Kein Wiener Musikveranstalter denkt daran, auch nur ein Werk des einst für das Musikleben der Stadt so bedeutenden Komponisten Franz Schmidt aufs Programm zu setzen, auch die Philharmoniker nicht, deren Solocellist Schmidt einmal war. Immerhin: In Gmunden spielt man am kommenden Sonntag zur Feier des 150. Geburtstags des Komponisten eines der vielen Werke, die der einarmige, legendäre Pianist Paul Wittgenstein bei Schmidt in Auftrag gegeben hat.
Und, mehr noch: Dazu gibt es gleich ein Werk von Schmidts Zeitgenossen Erich W. Korngold, an dessen einstigem Wohnhaus in Gschwandt bei Gmunden zwar die Gedenktafel verrottet. Aber immerhin: In Gmunden spielt man seine Musik.
Grund genug, die beiden Antipoden der „anderen Wiener Moderne“ einander gegenüberzustellen. Zwei Werke, komponiert für Wittgenstein und voll von sehr wienerischer Klang-Nostalgie.
Zu hören sind Ausschnitte aus den Aufnahmen von Korngolds „Suite op. 29“ und Schmidts Klavierquintett in G-Dur, die Leon Fleisher mit Kollegen wie Joseph Silverstein, Jaime Laredo und Yo-Yo Ma für Sony Classical gemacht hat.
Wenn Sie neugierig geworden sind: In der SINKOTHEK gibt es noch allerhand über Franz Schmidt und Erich Wolfgang Korngold zu entdecken.