Beethoven op 95

Streichquartett f-Moll op. 95

1824

Das erste der sogenantnen »späten Streichquartette« Beethovens reicht noch in die Zeit der Neunten zurück. Erste Skizzen entstanden während der Arbeit an der Symphonie. Der Auftrag des russischen Fürstein Galitzin, der

Un, deux ou trois nouveaux quatuors

bestellt hatte, gab den Anstoß. Doch bis zur Vollendung des dritten der »Gallitzin-Quartette« (op. 132) sollten noch Jahre vergehen. Immerhin: Beethoven hatte sich auf den Weg gemacht – er führte ihn in einen neuen Kosmos.

Dessen Eingangstor stellt das Es-Dur-Quartett dar, dessen Aufbau noch klassisch viersätzig anmutet, dessen innere wie äußere Dimensionen aber alles übersteigen, was es zuvor in der europäischen Musik gegeben hatte. Der Weg in diese Dimensionen war mit den letzten Klaviersonaten von der Hammerklaviersonate bis zu den drei letzten Werken (op. 119-111) aufbereitet. Nun