in seiner ersten Stellungnahme relativiert, indem er meinte, es wäre schön, in Wien auch wieder Uraufführungen herauszubringen. Da hat er freilich Re...