Tönende Varianten des katholischen Glaubens
Manfred Honeck, ehemals Wiener Philharmoniker, anläßlich seines Wien-Besuchs im Gespräch über die richtige Art, als Dirigent Karriere zu machen.
Manfred Honeck war einst Mitglied der Wiener Philharmoniker. Das Dirigieren schien ihm dann die effektivere Art, sich künstlerisch auszudrücken. Am Opernhaus Zürich und bei diversen symphonischen Orchestern hat er sein Repertoire aufgebaut. In Leipzig holte man ihn zum Rundfunkorchester - mit diesem gastiert Honeck an diesem Wochenende im Wiener Musikverein.
Demnächst ist er Erster Gastdirigent bei den Osloer Philharmonikern und Chefdirigent des Rundfunkorchesters von Stockholm, das spätestens seit der Aufbauarbeit von Sergiu Celibidache international Aufsehen erregen konnte. "Das skandinavische Musikle...
Viel Broadway-Schaum, aber auch viel wahre Unterlage!
Andrei Serban inszeniert nach Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" nun Lehars "Lustige Witwe" an der Staatsoper. Der Regisseur im Gespräch über das Regietheater und die Wahrhaftigkeit der Operette.
Seine Produktion von Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" war der bisher vielleicht größte Erfolg der Ära Holender an der Wiener Staatsoper. Warum Andrei Serban erst jetzt wiederkehrt, weiß er selbst nicht: "Ich wurde nicht eingeladen", vermeldet er lakonisch und verkneift sich weitere Spekulationen über die Frage, wie eine Premiere beschaffen sein muß, daß man im Haus am Ring auf eine Wiederholung Lust verspürt.
Wie auch immer, mit der "Lustigen Witwe" wartet eine enorme Herausforderung auf den rumänischen Künstler. Immerhin kommt diese viellei...
Viele Premieren mit wenigen Star-Dirigenten als Erfolgsrezept
Alexander Pereira, Direktor des Zürcher Opernhauses, im Gespräch: über die Notwendigkeit, 15 Premieren pro Saison herauszubringen - und andere Opern-Interna.
Im Vergleich mit anderen Opernhäusern ist Alexander Pereiras Zürcher Haus eine Besonderheit: Mag die Konkurrenz fünf oder sechs, vielleicht auch sieben Neuinszenierungen pro Saison zeigen, in Zürich bietet man den Musikfreunden 15 Premieren in jeder Spielzeit an. Das ist ein Unikum. Alexander Pereira, ehemals Generalsekretär des Wiener Konzerthauses, hat seine ganz eigenen Vorstellungen von einem erfolgreichen Musik-Management.
"Mit 15 Premieren pro Jahr kann man erstens, das Hauptrepertoire ständig erneuern, zweitens, auch Raritäten in den Spielplan einbinden, pflegt glei...
Sie wünschen, wir spielen
Die Musikstadt Wien als europäische Ausnahme
Thomas Angyan, Chef der Gesellschaft der Musikfreunde, im Gespräch über die Frage, warum nur in Wien das Konzertleben nicht in der Krise steckt.
London jammert, Berlin jammert, beinahe in ganz Europa steckt das klassische Konzertleben in einer Krise. Selbst wenn große Stars avisiert sind, bleibt die Londons Royal Festival Hall oder die Berliner Philharmonie oft halb leer. In Wien ist das anders: Die Gesellschaft der Musikfreunde, die mit dem Goldenen Musikvereinssaal den nicht zuletzt dank der Neujahrskonzert-Übertragungen vielleicht berühmtesten Konzertsaal der Welt ihr eigen nennt, kann über einen solchen Besucherschwund nicht klagen.
94,5 Prozent Auslastung
Im Gegenteil. Der Generalsekretär, Thomas Angyan, kann ein...
Musizieren - ohne zu buchstabieren
Mariss Jansons geht mit den Wiener Philharmonikern auf Tournee. Der Dirigent im Gespräch über seine neue Orchesterliebe und die Differenzen musikalischer Arbeit zwischen Europa und den USA.
Chefdirigent in Oslo bleibt er noch lang, Chefdirigent in Pittsburgh ist er seit einem Jahr; und die wesentlichen Orchester in Wien und Berlin zählen ihn seit einiger Zeit zu ihren Favoriten: Mariss Jansons hat es mit besonnener Arbeit geschafft, ganz an die Spitze zu kommen. Und weil er weiterhin ein bescheidener Künstler ist, hat er nichts von seiner gewinnenden Art verloren. Vielleicht liegt das daran, daß er sich Zeit gelassen hat. Im Gespräch läßt er keinen Zweifel daran, daß er die moderne Art, Karriere zu machen, verabscheut: "Die Jungen denken an nichts andere...
Musizieren - ohne zu buchstabieren
Mariss Jansons geht mit den Wiener Philharmonikern auf Tournee. Der Dirigent im Gespräch über seine neue Orchesterliebe und die Differenzen musikalischer Arbeit zwischen Europa und den USA.
Chefdirigent in Oslo bleibt er noch lang, Chefdirigent in Pittsburgh ist er seit einem Jahr; und die wesentlichen Orchester in Wien und Berlin zählen ihn seit einiger Zeit zu ihren Favoriten: Mariss Jansons hat es mit besonnener Arbeit geschafft, ganz an die Spitze zu kommen. Und weil er weiterhin ein bescheidener Künstler ist, hat er nichts von seiner gewinnenden Art verloren. Vielleicht liegt das daran, daß er sich Zeit gelassen hat. Im Gespräch läßt er keinen Zweifel daran, daß er die moderne Art, Karriere zu machen, verabscheut: "Die Jungen denken an nichts andere...
Konzert-Kampf für eine Sphinx
Riccardo Chailly, Chefdirigent des Amsterdamer Concertgebouw Orchesters, bricht bei den Salzburger Festspielen eine Lanze für den Komponisten Edgar Varese. Der Maestro erklärt im Gespräch mit der "Presse" warum.
Edgar Varese war viel zu lange eine Sphinx unter den Komponisten unseres Jahrhunderts", sagt Riccardo Chailly, auf das ungewöhnliche Programm seines Concertgebouw Orchesters bei den Salzburger Festspielen angesprochen: "Man behandelt diesen Meister immer noch, als ob er von einem anderen Planeten käme." Tatsächlich ist Varese, Zeitgenosse von Richard Strauss und Arnold Schönberg, bis heute eine Art Außenseiter geblieben. Musikhistorisch steht seine Position zwar ziemlich fest: Varese ist einer der wenigen Vertreter eines musikalischen "Futurismus", de...
Konzert-Kampf für eine Sphinx
Riccardo Chailly, Chefdirigent des Amsterdamer Concertgebouw Orchesters, bricht bei den Salzburger Festspielen eine Lanze für den Komponisten Edgar Varese. Der Maestro erklärt im Gespräch mit der "Presse" warum.
"Edgar Varese war viel zu lange eine Sphinx unter den Komponisten unseres Jahrhunderts", sagt Riccardo Chailly, auf das ungewöhnliche Programm seines Concertgebouw Orchesters bei den Salzburger Festspielen angesprochen: "Man behandelt diesen Meister immer noch, als ob er von einem anderen Planeten käme." Tatsächlich ist Varese, Zeitgenosse von Richard Strauss und Arnold Schönberg, bis heute eine Art Außenseiter geblieben. Musikhistorisch steht seine Position zwar ziemlich fest: Varese ist einer der wenigen Vertreter eines musikalischen "Futurismus", d...
»Ich bin vielbeschäftigt, daher habe ich Zeit«
Lorin Maazel denkt bereits an seinen 70. Geburtstag, den er im Jahr 2000 mit Orchestern aus allen Erdteilen feiern möchte. Salzburgs Dirigierstar im Gespräch.
Salzburg war heuer für Lorin Maazel höchst fordernd. Er dirigierte neben zwei Vorstellungen des "Don Carlos" zwei philharmonische Konzerte im Großen Festspielhaus, bei denen er sich vor Publikum und Fernsehkameras auch als Geiger und Komponist präsentierte. All das scheint dem Vielbeschäftigten keine übermäßige Anstrengung zu bedeuten, denn selbst unmittelbar nach dem Ende seines Marathons, findet er sich locker und gesprächig zum Mittagessen ein. Währenddessen plaudert er aus der Schule.
Kinder als Jungbrunnen
Wie das möglich sei, alle Beschäftigungen unter einen Hut zu bringen? "Es g...
»Ich bin vielbeschäftigt, daher habe ich Zeit«
Lorin Maazel denkt bereits an seinen 70. Geburtstag, den er im Jahr 2000 mit Orchestern aus allen Erdteilen feiern möchte. Salzburgs Dirigierstar im Gespräch.
Salzburg war heuer für Lorin Maazel höchst fordernd. Er dirigierte neben zwei Vorstellungen des "Don Carlos" zwei philharmonische Konzerte im Großen Festspielhaus, bei denen er sich vor Publikum und Fernsehkameras auch als Geiger und Komponist präsentierte. All das scheint dem Vielbeschäftigten keine übermäßige Anstrengung zu bedeuten, denn selbst unmittelbar nach dem Ende seines Marathons, findet er sich locker und gesprächig zum Mittagessen ein. Währenddessen plaudert er aus der Schule.
Kinder als Jungbrunnen
Wie das möglich sei, alle Beschäftigungen unter einen Hut zu bringen? "Es gi...