Giulio CACCINI

1551 – 1618

Einer der Ahnväter der Oper.


Caccini kam um 1564 als Sänger an den herzoglichen Hof von Florenz. 1579 und 1589 war er einer der Komponisten, Sänger und Harfenisten der sogenannten Intermedien anläßlich der Hochzeitsfeierlichkeiten der Herrscherfamilie der Medici.
Diese sogenannten Medici-Intermedien waren groß ausstaffierte musikalische Einlagen in szenischen Aufführungen im Theater der Uffizien. Sie gelten als frühe Formen des modernen, barocken Musiktheaters und damit wichtige Vorformen der Oper.

Die Intermedien  

Erstmals verbürgt ist Caccinis Mitwirkung als Sänger in den Intermedien anläßlich der Hochzeitsintsfeierlichkeiten von Francesco I. de’ Medici und Johanna von Österreich, 1565.
Als Sänger und Instrumentalist war Caccini dann am 2. Mai 1589 bei den Inermedien anläßlich der Hochzeit von Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen beteiligt. Man gab Girolamo Bargaglis Komödie La pellegrina. Die Musik zu den sechs Intermezzi komponierten

Cristofano Malvezzi
Antonio Archilei (nicht gesichert)
Luca Marenzio
Giovanni de’ Bardi
Jacopo Peri    und
Emilio de’ Cavalieri.

Caccini steuerte Io che dal ciel cader im Intermezzo Nr. 4, La regione de‘ demoni (»Das Reich der Dämonen«) bei.




In Graf Bardis Camerata

An den theatralischen Forschungs-Arbeiten des Grafen Bardi in der Fiorentina Camerata war Caccini federführend beteiligt. Unter anderem steuerte er zu Jacopo Peris Euridice einige Nummern bei und komponierte selbst eine Vertonung des Euridice-Librettos, die nachweislich 1602 in Florenz aufgeführt wurde.

Dieses Werk ist aber ebensowenig erhalten wie Caccinis Dafne.

In Druck gegangen sind Caccinis Beiträge zu dem 1600 aufgeführten Intermezzo Il rapimento di Cefalo, und zwar im Chef d’Oeuvre des Komponisten, Le nuove musiche (Florenz 1601).

Der neue Stil

Die Nuove Musiche sind eine Sammlung von Werken im damals modernen »monodischen Stil«, der die komplexe vielstimmige Gesangspraxis der Renaissance durch ausdrucksstarken Sologesang mit stützender Instrumentalbegleitung ersetzt – die eigentliche Wurzelform der Gattung »Oper«.

Caccinis Initiative zur Popularisierung der neuen Ästhetik war erfolgreich genug, daß schon 1614 eine Neuauflage der Nuove Musiche erscheinen konnte, die um 29 neue Kompositionen erweitert wurde.


Candice Gautier singt diese Musik mit Sinn für die Verzierungstechniken jener Zeit und den ausdrucksfördernden Einsatz von Vibrato. Arkadiy Volkov begleitet auf der Laute.