Missbrauchte Romantik
Als Schumann der Anti-Mendelssohn sein sollte.
Auf die Frage, wie viele Violinkonzerte Robert Schumann komponiert hat, entgegnet der durchschnittlich bewanderte Musikfreund wohl mit Achselzucken. Wahrscheinlich gar keines, mutmaßt er, denn neben dem viel gespielten Klavierkonzert wird nur hie und da das Cellokonzert aufgeführt. Blühend schöne Beispiele für den Stil der deutschen Romantik sind beide. Aber ein Violinkonzert?
In der jüngeren Vergangenheit bemühten sich Geiger wie Gidon Kremer und Dirigenten wie Christian Thielemann um das nachgelassene Violinkonzert, das als Werk „ohne Opuszahl“ Nummer eins in die Schu...