Opernhaus des Jahres
Alle Jahre wieder küren die deutschen Musikkritiker ein Opernhaus des Jahres. Wie man zu dieser Ehre kommt, ist leicht erklärt: Die Kollegen jenseits des Weißwurstäquators sind ja in Sachen Musiktheater für ihre mangelnde Zuneigung zur Musik und ihre Liebe zum Theater berüchtigt. Daher haben nur Intendanten eine Chance auf Würdigung, wenn sie möglichst viele möglichst tatsachenverdrehende Inszenierungen auf die Bühne bringen. Die Wahl Anno 2020 fiel auf Hannover, eine Stadt, von der viele Musikfreunde, denen die Musik mindestens so wichtig ist wie das Theater, gar nicht wußten, daß es dort überhaupt ein erwähnenswertes Opernhaus gibt. Also? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Heute stellt die Plattform OperaVision die Aufzeichnung von Lydia Steiers Inszenierung von Mozarts »Figaros Hochzeit« online. Da wissen ja alle, worum es gehen sollte und können nun nachschauen, worum es im Opernhaus des Jahres geht, wenn »Figaro« auf dem Programm steht. Nebstbei kann man lauschen, wie gut in einem prämiierten Opernhaus gesungen werden muß…
Das Trio
Martha Argerich, Gidon Kremer und Mischa Maisky sind seit Jahrzehnten eine eingeschworene Musikergemeinschaft. In Duo-Formationen und als Trio haben sie unzählige CDs eingespielt und dabei nicht nur das klassische Duo- und Trio-Repertoire durchforstet, sondern auch Raritäten aufgenommen.
Entsprechend bunt ist auch das Programm, das die drei Musikanten heute im Wiener Konzerthaus präsentieren: Musik von Schubert,
Schostakowitsch und von dem Schostakowitsch-Zeitgenossen Moisei Weinberg, der zuletzt vor allem dank Gidon Kremers Initiativen international wieder ins Rampenlicht gerückt ist.
AUS DEM SINKOTHEK-ARCHIV