Sonderstatus für Philharmoniker erwünscht
Ioan Holender, Staatsoperndirektor, im Gespräch über Regisseure, Ensemble, Ausgliederung und die finanzielle Zukunft der Oper.
Die sogenannte "Ausgliederung" der Bundestheater naht mit Riesenschritten. Der Direktor der Staatsoper ist gewappnet. Ioan Holender weiß bereits, wer sein Geschäftsführer sein wird: "Ich habe mir Thomas Platzer ausgesucht, der bisher in den Bundestheatern für die kaufmännischen Angelegenheiten zuständig war."
Zum einen beschäftigt Holender damit ein Mitglied der bisherigen Bundestheater-Verwaltung - die ja zwischen den drei Direktionen regelrecht "aufgeteilt" werden muß. Zum andern hat er einen Mann an seiner Seite, der schon jetzt in allen finanziellen Fragen des Theaterverbunds firm ist.
Wie die "Aufteilung" des weiteren...
Ich bin ein ungestümer Typ"
Paul Armin Edelmann hat einen in der Opernbranche klangvollen Namen: Sein Vater ist der legendäre Darsteller des Baron Ochs - und auch sein Bruder Peter ist Bariton. Gespräch mit einem Wien-Debütanten.
Der Papa ist alles andere als streng. Und vor allem: Er ist von unglaublicher Geduld!", wehrt der Bariton Paul Armin Edelmann alle Verdachtsmomente ab: Man weiß aus der Geschichte, daß es oft schwer ist, als Sohn eines großen Vaters in derselben Branche Karriere zu machen. Sohn sein ist schwer. Aber nicht im Falle der Familie Edelmann. Otto Edelmann, legendärer Ochs auf Lerchenau und Hans Sachs, treuer Verbündeter und Lieblingssänger Herbert von Karajans über Jahrzehnte hin, ist seinen beiden singenden Söhnen ein behutsamer Lehrer und Betreuer.
"Das ist", komment...
»Ich bin ein ungestümer Typ«
Paul Armin Edelmann hat einen in der Opernbranche klangvollen Namen: Sein Vater ist der legendäre Darsteller des Baron Ochs - und auch sein Bruder Peter ist Bariton. Gespräch mit einem Wien-Debütanten.
"Der Papa ist alles andere als streng. Und vor allem: Er ist von unglaublicher Geduld!", wehrt der Bariton Paul Armin Edelmann alle Verdachtsmomente ab: Man weiß aus der Geschichte, daß es oft schwer ist, als Sohn eines großen Vaters in derselben Branche Karriere zu machen. Sohn sein ist schwer. Aber nicht im Falle der Familie Edelmann. Otto Edelmann, legendärer Ochs auf Lerchenau und Hans Sachs, treuer Verbündeter und Lieblingssänger Herbert von Karajans über Jahrzehnte hin, ist seinen beiden singenden Söhnen ein behutsamer Lehrer und Betreuer.
"Das ist", komme...
Verlorener Sohn brilliert in fremden Gefilden
Bernd Bienert, Choreograph aus Wien und zuletzt Chef des Zürcher Opernballetts, geht als Ballettdirektor ans Staatstheater Saarbrücken.
Zwei große Neuproduktionen pro Spielzeit, eine jetzt bereits kraftvolle Truppe und zwei Bühnen, die höchst verschiedene Anforderungen an den "Raumkünstler" stellen: Bernd Roger Bienert wird ab 1999 ganz in seinem Element sein, wenn er die Ballettdirektion des Staatstheaters Saarbrücken übernimmt. Der gebürtige Wiener, der lange Jahre für aufregende Tanz-Performances in der Staatsoper und deren Nebenschauplätzen gesorgt hat, bleibt weiterhin fern seiner Heimat. Zuletzt war Bienert, der seine ersten professionellen Tanzschritte als Mitglied des Wiener Staatsopernballetts getan hatte, Leiter des Zürcher Opernball...
Verlorener Sohn brilliert in fremden Gefilden
Bernd Bienert, Choreograph aus Wien und zuletzt Chef des Zürcher Opernballetts, geht als Ballettdirektor ans Staatstheater Saarbrücken.
Zwei große Neuproduktionen pro Spielzeit, eine jetzt bereits kraftvolle Truppe und zwei Bühnen, die höchst verschiedene Anforderungen an den "Raumkünstler" stellen: Bernd Roger Bienert wird ab 1999 ganz in seinem Element sein, wenn er die Ballettdirektion des Staatstheaters Saarbrücken übernimmt. Der gebürtige Wiener, der lange Jahre für aufregende Tanz-Performances in der Staatsoper und deren Nebenschauplätzen gesorgt hat, bleibt weiterhin fern seiner Heimat. Zuletzt war Bienert, der seine ersten professionellen Tanzschritte als Mitglied des Wiener Staatsopernballetts getan hatte, Leiter des Zürcher Opernball...
Von der Unlust an Befehlen und verschiedenen Schubladen
Einst war ERIKA PLUHAR die Salondame des Wiener Burgtheaters, heute singt sie erstmals mit großem Orchester. In St. Pölten feierte Pluhar an der Seite des portugiesischen Komponisten Antonio D. Almeida eine Weltpremiere.
DIE PRESSE: Frau Pluhar, Sie stecken mit Ihrem heutigen Konzert in St. Pölten mit Antonio D'Almeida wieder ein neues Revier in ihrem Sängerleben ab. Erstmals ein Abend mit Orchester - noch ein Schritt weiter weg vom Theater. Wie stark ist der Unterschied zwischen der Schauspielerin, die unentwegt etwas "auf Befehl" zu machen hat, und der Sängerin, die oft eigene Texte interpretiert?
Erika Pluhar: Das war mit auch ein Grund meiner Distanzierung vom Theater. Nach 40 Jahren Befehlsempfängerschaft genieße ich mein Leben...
Weikl, sag' doch: Du bist doch engagiert!"
Zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper wird Bernd Weikl im Anschluß an die heutige "Meistersinger"-Vorstellung ernannt. Er singt zwar wenig in Wien, "dafür krieg ich jetzt ein Ehrengrab", meint er im Gespräch.
Schon seine Anfänge in Wien waren alles andere als zahm und angepaßt. Als er das erste Mal auf der Bühne der Staatsoper erschien, sorgte er sofort für einen kleinen Aufruhr, weil er die Cavatine des Figaro aus Rossinis "Barbier von Sevilla" in italienischer Sprache sang, obwohl die Aufführung insgesamt in Deutsch gegeben wurde. "Die Konetzni hat damals gesagt, es war der längste Applaus, den sie auf offener Szene je erlebt hat", freut sich der Bariton, der damals über Nacht zum Publikumsliebling geworden war, noch heute. Das war 1972, das ...
»Sag' doch: Du bist doch engagiert!«
Zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper wird Bernd Weikl im Anschluß an die heutige "Meistersinger"-Vorstellung ernannt. Er singt zwar wenig in Wien, "dafür krieg ich jetzt ein Ehrengrab", meint er im "Presse"-Gespräch.
Schon seine Anfänge in Wien waren alles andere als zahm und angepaßt. Als er das erste Mal auf der Bühne der Staatsoper erschien, sorgte er sofort für einen kleinen Aufruhr, weil er die Cavatine des Figaro aus Rossinis "Barbier von Sevilla" in italienischer Sprache sang, obwohl die Aufführung insgesamt in Deutsch gegeben wurde. "Die Konetzni hat damals gesagt, es war der längste Applaus, den sie auf offener Szene je erlebt hat", freut sich der Bariton, der damals über Nacht zum Publikumsliebling geworden war, noch heute. Das war 1972, d...
Diese Heilige war schon in St. Pauli
Julia Stemberger widmet sich nach Musical, Film und umstrittenen TV-Produktionen einem höchst "ernsten" Projekt: Im Festival Osterklang gibt sie die Jeanne d'Arc.
In Wien hat sie schon alles erlebt: Verhätschelung durch die Medien, aber auch schmerzhafte Mißerfolge. An die Volksopern-Premiere von "Kiss Me Kate" erinnert sie sich mit gemischten Gefühlen: "Na ja, wenn einmal gebuht wird, dann steht man da und ist einfach privat auf der Bühne. Man ist aus dem Stück draußen und überlegt: Was tu ich jetzt? Dreh ich mich um und geh? Meine Mutter, immer meine Vertraute, hat dann gesagt: Lies die Kritiken nicht. Ich bin dann zur zweiten Vorstellung gegangen mit dieser Erfahrung in den Knochen. Und, ich weiß nicht, wo sie hergekommen ist, ich bin mit Freude auf...
Wotan in Wien, Hagen in Bayreuth
John Tomlinson singt am Sonntag erstmals in Wien den Wotan in der Gesamtaufführung von Wagners »Ring des Nibelungen«. Der englische Bassist im Gespräch über baritonale »Höhenflüge« und Rekorde in Bayreuth und anderswo.
Es ist kein Debüt, wie es aussehen mag, aber die erste aufsehenerregende Aufgabe für den 51jährigen Sänger in Wien: Am Sonntag ist er Wotan im »Rheingold«, danach der Göttervater in den folgenden »Ring«-Aufführungen.
Bis dato hat John Tomlinson nur sehr wenige Abende in der Staatsoper gesungen, 1992 den Landgrafen im »Tannhäuser«, 1997 als Einspringer den Gurnemanz im »Parsifal«.
"In Wahrheit habe ich aber schon 1987 hier debütiert", erzählt der Künstler, sonor, wie sich das für einen Bassisten gehört, und in fließendem Deutsch: "Als Sarast...