Staatsoper. Eine luxuriöse Besetzung, angeführt von Renée Fleming, disputiert in Richard Strauss' letzter Oper wieder über Ästhetisches – Christoph Eschenbach bremst.
Oper boomt. In Wien jeden falls. ,,Capriccio", das klug- subtile Spätwerk von Richard Strauss, galt bis vor kurzem als Ladenhüter. Von der Schwarzkopf über die Della Casa bis zur Janowitz haben die bedeutendsten Vertreterinnen ihres Fachs die Gräfin Madeleine gesungen, aber erst Renée Fleming ist es vorbehalten, vor wirklich vollständig gefüllten Sitzreihen im Haus am Ring die schöngeistige Comtesse zu singen, die sich nicht zwischen dem Dichter Olivier und dem Komponisten Flamand entscheiden kann.